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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Inhalt der Informationen, soweit Renfrew sie verstand. Wenn die Forschergruppe in Kalifornien Recht hatte, konnte sich die Substanz durch die Wolkenaussaat mit atemberaubender Geschwindigkeit ausbreiten.
    Geduldig drückte Renfrew auf die Morsetaste. Er hoffte, die Sendung richtig gebündelt zu haben. Es war verflixt schwierig zu wissen, ob man die Apparatur korrekt ausgerichtet hatte. Ein minimaler Irrtum in der Peilung brachte sie zum falschen x und damit zum falschen t . Einmal waren sie empfangen worden, so viel ging aus Petersons Bankschließfach hervor. Aber wie konnte er jetzt überprüfen, ob die pulsierenden Windungen eine Mikrosekunde zu langsam arbeiteten oder die Randfelder den Strahl einen Grad zu weit nach links lenkten? Er konnte nur den Eichungen vertrauen. Er schwebte in einer Welt, in der t die Zeit war, Tee eine salzige Brühe und x für den Raum stand. X , die Unbekannte, schwebte vor ihm in der Luft, eine vergängliche Struktur.
    Er schüttelte sich. Der Laborstuhl drückte sein Gesäß. Er hatte jetzt weniger Fett dort, musste Gewicht verloren haben. Ja, er brauchte Extra-Ballast.
    Tap tap tap. Die Morsekadenzen gingen hinaus. Tap tap.
    Vielleicht erklärte der Gewichtsverlust, warum sich der Raum vor seinen Augen kräuselte und ausdehnte. Herrgott, war er müde. Müder Zorn packte ihn. Er hatte biologische Daten, Koordinaten und sonst was getaptaptapt , alles unpersönlich und – davon war er jetzt überzeugt – letztlich alles sinnlos. Öde und langweilig, das war es. Er griff zu dem Identifizierungscode, den er regelmäßig gesendet hatte, und tastete erneut ein. Aber diesmal fügte er ein paar persönliche Bemerkungen ein: Wie die ganze Sache begonnen hatte, über Markhams Vorstellung, über Peterson, den starrgesichtigen Bastard, bis hin zu Markhams Absturz. Ein gutes Gefühl, alles zu senden, die Worte in Morseschrift umzusetzen, während sie ihm in den Kopf kamen. Er formulierte in normalen Sätzen, nicht in dem knappen Telegrammstil, den sie gewählt hatten, um die biologischen Informationen zu komprimieren. Es war eine Erleichterung, alles zu übermitteln, wirklich. Die ganze mistige Geschichte war sinnlos, die Strahlen ergossen sich in ein unvermutetes kosmisches Rattenloch – warum sollte er die letzte Sendung nicht genießen? Tap tap . Hier ist meine Lebensgeschichte, Kumpel, geschrieben auf eine Nadelspitze. Tap tap. In die Leere hinein. Tap tap.
    Aber nach einer Weile verließ ihn der Schwung. Er ließ die Schultern hängen.
    Der Rauschpegel der Tachyonen stieg, auf dem Oszilloskop krümmten sich die Linien. Renfrew starrte auf den Schirm. Tap tap . Impulsiv legte er den Sendeschalter um. Zum Teufel mit der Vergangenheit für den Moment! Er beobachtete den Wirrwarr der Kurven, die sich tanzend überschnitten. Für kurze Momente lösten das Rauschen sich in den Schlangenlinien auf dem Schirm auf. Signale, eindeutig. Jemand anders sendete.
    Regelmäßige Schübe von Wellen in gleichmäßigen Abständen. Renfrew schrieb sie auf.
    KONTAKTVERSUCH VON 2349 IM TAC
    Und dann wieder verwischendes Rauschen, das alles andere austilgte.
    Englisch. Jemand sendete in Englisch. Aus dem Jahre 2349? Vielleicht. Oder möglicherweise mit Tachyonen im 234,9-Kiloelektronenvoltbereich. Oder vielleicht nur ein Zufall, ein Jux.
    Renfrew schlürfte kalten Kaffee. Am Tag vorher hatte er eine Thermoskanne gefüllt und sie vergessen. Er hoffte, das Wasser wäre in Ordnung. Der Kaffee hatte nicht mehr den Geschmack von Hundefell, sondern erinnerte eher an versengte Erde. Er zuckte die Achseln und trank, ohne weiter nachzudenken.
    Er fühlte sich die Stirn. Schweiß. Fieber. Ein sonderbares, fernes Gemurmel erreichte ihn. Stimmen? Er ging nachschauen, seine Schwäche, der lauernde Schmerz in Knöcheln und Schenkeln überraschten ihn. Er sollte mehr trainieren, dachte er automatisch und lachte. Schlurfende Geräusche. Hatten sie ihn gehört? Er spähte einen Flur hinunter. Aber dort war niemand. Nur das Geräusch des Winds. Das und das kratzende Knirschen seiner Schuhe auf dem bloßen Beton.
    Er ging zurück und starrte aufs Oszilloskop. Seine Kehle brannte. Er versuchte, in aller Ruhe und Klarheit über das nachzudenken, was Markham vor langer Zeit gesagt hatte. Die Mikrouniversen waren nicht wie Schwarze Löcher, nicht in dem Sinn, dass in ihnen alle Materie zu unendlicher Dichte komprimiert wurde. Stattdessen war die durchschnittliche Dichte eine begreifbare Zahl, wenn auch nicht höher als unsere. Sie

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