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Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Titel: Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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hierbleibst.«
    »Mir aber nicht.«
    Damit war alles gesagt. Er wusste, dass er mich nicht umstimmen konnte, daher versuchte er es erst gar nicht. Auf leisen Sohlen gingen wir nach unten. Unsere Annahme, dass alle im Haus noch schliefen, erwies sich allerdings als Irrtum. Aus der Küche im Untergeschoss tönte schon das Klappern von Töpfen, und wir hörten die Köchin schimpfen, die irgendwem befahl, endlich Kohlen holen zu gehen.
    Wir kamen trotzdem unbemerkt aus dem Haus. Draußen zog gerade geisterbleich die Morgendämmerung herauf, doch die Sicht war miserabel, denn durch die Straßen wallte dichter Nebel. Es war eine wirklich gruselige Atmosphäre, und wenn ich nicht genau gewusst hätte, dass Jack the Ripper erst in über siebzig Jahren aktiv werden würde, hätte ich wahrscheinlich darauf bestanden, dass Sebastiano vorsorglich den Degen zückte. Den hatte er allerdings gar nicht angelegt, weil in dieser Epoche meist nur Offiziere einen trugen. Außerdem sollte das Duell (das obendrein nur ein Fake war) ja mit Pistolen ausgetragen werden.
    Bis zum Hyde Park war es nicht weit, nur ein kleiner Fußmarsch, gerade lang genug, um sich von der kühlen Morgenluft die nächtliche Erschöpfung aus dem Hirn pusten zu lassen. Unterwegs begegneten wir kaum jemandem. Ab und zu tauchten Gestalten aus dem Nebel auf – ein Mann mit einem Handkarren, ein Reiter, ein Betrunkener –, doch sie wurden auf dieselbe unheimliche und lautlose Weise wieder verschluckt, wie sie erschienen waren.
    George und Mr Rule erwarteten uns an der Ecke des Parks, wo in ein paar Jahrzehnten Marble Arch stehen würde, in unmittelbarer Nähe von Speaker’s Corner – das es jetzt natürlich auch noch nicht gab. George war mit der Kutsche gekommen, denn bis zum eigentlichen Ort dieser Scharade war es noch ein Stück zu fahren.
    Er hielt mir fürsorglich die Tür auf und half mir beim Einsteigen.
    »Liebste Anne, Sie hätten zu dieser unseligen Vorführung nicht mitkommen sollen. Dennoch schätze ich mich überglücklich, Sie so bald schon wiederzusehen!« Wahrscheinlich glaubte er zu flüstern, aber natürlich konnte man ihn weithin hören, denn sogar der Kutscher blickte sich neugierig zu uns um.
    Kaum waren wir ein Stück gefahren, fing George an, herumzudrucksen und deutete stockend an, dass er später, wenn alles vorbei war, unbedingt mit Sebastiano unter vier Augen sprechen wolle. Zum Glück kamen wir am vereinbarten Treffpunkt an, bevor er das genauer ausführen konnte, denn Sebastiano machte nicht den Eindruck, als hätte er Lust, sich mit George zu unterhalten, egal worüber.
    Reggie wartete bereits auf uns. Mit verschränkten Armen lehnte er am Stamm einer großen Eiche. Sein Pferd hatte er in der Nähe angebunden. Mittlerweile war es etwas heller geworden, doch der Nebel war immer noch sehr dicht, sodass ich den Ausdruck auf seinem Gesicht nicht richtig erkennen konnte. Aber dann kam er näher, und ich sah, dass seine Miene überhaupt keine Regung zeigte.
    »Guten Morgen, Anne. Du siehst mich erstaunt. Die Anwesenheit einer Frau ist … unüblich.«
    »Ich wollte aber mit.«
    »Verstehe.« Er nickte Sebastiano zu. »Foscary.«
    »Bringen wir es hinter uns«, sagte Sebastiano kühl.
    Ich war drauf und dran, damit herauszuplatzen, wie bescheuert ich diese ganze Aktion fand. Wozu sollte ein Duell gut sein, bei dem vorher ausgemacht war, dass keiner verletzt werden sollte? Da konnte man es auch gleich ganz sein lassen. Doch diese vernünftige Möglichkeit hatte anscheinend niemand auf dem Radar.
    Um der Form Genüge zu tun, gab es sogar zwei Sätze Pistolen. Ein Paar hatte Rule mitgebracht, das andere George, beide scharf geladen und einsatzbereit. Rule klappte seine Kiste auf und hielt sie Sebastiano zur Begutachtung hin, und George tat dasselbe mit seiner. Sebastiano wählte ohne hinzusehen die Waffen von Rule (sein Misstrauen gegenüber George war anscheinend nicht auszurotten), und nachdem er eine der Pistolen aus der Schachtel genommen hatte, ergriff Reginald die zweite und zeigte dann auf eine nebelverhangene Wiese.
    »Da drüben auf der freien Fläche«, sagte er. »Gesamtdistanz zwanzig Schritt?« Ironisch fügte er hinzu: »Mehr Sichtweite haben wir sowieso nicht.«
    »Soll mir recht sein«, gab Sebastiano zurück. Mir befahl er: »Geh hinter die Kutsche!«
    »Aber …«
    »Hier stehen Bäume. Es könnte einen Querschläger geben.«
    George war derselben Meinung. Er klemmte sich seine unbenutzte Waffenkiste unter den Arm, zog

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