Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ZEITLOS - Band 2 (German Edition)

ZEITLOS - Band 2 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
Vom Netzwerk:
gar Verzweiflung. Im Gegenteil, man war in Aufbruchstimmung.
    Der Real war auf Eiderstedt verteilt worden, es gab nur vereinzelt Verweigerer, allerdings setzte sich das Zahlungsmittel nicht durch. Die Leute behielten ihre Reals lieber in der Schublade für schlechtere Zeiten und ließen die Dinge erst einmal so weiterlaufen wie bisher. Man hatte keine Eile mit der Währung, es schien, als wolle jeder diesen augenblicklichen Zustand der Nähe und Hilfsbereitschaft durch den Einsatz des neuen Zahlungsmittels nicht gefährden.
    Die Gastfreundschaft der Gardinger Gemeinde war für den Chor und die Freunde überwältigend. Erst am späten Samstagvormittag fanden sie Gelegenheit zu einer ersten Stellprobe in der freundlich weiß getünchten Doppelschiffkirche. Der Kantor hatte bereits hölzerne Podeste für den Chor aufstellen lassen. Während die Chormitglieder von Henning platziert und Ein- und Ausmarsch geübt wurde, lief Edelgard mit ihrem Leinenbeutel, in dem sich der Schädel befand, die Kirche ab und blieb immer wieder am selben Punkt stehen, genau mittig der aufgestellten Podeste. Dort war der Kraftpunkt, einige Meter vom Altar entfernt, wo der Schädel auch während ihrer Initialisierung unter Brayasil gestanden hatte.
    Sie blickte sich verzweifelt um und schien keinen Rat zu wissen. Birte sah, wie Lars sich zu ihr gesellte und die beiden tuschelten, sah wie sie ihre Hände um den Leinenbeutel legten, als würden sie etwas fühlen.  Während sie wiederholt einmarschierten, konnte Birte beobachten, wie Edelgard mehrfach den Kopf schüttelte, Lars schien aber unbeirrt weiter auf sie einzureden.
    Kerstin, die jetzt an ihrer Seite schritt und gemeinsam mit ihr das Einmarschlied, Freedom is coming, sang, stieß ihr mit dem Ellbogen in die Seite. Sie sah die Freundin an. »Sie finden keinen geeigneten Platz« Birte nickte, das sah sie auch so. Als sie nach der Stellprobe eine kleine Pause machten, während der Henning noch das Solo mit Ashita probte, kamen die Freunde zusammen, sonderten sich, damit sie nicht gehört werden konnten, ein wenig von den übrigen ab.
    Edelgards Miene verriet Ratlosigkeit. »Wir wissen nicht wohin mit dem Schädel, er wäre nirgends unauffällig und erst recht nicht, wenn er auf dem Kraftpunkt stehen soll. Doch nur dort ist der richtige Platz. Wir konnten es fühlen wie er regelrecht zu vibrieren begann und warm wurde er auch. Lars meint, ich soll ihn unter das Sängerpodest stellen, da sieht ihn niemand. Dazu müssten wir ihn nur unauffällig dort hinstellen und auch hinterher wieder herausholen können«
    »Das ist die einzige Möglichkeit, die ich sehe«, stimmte Lars zu. Kerstin protestierte. »Und wer soll bitte schön, über dem Schädel stehen und singen? Seid ihr wahnsinnig?« Lars grinste sie an. »Ich wüsste schon wer…« Seine dunklen Augen bohrten sich in Kerstins, ein spitzbübisches Grinsen umspielte dabei seine Mundwinkel.
    »Das meinst du nicht im Ernst, das tu ich nicht! Außerdem steht dort Ashita, wenn sie gerade kein Solo singt und vor dem Chor steht«
    »Okay, sie hat aber gleich beim zweiten Lied ein Solo. Dann kannst du ihren Platz einnehmen. Vielleicht können wir das Gazetuch auf das Podest legen, über die Stelle unter dem sich der Schädel befindet. Du könntest es dann mit den Füßen verschieben. Einen Versuch wäre es wert. Wir wollen doch nicht umsonst hierher gekommen sein, oder?«
    Kerstin wurde blass, auch Birte war der Gedanke unheimlich; über dem Schädel stehen und singen und das auf der Herzlinie, auf dem Kraftpunkt, das war Irrsinn! Sie überlegte und suchte fieberhaft nach einer Alternative, aber ihr fiel keine ein. »Vielleicht ist das eine großartige Möglichkeit, die Heilige Hymne einzusetzen und durch unsere mentale Einwirkung zu lenken. So, wie wir Simon beistanden, werden wir uns mit dir, Kerstin, verbinden. Wir werden uns auf das einschwingen, was wir bewirken möchten: Befriedung, Harmonie, Ablehnung des Währungssystems und Stärkung des Wir-Bewusstseins«
    Fing ihr Mann jetzt auch noch an zu spinnen? Hatten die beiden sich etwa abgesprochen? Birte traute es ihm durchaus zu, mit Lars die Sache zuvor schon besprochen zu haben. Ihr Herz schlug aufgeregt und sie legte Markus die Hand auf den Arm. »Markus… und wenn etwas schief geht? Wir wissen doch gar nicht, was diese Kräfte mit Kerstin machen. Was ist, wenn sie das Feld nicht steuern kann, wenn die Wirkung zu mächtig ist, wenn alles unserer Kontrolle entgleitet? Denk an

Weitere Kostenlose Bücher