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Zeitreise in Technicolor

Zeitreise in Technicolor

Titel: Zeitreise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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ursprünglichen Position entfernt wieder auftauchte. Dallas kletterte herunter und strich sich über den dunklen Stoppelbart.
    »Der Professor sagt, daß wir insgesamt zehn Stunden unterwegs waren«, erklärte er. »Das bedeutet zwei Überstunden ...«
    »Unwichtig! Was hast du herausgebracht?«
    »Sie haben einen Zaun errichtet – wie bei diesen Forts in den Indianerkriegen. Anfang März war noch alles ruhig, aber am einundzwanzigsten entdeckten die Wikinger ein paar dieser Fellboote.«
    »Schön. Wir brechen auf. Sag dem Professor, daß er die ganze Truppe zum zweiundzwanzigsten März befördern soll. Sind alle hier?«
    »Betty hat die Rechnungen überprüft, und die stimmen. Ich und Tex haben die Wohnwagen nachgezählt. Es sind alle vorhanden.«
    »Wie ist das Märzwetter?«
    »Sonnig, aber immer noch kühl.«
    »Also gut, sag den Leuten, daß sie sich warm anziehen sollen. Ich möchte nicht, daß sich die Hälfte mit Schnupfen ins Bett legt.«
    Barney ging zu seinem Wohnwagen und zog einen Mantel und Handschuhe an. Als er zurückkam, waren die ersten Wagen bereits in der Vergangenheit. Dann wurde er zurückbefördert. Es war ein echt nordischer Frühling. Der wässerige Sonnenschein konnte nichts gegen die Kälte ausrichten, und an der Nordseite des Palisadenzauns lag noch Schnee. Die Szenerie erinnerte an einen Westernfilm. Barney winkte dem Fahrer des Lastwagens, der eben von der Plattform abgeliefert worden war.
    »Bringen Sie mich zum Dorf, ja?«
    »Nächste Haltestelle Fort Apache«, grinste der Fahrer.
    Einige der Nordmänner kamen den Hang hinauf, um die Filmgesellschaft zu begrüßen. Der Lastwagen fuhr an ihnen vorbei und hielt an einer schmalen Öffnung. Man hatte lediglich einen Pfosten zur Seite geschoben und damit einen Eingang geschaffen. Ottar quetschte sich durch, als sie ankamen.
    »Hier müssen wir ein Tor anbringen«, erklärte Barney. »Ein großes Doppeltor mit einem Innenriegel.«
    »Nicht gut, zu groß, zu leicht zu erobern. So ist es richtig.«
    »Du hast eben noch keine Western gesehen ...«
    Barney schwieg, als Slithey durch die Öffnung kam. Sie trug ein ziemlich schmuddeliges Kleid und hatte ein Karibufell über den Schultern. Sie war ohne Make-up und hatte ein Baby in einem Tragegurt an der Hüfte.
    »Was machst du denn hier?« fragte er gallig. Er fand, daß er an diesem Tag schon genug Überraschungen erlebt hatte.
    »Ich war eine Zeitlang hier«, erwiderte sie und steckte dem Kleinen den Finger in den Mund, worauf er laut zu schmatzen begann.
    »Sieh mal, wir sind doch eben erst angekommen. Was ist mit dem Bankert?«
    »Es ist so komisch«, sagte sie und kicherte, um es zu beweisen. »Nachdem wir uns letzten Sommer fertigmachten, wurde mir das Warten im Wohnwagen zu langweilig, und ich unternahm einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Du verstehst?«
    »Ich verstehe nicht, und ich habe das Gefühl, daß ich gar nicht verstehen will. Du willst doch nicht etwa sagen, daß du die ganze Zeit hier warst, während wir anderen zurück in die Gegenwart gebracht wurden?«
    »Genau das ist geschehen. Ich war so überrascht. Ich machte diesen Spaziergang, und da traf ich Ottar, und eines führte zum andern, du verstehst ...«
    »Diesmal verstehe ich.«
    »Und bevor ich es merkte, waren alle fort. Ich kann dir sagen, daß ich mächtig Angst hatte. Ich heulte wochenlang, und dann kam noch dazu, daß ich meine Pillen nicht bei mir hatte.«
    »Dann gehört dir der Fratz?«
    »Ja, ist er nicht süß? Wir haben noch keinen Namen für ihn, aber ich nenne ihn Snorey wie den Zwerg in Schneewittchen, denn wenn er schläft, schnarcht er immer.«
    »Es gibt gar keinen Zwerg namens Snorey«, sagte Barney und dachte schnell nach. »Sieh mal, Slithey, wir können nicht in die Vergangenheit zurückgehen und alles ungeschehen machen, nicht jetzt, wo das Kind da ist. Und außerdem hättest du den Wohnwagen nicht verlassen sollen.«
    »Oh, ich gebe dir ja nicht die Schuld«, erwiderte sie. »Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, war es nicht mehr so schlimm, und Ottar sagte mir immer wieder, ihr würdet im Frühling zurückkommen. Er hatte recht. Nur eines – ich könnte ein anständiges Essen gebrauchen. Was diese Leute verschlingen – pfui Teufel! Ich habe den Winter über hauptsächlich von Whisky und Kräckern gelebt.«
    »Wir geben heute abend eine große Party für dich, Ottar und das Baby. Steak mit Wein, du wirst zufrieden sein.«
    Snorey begann zu weinen, und Slithey hob ihn hoch und

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