Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitreise in Technicolor

Zeitreise in Technicolor

Titel: Zeitreise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
Vom Netzwerk:
erwiderte Barney und ließ sich von Ottar die Linke zerquetschen. »Alles Gute. Und paß gut auf die Indianer auf.«
    »Ich habe keine Angst vor ihnen. Wir haben viel Hartholz geschnitten und werden ein Vermögen in Island machen. Du bringst Gudrid zurück?«
    »In ein paar Minuten nach deiner Zeitrechnung. Aber dann bin ich nicht mehr für sie verantwortlich. Bis später, Ottar.«
    » Far heill {19} , Barney. Du machst noch einen Film und zahlst mit Jack Daniels.«
    »Warum nicht?«
    Es war die letzte Fahrt. Die Zeitplattform stand einsam auf dem niedergetrampelten Grund, und der einzige Lastwagen, der sich noch hier befand, enthielt die kostbaren Filmspulen. Dallas saß am Steuerrad, und neben ihm heulte Slithey.
    »Es geht los«, rief Barney Professor Hewett zu und holte noch einmal tief Luft.
    Professor Hewett setzte den Lastwagen und die beiden anderen am Freitag ab und brachte nur Barney mit seinen Filmspulen zurück zum Montag.
    »Lassen Sie mir noch genügend Zeit, Professor«, sagte Barney. »Ich muß um halb elf bei L. M. sein.«
    Als er ankam, telefonierte er gleich, doch er mußte eine Zeitlang warten, bis der Bote mit dem Handwagen kam. Sie luden das Filmmaterial auf. Danach war es zwanzig nach zehn.
    »Bringen Sie alles in L. M.s Büro«, befahl Barney. »Ich gehe mit der Kassette Nummer Eins voraus.«
    Barney ging schnell, und als er um die letzte Ecke bog, sah er ein vertrautes, niedergeschlagenes Gesicht. Er lächelte boshaft und folgte seinem Ich bis zu L. M.s Tür. Die Gestalt vor ihm sah sich kein einziges Mal um. Barney wartete, bis der Gute die Tür geöffnet hatte. Erst dann schob er ihn zurück.
    »Geh lieber nicht hinein«, sagte er.
    »Was bilden Sie sich eigentlich ein?« fauchte der erste Barney. Dann sah er ihn an und zuckte zusammen wie ein zweitklassiger Schauspieler in einem viertklassigen Horrorfilm. Seine Glieder schlotterten, und seine Augen quollen vor.
    »Nicht schlecht, der Ausdruck«, sagte Barney. »Vielleicht hättest du Schauspieler und nicht Regisseur werden sollen.«
    »Sie – Sie sind – ich ...« stieß der Idiot hervor.
    »Gute Beobachtungsgabe«, sagte Barney und erinnerte sich an die Skizze. Er war froh, daß er das Ding endlich los wurde. »Halte mal!« Er drückte dem anderen die Kassette in die Hand, weil er mit dem dicken Verband an der Linken nicht in die Tasche fahren konnte. Der andere Barney hielt die Kassette und murmelte vor sich hin, bis Barney ihm die Skizze in die Hand drückte.
    »Was ist denn mit deiner – äh – meiner Hand los?« fragte der andere Barney entsetzt.
    Eigentlich könnte ich es dir verraten, dachte Barney, doch da kam der Bote mit dem Handwagen, und er öffnete ihm die Tür.
    »Gib das dem Professor«, sagte er, als der Bote vorbeiging. Er konnte sich einen letzten Hieb nicht versagen. »Und geh endlich zurück, damit der Film fertig wird, ja?«
    Er folgte dem Boten und ließ die Tür hinter sich zufallen, ohne sich ein einziges Mal umzusehen. Er wußte ganz sicher, daß sie sich nicht wieder öffnen würde. Diese Sicherheit führte ihn geradewegs an Miß Zucker vorbei, die ihm irgend etwas von Bankleuten erzählen wollte. Er schob sie zur Seite und öffnete die innere Tür für den Boten. Ein sehr bleicher L. M. sah zu ihm auf, und sechs grauhaarige Männer mit steifen Gesichtern drehten sich um, weil sie die Störung mißbilligten.
    »Tut mir leid, daß ich so spät komme, meine Herren«, sagte Barney mit ruhiger Sicherheit. »Aber ich bin sicher, daß Mister Greenspan Ihnen alles erklärt hat. Wir waren im Ausland und kommen eben mit dem Film zurück, von dem er Ihnen erzählt hat. Ein Gewinn von vielen Millionen Dollar, meine Herren, und gleichzeitig eine kinematographische Neuheit, die unserem Studio Berühmtheit verschaffen wird.«
    Die Kassetten klirrten gegeneinander, als der Bote den Wagen abstellte, und Sam hauchte aus der dunkelsten Ecke des Raumes einen fast unhörbaren Seufzer.
     

 
19
     
    »Sie müssen schon entschuldigen, daß ich nicht aufstehe«, sagte Jens Lyn. »Aber der Doktor hält streng auf Nachmittagsruhe.«
    »Natürlich«, erwiderte Barney. »Haben Sie noch Schmerzen?«
    Jens lag in einem Lehnstuhl im Garten seines Hauses und sah sehr viel schmaler und blasser aus, als Barney ihn in Erinnerung hatte.
    »Eigentlich nicht«, sagte Jens. »Die Wunde muß nur noch verheilen. Ich war gestern sogar bei der Premiere. Und ich muß zugeben, daß mir der Film eigentlich gefallen hat.«
    »Sie sollten für die

Weitere Kostenlose Bücher