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Zeitlabyrinth

Zeitlabyrinth

Titel: Zeitlabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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wir jetzt umkehren und uns ergeben, läßt er sich vielleicht besänftigen.«
    »Es ist hier«, sagte Roger. »Es muß hier sein.«
    »Das weiß ich nicht«, entgegnete Harwood. »Aber Bimbo ist hier.«
    »Lenken Sie ihn ab!« drängte Roger, als der Hüne wie eine Rangierlok herankeuchte.
    »Klar.« Harwoods Tonfall enthielt eine Spur Sarkasmus. »Ich werde ihn dazu überreden, mir ein Bein nach dem anderen auszureißen; damit ist er dann vielleicht ein paar Minuten beschäftigt.«
    Plötzlich knackten die Zweige und rauschten die Blätter links von Roger. Zwei mehrgliedrige metallische Schläuche tasteten umher, als wollten sie die Luft untersuchen. Ein rostroter Buckel tauchte auf, gefolgt von dem restlichen Torso des Monsters, das Roger zuletzt in der Wüste gesehen hatte.
    »Aus!« keuchte Roger. »Und ich war so nahe …«
    Das fremde Wesen schwenkte sein einsames Auge herum, doch es übersah Roger, der halb vom Laub verdeckt war. Es schob sich bis zum Ufer vor und blieb ein paar Schritte hinter Luke Harwood stehen. Harwood erwartete den heranstürmenden Bimbo mit drohend erhobenen Fäusten.
    Letzterer hielt an. Seine winzigen roten Äuglein huschten von den Männern hinüber zu dem Monster, das auf seinen Spinnenbeinen wippte und unsicher umhertastete. Die Bewegung schien Bimbo zu verärgern; er brüllte und stürzte sich an dem erstaunten Harwood vorbei in das Buschwerk. Das fremdartige Geschöpf wich zur Seite.
    »Luke! Hierher!« Roger hechtete auf die Öffnung zu. Harwood glaubte, der Affenmensch sei ihm auf den Fersen, und war mit einem Sprung neben Roger. Der packte ihn am Arm und zerrte ihn auf den Lichtstreifen zu. Die Öffnung erweiterte sich, umschloß die beiden Männer mit einem hellen Schimmer und löste sich in Dunkelheit auf.
     
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    »Heiliger Klabautermann, wo sind wir denn?« murmelte Luke.
    »Ich weiß nicht – aber zumindest fliegen hier keine Granaten«, erwiderte Roger. Er tastete um sich, sog prüfend die Luft ein, untersuchte den Boden. Er stand auf einer geteerten Straße, und über ihm war der nächtliche Sternenhimmel. Der Wind strich sacht durch die Baumkronen; eine Grille zirpte. Weit weg klang melancholisch eine Dampfpfeife auf.
    »He – ein Licht!« Luke deutete nach vorn.
    »Vielleicht ist es ein Haus«, sagte Roger. »Vielleicht … vielleicht sind wir draußen .«
    »Yippee!« jubelte Luke. »Wenn ich das den Jungs auf dem Achterdeck erzähle! Meinen Sie, daß die mir meine Geschichte abnehmen?«
    »Bereiten Sie sich lieber auf einen Schock vor«, sagte Roger. »Es könnte sich, offen gestanden, einiges verändert haben …«
    »Das Dumme ist, daß ich keinerlei Beweise habe«, fuhr Luke fort. »In den letzten drei Wochen hatte ich zwei gebrochene Arme, ein angeknacktes Bein, sechs geplatzte Lippen und Gott weiß wie viele geprellte Rippen und Blutergüsse. Dazu verlor ich sechs Zähne und wurde viermal zu Tode geprügelt. Aber ich kann nicht einmal eine Blutblase vorzeigen.«
    »Übertreiben Sie nicht so wild!« mahnte Roger. »Wir könnten unsere Story für eine hübsche Summe an die Zeitungen verkaufen, aber nicht, wenn Sie so weitermachen.«
    »Komischerweise ist gar nichts dabei«, fuhr Luke fort. »Am Sterben, meine ich. Einfach blap! Und dann wacht man auf, und alles fängt von vorne an.«
    »Ich schätze, Bimbo kann jeden zum Wahnsinn treiben«, murmelte Roger voller Mitgefühl. »Aber vergessen wir das jetzt, Mister Harwood. Wir müssen ein Telefon suchen und Verbindung zu einem Verleger aufnehmen.«
    Nach fünf Minuten hatten sie den Lichtschein erreicht. Er kam aus dem Fenster eines umgebauten Farmhauses, das hoch und weiß über einem dunklen Grashang stand. Die beiden Männer folgten der von Blumen gesäumten Auffahrt – zwei rissige, aber noch einigermaßen intakte Betonstreifen – bis zu den Backsteinstufen unterhalb der breiten Veranda. Roger klopfte. Nichts rührte sich. Er klopfte noch einmal lauter. Diesmal glaubte er unsichere Schritte zu hören.
    »Wer – wer ist da?« fragte eine verschüchterte weibliche Stimme.
    »Mein Name ist Tyson, Madam«, rief Roger in Richtung der verschlossenen Tür. »Könnte ich wohl Ihr Telefon benutzen?«
    Ein Riegel wurde zurückgeschoben; die Tür ging einen Spalt auf. Ein Gesicht tauchte auf – zumindest ein großes dunkles Auge und eine Nasenspitze. Einen Moment lang starrte die Frau ihn an; dann schwang die Tür nach innen. Die Frau – schlank, in mittleren Jahren, immer noch hübsch – schien einer Ohnmacht

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