Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)
Verbindung … zwischen der mikroskopischen und der makroskopischen Welt widerspiegelt«. »Zeitschaft« zeigt einen ähnlichen Zusammenhang zwischen dem menschlichen Maßstab der Dinge und dem kosmischen, indem der Roman Techniken aus dem allgemeinliterarischen »Irrealismus« und der »harten« Science Fiction kombiniert. Die Verquickung von Wissenschaft und Literatur in »Zeitschaft« entspricht der Ansicht, die Benford in »Warum gibt es so wenig Wissenschaft in der Literatur?« äußert; danach ist »die Wissenschaft … wie die Literatur ein andauernder Dialog zwischen unterschiedlichen und widerstreitenden Stimmen, wo niemand jemals vollends Recht oder vollends Unrecht hat, vielmehr ein stetiges Gespräch, das für immer provisorisch und persönlich und lebendig ist«.
Als zentrales Bild in »Zeitschaft« umfassen Wellen das ganze Spektrum möglicher Sichtweisen, einschließlich der alltäglichen Vorstellung von der objektiven Realität, der sich wandelnden Karten der Wirklichkeit, wie sie der Physiker und der Postmodernist entwerfen, und der subjektiven Illusion des Psychologen. Da ist die Ozeanwelle, auf der Gordon zum ersten Mal mit Erfolg reitet, nachdem JFK den Mordversuch überlebt hat und damit die Teilung des Universums signalisiert wird. Da sind die Wellen, die in der Quantenmechanik als eine Art vorläufiges Bild von der subatomaren Realität dienen. Da ist das Wogen und Sichkräuseln der Umgebung, wie das flackernde Bewusstsein es wahrnimmt, was gestörte Sicht bedeutet und auf menschliche Illusion verweist. Da sind die Wellen, wie sie charakteristisch sind für die neue Auffassung von der Zeit als einer Zeitschaft, die sich in Wellen kräuselt (Kapitel 46). Mit seiner Tiefe und Reichweite ist dieses Bild charakteristisch für »Zeitschaft«, wo Benford zeigt, dass die literarische Suche nach innerer Wahrheit und die wissenschaftliche Suche nach den Wahrheiten des physikalischen Universums mitunter im Widerstreit liegen mögen, aber nie voneinander zu trennen sind.
MEISTERWERKE DER
SCIENCE FICTION
Herausgegeben von Sascha Mamczak
Leserinnen und Leser haben in einer weltweiten
Umfrage über die besten Science-Fiction-Romane
abgestimmt, die je geschrieben wurden. Der Heyne-Verlag
präsentiert eine Auswahl dieser Meisterwerke
in einmaligen Sonderausgaben – kommentiert
von den renommiertesten SF-Autoren unserer Zeit.
Arthur C. Clarke
2001 – Odyssee im Weltraum
William Gibson
Die Neuromancer-Trilogie
Philip K. Dick
Das Orakel vom Berge
Ray Bradbury
Fahrenheit 451
Anthony Burgess
Clockwork Orange
Joe Haldeman
Der ewige Krieg
Ursula K. Le Guin
Die linke Hand der Dunkelheit
David Brin
Sternenflut
Isaac Asimov
Die Foundation-Trilogie
Alfred Bester
Der brennende Mann
Walter M. Miller jr.
Lobgesang auf Leibowitz
Frank Herbert
Der Wüstenplanet
George Orwell
1984
William Gibson
Cyberspace
Robert Silverberg
Es stirbt in mir
Dan Simmons
Die Hyperion-Gesänge
Arkadi & Boris Strugatzki
Das Experiment
Iain Banks
Bedenke Phlebas
Isaac Asimov
Meine Freunde die Roboter
Larry Niven & Jerry Pournelle
Der Splitter im Auge Gottes
Stanis ław Lem
Solaris
Arthur C. Clarke
Die letzte Generation
Mary Doria Russell
Sperling
Frederik Pohl
Die Gateway-Trilogie
Ken Grimwood
Replay – Das zweite Spiel
Orson Scott Card
Das große Spiel
Wolfgang Jeschke
Der letzte Tag der Schöpfung
M. John Harrison
Die Centauri-Maschine
J. G. Ballard
Die Stimmen der Zeit
Titel der amerikanischen Originalausgabe
TIMESCAPE
Deutsche Übersetzung von Bernd Holzrichter
Vorwort, Anhang sowie aus den bisherigen deutschen
Ausgaben gestrichenen Romantext übersetzte Erik Simon
Umwelthinweis:
Dieses Buch wurde auf chlor- und
säurefreiem Papier gedruckt.
Redaktion: Erik Simon
Copyright © 1980 by Gregory Benford und Hilary Benford Copyright © 2006 des Vorworts by Jack McDevitt Copyright © 1992 des Anhangs by Susan Stone-Blackburn Copyright © 2006 dieser Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag, München
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
www.heyne.de
Umschlagillustration: Clark Dunbar/Getty Images
eISBN : 978-3-641-02424-6
www.randomhouse.de
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