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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Jahres - Montgomery County. Außerdem war da noch ein Mannschaftsfoto der Phillies aus dem letzten Jahr (Dad war wie Shel ein treuer Fan). Und direkt über dem Drucker hing ein Porträt von Galileo, dessen gefühlvoller Blick auf seinem Teleskop ruhte. Seines Vaters Held.
    Shel versuchte es erneut über sein Mobiltelefon. Es klingelte, ein paar Noten von Beethovens Fünfter. Das Telefon lag im Schreibtisch. Er öffnete die Schubladen. Nahm es heraus. Sah außer denen von Jerry und ihm keine weiteren aufgezeichneten Anrufe.
    Es war nicht logisch. Jerry ging hinauf, und Shel konnte ihn herumlaufen und Türen öffnen hören.
    »Shel.« Jerry trat auf den oberen Treppenabsatz. »Hast du die Roben gesehen?«
    »Welche Roben?«
    »Im Kleiderschrank. Komm mal eine Minute her.« Jerry kehrte in das Gästezimmer zurück. »Sieh dir das an.«
    Mehrere Roben hingen nebeneinander, und das waren die einzigen Kleidungsstücke in dem Schrank. Jerry zog eine hervor. Es war kein Hausmantel. »Sieht eher aus wie eine Toga«, sagte Shel.
    Die Robe war dunkelrot und aus einem derben Material gefertigt. Jerry legte sie auf das Bett und nahm eine weitere aus dem Schrank. Schlammbraun, dieses Mal. Wieder der grobe Stoff. »So was trägt man vielleicht auf einer Bühne«, sagte er. »Hast du je mitbekommen, dass Dad ein Interesse an Schauspielerei hat?«
    »Dad? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Es waren sechs. Und auf dem Boden des Schrankes fanden sie drei Paar Sandalen. »Ich erinnere mich auch nicht, ihn diese Dinger je tragen gesehen zu haben«, verkündete Jerry.
    Shel musterte sie etwas genauer. »Sie wurden aber getragen«, sagte er.
    »Wils machen wir jetzt?«, fragte Shel.
    Jerry sah eher verärgert aus als besorgt. Er atmete tief ein und betont langsam aus. »Aufgeben und nach Hause gehen«, sagte er. »Und warten, bis wir erfahren, was passiert ist.«
    Shel starrte das Haus an, die großen, leeren Fenster, den Schornstein, die vordere Veranda, auf der sie so viele stille Sommerabende verbracht hatten. Dieser Ort steckte voller Erinnerungen an Puzzle- und Kartenspiele und an Aufsätze, die bis zum Unterrichtsbeginn am nächsten Morgen fertig geschrieben werden wollten. Und an alte Freunde und Mädchen, die er einen Sommer lang geliebt hatte.
    Doch es war alles fort. Das Haus fühlte sich seltsam an. Es war zu einem Ort geworden, der ihm vollkommen fremd war.

Kapitel 2
    Heute lesen wir wissenschaftliche Analysen zum Thema Zeitreisen in seriösen Wissenschaftsmagazinen, verfasst von angesehenen Größen auf dem Gebiet der theoretischen Physik ... Wie kam es zu dieser Veränderung? Der Grund ist, dass wir Physiker erkannt haben, dass Zeit ein zu wichtiges Thema ist, es ausschließlich Science-Fiction-Autoren zu überlassen.
    Kip Thornk, entnommen aus Physics of thf. Impossibi.e von Michio Kaku Am nächsten Tag rief die Polizei bei Shel an und bat ihn, zu Michaels Haus zu kommen, wo er eine Stunde lang befragt wurde. Hatte er etwas von seinem Vater gehört? War so etwas schon einmal vorgekommen? Konnte Shel ihnen eine Liste seiner Freunde und Bekannten geben? Hatte sein Vater seines Wissens irgendwelche Feinde?
    Hatte je irgendjemand seinen Vater bedroht?
    Da die Ermittler sich keine einfache Erklärung für die Roben - es waren sechs - zurechtlegen konnten, nahmen sie sie mit. Außerdem packten sie alles ein, was auf dem Schreibtisch lag, einschließlich des Rolodex' und der Karteikarten. Sogar die Stifte verschwanden.
    Einen Tag später, am Donnerstag, brachte der Inquirer die Story. BEDEUTENDER PHYSIKER VERMISST, lautete die Schlagzeile. Die verschlossenen Türen und Fenster wurden nicht erwähnt.
    Am Freitag tauchte das FBI mit einem Durchsuchungsbefehl auf. »Reine Routine«, sagte man ihm. »Ihr Vater hat als Berater für die Regierung gearbeitet, also sind wir natürlich interessiert.« Waren Shel irgendwann einmal merkwürdige, fremde Leute aufgefallen, die mit seinem Vater gesprochen hatten? (Die Beschreibung passte zu mindestens der Hälfte derjenigen, mit denen sein Vater üblicherweise zu tun hatte.) Waren ihm Leute mit einem fremdsprachigen Akzent aufgefallen? Sie erkundigten sich auch nach den Roben. Hatte er seinen Vater je eine davon tragen gesehen? Wusste Shel, wozu sie gut waren? Hatte sein Vater möglicherweise ein Doppelleben geführt? War er schwul? Gehörte er irgendeiner Geheimgesellschaft an? Sie zeigten ihm Fotos und fragten ihn, ob ihm eines der Gesichter vertraut erschiene.
    Inzwischen riefen Freunde

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