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Zeitlabyrinth

Zeitlabyrinth

Titel: Zeitlabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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erinnerten an die Pranken eines Catchers. Das zottige rotbraune Fell war schmutzverklebt; rosa Narben durchzogen das breite Gesicht und die spärlich behaarte, braungebrannte Brust. Hinter den wulstigen Lippen zeigten sich schwarze Zahnstummel; die winzigen Augen gingen unruhig zwischen Roger und dem Wald hin und her.
    »Uff!« murmelte Roger. »Die falsche Zeit. Ich ziehe mich zurück und versuche das gleiche nochmal …«
    Als er zurücktrat, watete der Affenmensch in den Bach. Roger zwängte sich durch Brombeersträucher und suchte verzweifelt nach dem Lichtschimmer, der den Ausgang anzeigte.
    »Vielleicht war er weiter links«, meinte er und schlug sich in diese Richtung durch. Der Hüne stand nun mitten im Bach und röhrte entrüstet über die Berührung des Wassers. »Oder doch mehr rechts …« Roger griff nach den Ranken, die ihn zerkratzten. Das Ungeheuer tauchte aus dem Wasser auf, schüttelte zuerst einen Fuß, dann den anderen und kam mit einem grimmigen Knurren näher. Roger befreite sich aus dem Dickicht, rannte ein paar Schritte weiter und blieb stehen, um zu beobachten, wie sich die schwerfällige Bestie in dem Gestrüpp verfing.
    »Ruhig bleiben, Tyson«, riet er sich. »Du kannst es dir nicht leisten, die Spur des Nadelöhrs zu verlieren. Bleib hier in der Nähe, während der Kerl mit den Dornen rauft, und dann haust du ab und –«
    Mit Gebrüll riß sich der Affenmensch von den Ranken los und stand zwischen Roger und dessen Fluchtziel.
    »Er – er hat wahrscheinlich Todesangst«, überlegte Roger. »Ich brauche nur so zu tun, als fürchtete ich mich überhaupt nicht, dann rennt er davon.« Er schluckte mühsam, gab seinen Augen einen wilden Glanz und trat zögernd einen Schritt vor. Die Reaktion kam sofort. Die Kreatur warf sich auf ihn, packte ihn mit beiden Händen und hob ihn hoch. Rogers letzter Eindruck war blauer Himmel, der durch das Laub schimmerte. Das Laub wirbelte herum und zerstob in Lichtfunken. Dann war alles schwarz um ihn.

3. Kapitel
     
1
     
    Halbdunkel umgab ihn, als er erwachte. In dem schwachen Lichtmuster, das durch grobe Matten sickerte, erkannte er eine niedrige Decke, die in eine ausgewaschene Felswand überging. Ein faltiges Gesicht mit borstigem Schnurrbart tauchte auf und starrte ihn an. Er setzte sich auf. Die Schmerzen in seinem Kopf ließen ihn zusammenzucken. Das Gesicht zog sich hastig zurück. Offensichtlich kein bösartiges Exemplar – aber wo war der narbengesichtige Gargantua?
    »Bleiben Sie am besten liegen«, sagte der Alte mit brüchiger, dünner Stimme. »Sie haben eine böse Beule abbekommen.«
    »Sie sprechen Englisch!« stieß Roger hervor.
    »Schätzungsweise ja.« Der Mann nickte. »Bimbo hat Sie erwischt und als Spielzeug benutzt. Sie können von Glück reden, daß er gut gelaunt war, als er Sie fand. Ich schleppte Sie hier ‘rein, als er Sie liegenließ.«
    »Vielen Dank«, sagte Roger. Er entdeckte mit jeder Bewegung neue Schmerzen. »Wie komme ich zu. dem blauen Fleck an den Rippen?«
    »Da hat Bimbo Sie fallen gelassen und ist auf Ihnen herumspaziert.«
    »Und was ist mit meinem Ellbogen los? Mit beiden Ellbogen?«
    »Das muß passiert sein, als Bimbo Sie an den Beinen durch die Gegend schleifte.«
    »Wahrscheinlich habe ich mir dabei auch die Haut vom Gesäß geschürft.«
    »Nein. Das war ich, als ich Sie hier hereinzog. Ich konnte Sie nicht tragen. Aber nehmen Sie es nicht tragisch, der nächste Morgen kommt bald.«
    »Freut mich, daß Sie ein Philosoph sind.« Rogers Augen gewöhnten sich an das Halbdunkel. Der Alte trug eine dunkelblaue Marineuniform.
    »Wer sind Sie?« fragte Roger. »Wie kamen Sie hierher, in die Gesellschaft von Bimbo?«
    »Ich heiße Luke Harwood. Und ich habe keinen blassen Dunst, wie ich hierherkam. Ging an Land, um mir wieder mal die Beine zu vertreten und muß einen scheußlichen Fusel erwischt haben. Ich weiß noch, daß ich frische Luft schnappen wollte, aber das ist alles. Als ich aufwachte, war ich hier.« Er seufzte. »Schätze, das ist die Strafe des Herrn für die Angelegenheit in Macao Anno neun.«
    »Neunzehnhundertneun?«
    »Ganz recht, Junge.«
    »Donnerwetter, so alt sehen Sie nicht aus; aber sicher waren Sie damals noch ein junger Spritzer.«
    »Also – ich trank zwar manchmal in netter Gesellschaft einen tüchtigen Schluck. Aber ich war nie im Leben auch nur einen Tag blau. Schätze, mir versetzte jemand einen Hieb auf den Kopf. Kann nicht sagen, ob ich noch eine Weile lebte oder gleich tot

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