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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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dran.«
    »Ich rufe nicht an. Mag nicht. Dann ist sie eben kaputt.«
    »Du verbringst mehr Zeit mit ihr als ich.«
    »Das wird sich auch ändern.«
    »Was?«
    »Ich brech’ mir keinen mehr ab, um zu kochen.«
    »Hast du das denn?«
    »Woher willst du das wissen. Du kannst nicht mal Butter auslassen.«
    »Zwei Minuspunkte für mangelnde Glaubwürdigkeit«, sagte er leichthin. »Du weißt, daß ich auch ein paar Gerichte kochen kann.«
    »Also weißt du.«
    »Ich meine es ernst«, sagte er scharf. »Ich werde in Zukunft viel im Labor sein und…«
    »Lauter, lang anhaltender Beifall.«
    »Herrgott!«
    »Ich werde nicht mehr so häufig hier sein.«
    »Ich auch nur zwischen Tür und Angel.«
    »Jedenfalls tust du jetzt etwas.«
    »Unsinn, das bringt dich nicht auf die Palme.«
    »Eine metaphorische Palme?«
    »Eine echte Palme, eine metasonstwas Palme – woher soll ich das wissen?«
    »Ich dachte, du meinst vielleicht eine echte Palme. Sonst hättest du mich vielleicht seit deiner Rückkehr einmal angefaßt.«
    »Oh.«
    »Gar nicht bemerkt, was?«
    »Ich hab’s bemerkt.«
    »Okay, warum?«
    »Hab’ nicht daran gedacht, schätze ich.«
    »Nicht daran gedacht.«
    »Viel zu tun.«
    »Meinst du, ich weiß es nicht? Ach, Gordon. Ich habe dein Gesicht gesehen, als du aus dem Flugzeug kamst. Wir hatten vor, im El Cortez etwas zu trinken, uns die Stadt anzuschauen, essen zu gehen.«
    »Okay. Jetzt brauche ich etwas zu essen.«
    »Du ißt. Ich schaue mir die Ansprache an.«
    »Gut. Wein?«
    »Sicher. Ist genug für später da?«
    »Später?«
    »Meine Mutter hätte mir beibringen sollen, direkter zu sein. Später, wenn wir bumsen.«
    »Ach ja. Bumsen werden wir.«
    Das taten sie. Es war nicht sehr gut.
     
    Gordon zerlegte Coopers experimentellen Aufbau in die Grundbestandteile und setzte ihn dann wieder zusammen. Er überprüfte jede einzelne Abschirmung, erwog jede Möglichkeit, wie ein unerwartetes Signal in die Schaltkreise gelangen konnte. Er war fast fertig, als Saul Schriffer unangemeldet im Labor auftauchte.
    »Gordon! Ich war gerade in UCLA und dachte, ich schau’ mal rein.«
    »Oh, hi«, murmelte Gordon und wischte sich die Hände an einem öligen Lappen ab. Ein Mann mit einer Kamera folgte Saul ins Labor.
    »Das ist Alex Paturski von Life. Sie machen etwas über Exobiologie.«
    »Ich würde gern ein paar Schnappschüsse machen«, sagte Paturski. Gordon stimmte zu, und Paturski brachte geschwind Scheinwerfer und Fotoausrüstung herein. Saul sprach über die Reaktionen auf seine Erklärung. »Schreckliche Scheuklappen«, sagte er. »Nicht einer folgt unserem Hinweis. Ich bringe keinen der Astronomen dazu, auch nur fünf Sekunden für die Theorie aufzubringen.« Gordon pflichtete ihm bei und entschloß sich, ihm nichts von Claudia Zinnes zu sagen. Paturski umkreiste sie, hüpfend und fotografierend. »Drehen Sie sich ein bißchen, ja, so.« Und Saul befolgte die Anweisungen. Gordon wünschte, er hätte etwas anderes als T-Shirt und Jeans angezogen. Das war ausgerechnet der eine Tag, an dem er keinen Anzug trug.
    »Großartig, meine Herren, einfach großartig«, sagte Paturski zum Abschluß. Saul studierte einen Moment lang das Experiment. Gordon zeigte ihm einige Anfangsdaten, die er aufgenommen hatte. Die Messungen liefen mit geringer Empfindlichkeit, aber die Kurven waren eindeutig saubere Resonanzlinien.
    »Schade. Weitere Ergebnisse könnten das ganze Thema wieder beleben.« Saul musterte ihn. »Wenn Sie etwas haben, sagen Sie mir Bescheid, okay?«
    »Erwarten Sie nicht zuviel!«
    »Nein, wohl kaum.« Einen Augenblick schien Saul deprimiert, »ich habe wirklich geglaubt, es sei etwas dran.«
    »Vielleicht stimmt das ja auch.«
    »Ja. Ja, natürlich, vielleicht.« Er blühte wieder auf. »Kommen Sie nur nicht auf die Idee, es sei alles vorbei, hm? Wenn ein bißchen Gras darüber gewachsen ist und die Leute nicht mehr in brüllendes Gelächter ausbrechen, wenn… Jedenfalls wäre es ein guter Artikel. Vielleicht etwas für Science. Überschrift: Rütteln an orthodoxen Windmühlen. Das käme an.«
    »Tja.«
    »Egal, Alex und ich müssen weg. Wir fahren nach Palomar.«
    »Neue Beobachtungen?« fragte Gordon beiläufig.
    »Nein, nein. Ich führe keine Beobachtungen durch. Ich bin eher ein Ideenmensch. Alex will ein paar Aufnahmen machen, das ist alles. Ein schrecklicher Ort.«
    »O ja.«
    Und schon waren sie fort, und er konnte sich wieder seinen Experimenten widmen.
     
    Am ersten Tag, als Gordon die NMR-Ausrüstung

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