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Zeitreise in Technicolor

Zeitreise in Technicolor

Titel: Zeitreise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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schätze, ich muß zu Ottar und seinen Leuten.«
    »Wie Sie wollen«, sagte Dallas und sah nachdenklich den Musikern nach, die vom Strand flohen. »Gino und seine Kamera werden im Anhänger eines Lastwagens postiert. Der Wagen hält an der Hügelkuppe. Gino bekommt einen eigenen Fahrer, Tex nämlich. Und wenn Tex den Rückzug anordnet, hat Gino zu gehorchen. Ich begleite Sie ins Wikingerlager.«
    »Gut, gehen wir.«
    Die Boote wurden immer langsamer. Es schien, als sammelten sie sich zum Angriff. Wie dem auch sein mochte, die Leute am Ufer gewannen dadurch Zeit, ihre Verteidigung aufzubauen. Sobald die Laster der Filmleute unter der Regie von Dallas zu einer Wagenburg zusammengefahren waren, begab er sich mit Barney zum Wikingerlager. Dallas trug seine Pistole und hatte eine Maschinenpistole und Munitionsstreifen über die Schulter gehängt. Außerdem lud er ein paar schwere, unheimlich wirkende Metallkisten ab. Sie waren die letzten, und hinter ihnen wurde das große Doppeltor verschlossen und verrammelt. Barney konnte durch eine Luke sehen, daß Ginos Lastwagen bereits seine Position eingenommen hatte.
    »Was macht den Lärm?« fragte Ottar.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, erwiderte Barney. »Da kommen sie!«
    In der Bucht entstand Bewegung, als die Fellboote vorwärtsschossen.
    Barney stützte die Kamera auf dem Querpfosten des Palisadenzaunes ab und richtete sie auf die herankommenden Boote. Durch ein Loch in den Wolken drang die Sonne. Sie glitzerte auf dem von Paddeln aufgewühlten Wasser.
    Es war ein düsteres, unentwegtes Vordringen, und die dunklen Boote wirkten unheimlich. Je näher sie kamen, desto stärker wurde der fremdartige Lärm. Barney umklammerte die Kamera und filmte. Er war froh, daß er an nichts anderes denken mußte.
    »Ich habe dieses Geräusch schon einmal gehört«, sagte Dallas. »Es war das gleiche pfeifende Summen, nur nicht so laut.«
    »Weißt du noch, wo das war?« fragte Barney und machte eine Nahaufnahme von dem führenden Boot.
    »Sicher. In Australien. Da gibt es diese Abos, Eingeborene sind das. Einer ihrer Medizinmänner hatte einen komisch geformten Stock an einer Schnur befestigt und wirbelte ihn über seinem Kopf. Dabei entstand das Geräusch.«
    »Natürlich, ein Schleuderholz. Viele primitive Stämme verwenden sie. Angeblich besitzen sie Zauberkräfte. Kein Wunder – bei diesem abscheulichen Klang. Ich schätze, daß in jedem Boot ein Mann sitzt, der so ein Ding schwingt.«
    »Ich habe auch einen Zauber«, sagte Ottar und wirbelte die Axt über dem Kopf.
    »Immer langsam«, bremste ihn Barney. »Wir müssen einen Kampf vermeiden, wenn es sich machen läßt.«
    »Was?« schrie Ottar, bis in die Tiefen seiner Wikingerseele schockiert. »Sie wollen Kampf – wir kämpfen. Hier sind keine Feiglinge.« Er sah Barney wütend an.
    »Sie landen«, sagte Dallas und trat zwischen die beiden Männer.
    Wenn bis dahin noch die Hoffnung bestanden hatte, daß es sich um einen friedlichen Besuch handeln könnte, so wurde sie nun zunichte gemacht. Aus den Booten stiegen Männer mit Speeren, Pfeilen und Bogen. Barney konzentrierte sich auf Nahaufnahmen, da Gino sicher mit den großen Szenen beschäftigt war.
    »Ottar«, sagte Dallas, »befehle deinen Leuten, daß sie in Deckung gehen sollen.«
    Ottar knurrte, aber er gab den Befehl weiter. Die Wikingerpersönlichkeit fand sich nicht leicht mit dem Konzept der Verteidigung ab, aber auch Ottar war kein Selbstmörder. Die Indianer waren zahlenmäßig um mindestens das Zwanzigfache überlegen, und selbst die streitbaren Nordmänner mußten dieses Zahlenverhältnis respektieren. Die ersten Pfeile surrten vorbei, und ein Speer schlug in das Holz unterhalb der Kamera. Barney ließ sich fallen und zwängte das Objektiv in eine Ritze zwischen zwei Stämmen. Dadurch wurde die Sicht begrenzt, aber es war sehr viel gesünder.
    »Feiglingswaffen«, knurrte Ottar. »Feiglinge. Keine Art zu kämpfen.« Er stieß die Axt ärgerlich gegen den Schild. Die Wikinger verachteten Pfeil und Bogen und glaubten nur an Mann-gegen-Mann-Kämpfe.
    Ein Moment der Ratlosigkeit entstand bei den Gegnern, als alle Boote entladen waren und die Dorsets versuchten, den Palisadenzaun zu überwinden. Einige kletterten an der Außenwand hoch, aber sie wurden sofort von den blitzenden Äxten der Wikinger abgewehrt. Die Angreifer schüttelten ihre Waffen und kreischten mit schrillen Stimmen, und über all dem war das Surren der Schleuderhölzer zu hören. Dallas entdeckte

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