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Zeitlabyrinth

Zeitlabyrinth

Titel: Zeitlabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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war.«
    »Wo befanden Sie sich, als Sie noch – äh – am Leben waren?«
    »In einem kleinen Nest namens Pottsville.«
    »Der gleiche Ort! Aber … damals gab es natürlich keine Busstation!«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen, Junge.«
    »Aber vermutlich war es die gleiche Stelle, an der später die Busstation gebaut wurde. Das bedeutet, daß die Öffnung schon seit vielen Jahren existiert. Es wäre auch eine Erklärung für einige dieser geheimnisvollen Vorfälle, wo Leute um irgendeine Ecke gehen und dann spurlos verschwinden.«
    »Die anderen haben sich sicher gewundert, was aus mir geworden ist«, meinte Luke traurig. »Hardnose Harwood haben sie mich genannt. Ihre Uhren haben sie nach mir gestellt. Dachte nie, daß ich mal mein Schiff versäumen würde.«
    »Hören Sie, Mister Harwood, wir müssen weg von hier.«
    »Geht nicht«, stellte Harwood ruhig fest. »Ich hab’s versucht, Junge – oft und oft. Aber es gibt keinen Weg nach draußen.«
    »Natürlich gibt es einen! Es ist der gleiche, auf dem Sie hereingekommen sind. Er befindet sich unten am Wasser. Wenn Sie mir die Stelle zeigen können, an der ich mit Bimbo zusammentraf …«
    »Das ist doch Unsinn, Junge. Sobald man erst tot ist und im Fegefeuer steckt, kommt man nicht mehr heraus.«
    »Ich kann mir denken, daß Sie keine Hoffnung mehr besitzen, wenn Sie sechzig Jahre vergeblich nach einem Ausweg gesucht haben«, gab Roger zu. »Aber –«
    »Was für sechzig Jahre?« Harwood zog die Stirn kraus.
    »Die sechzig Jahre, die Sie hier sind!«
    »Sie haben wohl nicht alle an Deck, Junge? Ich bin morgen einundzwanzig Tage hier.«
    »Hm – darüber können wir uns später unterhalten«, sagte Roger. Er beschloß, die Chronologie außer acht zu lassen. »Aber hören Sie – wo ist Bimbo jetzt?«
    »Macht höchstwahrscheinlich sein Verdauungsschläfchen unten in seiner Höhle. Bimbo ist wie das Wetter – jeden Tag unverändert.«
    »Gut. Dann schleichen wir uns an ihm vorbei und –«
    »Vergessen Sie’s wieder, Junge! Bimbo will alles so vorfinden, wie er es verlassen hat.«
    »Was Bimbo will, ist mir egal! Ich verschwinde hier, bevor er mich umbringt. Kommen Sie nun mit oder nicht?«
    »Hören Sie, Junge, ich habe Sie zu mir hereingeholt, um Sie über das System aufzuklären und Ihnen ein paar schmerzhafte Erfahrungen zu ersparen. Wenn Sie erst wissen, wie –«
    »Ich weiß, daß ich gehen muß – und zwar jetzt«, unterbrach ihn Roger. »Leben Sie wohl, Mister Harwood. Habe mich gefreut, Sie kennenzulernen.«
    »Wie kann man nur so stur sein?« seufzte der Seemann. »Schön, wenn Sie so entschlossen sind, komme ich mit und sehe mir den Spaß an. Aber merken Sie sich eines – wenn Bimbo Sie erwischt, strampeln Sie nicht! Das haßt er.«
    Verstohlen hoben die beiden die Bambusmatte und spähten in das diffuse Sonnenlicht hinaus. Die Höhle führte, wie Roger sah, auf einen geröllübersäten Felsvorsprung hinaus, der anfangs steil abfiel und dann sanft in ein Waldgebiet überging. Der Höhenunterschied war beträchtlich; die Wipfel der hohen Bäume reichten kaum bis an den Höhleneingang.
    Harwood führte ihn auf Zehenspitzen den Sims entlang. Am Eingang einer zweiten, größeren Höhle hielt er an und warf einen raschen Blick hinein.
    »Komisch«, sagte er. »Er ist nicht da. Möchte wissen, was er nun wieder ausheckt.«
    Roger ging an ihm vorbei, erreichte einen scharfen Knick im Weg – und stand Bimbo gegenüber.
    »Oh«, sagte Harwood, als Roger wieder auftauchte, fest unter den zottigen Arm des Affenmenschen geklemmt. »Ich sehe, Sie haben ihn gefunden.«
    »Stehen Sie doch nicht herum!« kreischte Roger. »Tun Sie etwas!«
    »Gut, daß Sie mich daran erinnern«, entgegnete Harwood. Er drehte sich um und rannte davon, so schnell er konnte. Sofort ließ Bimbo Roger fallen und machte sich an die Verfolgung. Es war eine kurze Jagd, da der Sims nach fünfzehn Metern in einem Gewirr von Felsbrocken endete.
    »Nun beherrsch dich aber, Bimbo!« Harwood stolperte rückwärts und nahm einen scharfkantigen Stein in die Hand. »Erinnere dich an letztes Mal. Das hat weh getan, was, als ich dir eins auf die Schnauze gab?«
    Unbeeindruckt kam Bimbo näher. Er heulte auf, als das Wurfgeschoß sein breites Gesicht traf, packte Harwood und wollte ihn zu Boden schmettern. Roger kam wankend auf die Beine, hob einen dicken Eichenprügel auf, rannte hinter den Affenmenschen und hieb ihm den Prügel mit aller Kraft auf den runden Schädel. Bimbo ignorierte den Schlag

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