ZEITLOS - Band 2 (German Edition)
dass du wieder bei uns bist, Simon!«
»Darüber bin ich von Herzen froh und ich sage euch ehrlich, ohne euch hätte ich mich aufgegeben, dass ihr plötzlich bei mir wart und mir neue Kraft und Zuversicht gespendet habt, war eine großartige Erfahrung, ich liebe euch« Simon machte eine Pause und ließ das Gesagte wirken. »Dieser Kerl kannte keine Gnade, er wollte unser Geheimnis aus mir herausprügeln, aber es wäre ihm nicht gelungen, das wusste ich eigenartigerweise ganz genau, obwohl ich zunächst fürchterliche Angst verspürte. Trotzdem wäre ich eher gestorben, als dass ich unsere Sache verraten hätte. Während meiner Ohnmachten hatte ich übrigens auch Kontakt zu Coratscha, die mir ebenfalls beistand und mich ermutigte. Sie sagte etwas, das ich zunächst nicht verstand: Bleib in der Zeit, sie ist das bestimmende Element - bleib in der Zeit und hüte meinen Quarz, er ist der eigentliche Schlüssel zu meiner vollen Entfaltung!
Ich habe seither viel darüber nachgedacht. Zuerst dachte ich, sie meinte mit Quarz den Schädel, bis mir bewusst wurde, dass ich den nicht hüte, sondern den Zeremonienquarz. Er sei der Schlüssel zu ihrer vollen Entfaltung. Wir haben ihn bisher nur einmal benutzt, mit verheerenden Folgen – ich habe Angst«
»Wieso gebrauchst du das Wort verheerend ? Wäre befreiend oder heilend nicht sehr viel angebrachter?« Kerstin schien unbeirrbar, ließ keinen Zweifel gelten. »Denkt an diesen Menschen, der während des Gottesdienstes umfiel. Ich habe mich gefragt, ob ich mich schuldig fühlen sollte, und wisst ihr, was geschah, als mir dieser Gedanke kam? Sofort fühlte ich tief in meinem Herzen die Antwort, nicht in Worten sondern in Gewissheit. NEIN , es gibt nichts zu entschuldigen, weil der Vorgang einem Heilungsprozess gleicht. Nicht ich oder wir waren an seinem Herzversagen schuld, sondern das Ergebnis war unausweichlich, weil das Negative diese Seele beherrschte, sie war ohne Liebe. Nachdem Coratschas Wirkung die negativen Schwingungen in seinem Herzen eliminierte, war keine liebevolle Restenergie in seinem Herzen, die es hätte weiter schlagen lassen. So einfach ist die Wahrheit.
Ich dulde nicht, dass wir uns in Gedanken an Schuld oder Angst verstricken. Wir bringen den Menschen mit Coratschas Hilfe Heilung und Wachstum. Erkennt ihr denn nicht, was rings um uns an Gutem passiert? Kommt es nicht einem Wunder gleich, dass die Menschen die Verteilung des Geldes ablehnen, dass sie Solidarität und Miteinander höher schätzen?«
»Du hast sicherlich recht, Kerstin, aber bedenke auch, nicht die Menschen wollen das Geld nicht mehr, sondern die Eckernförder. Das ist eine Entwicklung, die nirgendwo anders in ähnlich starker Form zutage trat wie hier in dieser Stadt, und das hängt mit der örtlich begrenzten Wirkung unseres Tuns zusammen. Darüber müssen wir uns Gedanken machen. Wenn wir die Menschen zu höherer Entwicklung führen wollen, kann das nicht auf Eckernförde beschränkt bleiben. Wir brauchen Fernwirkung – ich denke wir sollten uns deshalb wieder verstärkt dem Netzwerk anschließen und uns mit dessen Hilfe zu größerer Wirkung verhelfen«
»Oder uns zu verraten!«, fiel Markus dem Freund ins Wort. »Lars, genau daran musste ich heute Vormittag denken: Fernwirkung . Habt ihr einmal darüber nachgedacht, warum Brayasil uns nach Garding bat, um die Zeremonie abzuhalten? Ich habe die Antwort darauf gefunden…« Alle sahen ihn nun mit großen Augen an, denn diese Frage beschäftigte sie alle und bisher schien es darauf keine Antwort zu geben. »Na red schon! Warum ausgerechnet Garding?« Edelgard griff nervös nach ihrem kühlen Getränk.
»Erdstrahlen! Ich habe mit einem Mann gesprochen, der mit der Wünschelrute arbeitet und damit Wasseradern für Brunnenbohrungen findet. Der hat mir einige seiner Bücher geliehen, und nun weiß ich, dass wir es da mit sehr altem Wissen, auch aus unserer deutschen Tradition heraus, zu tun haben. Das ist ein sehr umfangreiches Thema. Ein Freiherr von Pohl hat in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts darüber ein Buch geschrieben und darin unter anderem auch auf die Möglichkeit hingewiesen, dass derartige Strahlen nicht nur für empfindsame und ausgebildete Menschen durch Wünschelruten aufzuspüren sind, sondern auf alle Menschen wirken, ob man sich ihnen bewusst ist oder nicht.
Er schreibt davon, dass er sogar die Frage von Krankheit oder Gesundheit eines Menschen davon abhängig macht, wie die Arbeits- und Wohnumgebung
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