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Zeitschiffe

Zeitschiffe

Titel: Zeitschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Multiplizitäten initiiert hat, die dann zu all dem hier führte.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich glaube, daß sie wissen, wer du bist. Und sie wollen, daß wir sie begleiten. In ihren großen Zeit-Schiffen – zur Grenze am Beginn der Zeit.«

Optionen und Introspektionen
    Eine Reise zum Beginn der Zeit... Der Mut verließ mich bei dieser Aussicht!
    Man mag mich wegen dieser Reaktion für einen Feigling halten. Nun, vielleicht war ich auch einer. Aber man muß auch bedenken, daß ich schon einmal in einer der Historien, die ich bereist hatte, mit dem Ende einer Zeit – ihrem bitteren Ende
    – konfrontiert worden war: der allerersten, wo ich das Sterben der Sonne über diesem desolaten Strand beobachtet hatte. Außerdem erinnerte ich mich an die Übelkeit, den Ekel und die Verwirrung; und ich konnte mich gerade noch auf die Zeitmaschine schwingen und wieder in die Zukunft zurückreisen – und wirklich war es nur die Aussicht gewesen, hilflos in dieser unheimlichen Dunkelheit zu liegen, die mich zur Anspannung meiner letzten Kräfte bewogen hatte.
    Ich wußte, daß sich mir am Beginn aller Dinge ein ganz anderes Bild bieten wür-de – unvorstellbar anders! –, aber es war die Erinnerung an diese Furcht und Schwäche, die mich zögern ließ.
    Ich bin ein Mensch – und stolz darauf! – aber meine außergewöhnlichen Erfahrungen, von denen ich zu behaupten wage, daß sie für meine Generation höchst ungewöhnlich waren, hatten mir die Erkenntnis über die Grenzen der menschlichen Seele verschafft – oder zumindest meiner Seele. Ich konnte mit den Abkömmlingen der Menschheit umgehen, wie den Morlocks, und ich konnte auch gegen prähistorische Monstrositäten wie Pristichampus bestehen. Und wenn es nur um eine intellektuelle Übung gegangen wäre – in der warmen Lounge des Linnaean –
    konnte ich mir vorstellen, noch viel weiter zu gehen: Ich hätte lange Stunden über die Endlichkeit der Zeit oder über von Helmholtz' Theorien zum unvermeidlichen Wärmetod des Universums debattieren können.
    ... Aber Tatsache ist, daß die Realität noch viel schrecklicher war.
    Die verfügbare Alternative war indessen auch nicht übermäßig attraktiv!
    Ich bin immer ein Mann der Tat gewesen – ich wollte mit den Dingen klarkom—
    men! –, aber hier befand ich mich in den sanften Händen von Metallwesen, die so hochentwickelt waren, daß sie sich nicht einmal vorstellen konnten, mit mir zu sprechen – genauso wenig, wie ich jemals daran gedacht hätte, mit einer Bakteri-enkultur spirituelle Gespräche zu führen. Es gab nichts, was ich hier auf der Wei-
    ßen Erde hätte tun können – denn die Universalen Konstrukteure hatten es bereits getan.
    Oft wünschte ich, ich hätte Nebogipfels Einladung abgelehnt und wäre im Paläo-zän geblieben! Dort wäre ich ein Teil einer wachsenden, sich entwickelnden Gesellschaft gewesen, und meine Fertigkeiten und mein Intellekt – ebenso wie meine körperliche Stärke – hätten eine maßgebliche Rolle beim Überleben und der Entwicklung der Menschheit in diesem schönen Zeitalter gespielt. Meine nach innen gerichteten Gedanken wandten sich nun auch Weena zu – jener Welt des Jahres
    802701, die ich auf meiner ersten Zeitreise besucht hatte und zu der ich zurückkehren wollte –, nur um durch die erste Verzweigung der Geschichte vom Kurs abzukommen. Wenn die Dinge anders gewesen wären, überlegte ich – wenn ich mich damals anders verhalten hätte, wäre es mir vielleicht gelungen, Weena vor den Flammen zu retten, selbst unter Einsatz meiner Gesundheit oder meines Lebens.
    Oder, wenn ich das überlebt hätte, wäre es mir vielleicht geglückt, diese unglückliche Historie in ganz andere Bahnen zu lenken und die Eloi und Morlocks zu einer Abwehr ihres gemeinsamen Niedergangs zu bewegen.
    Natürlich hatte ich nichts dergleichen getan; ich war nach Hause abgehauen, sobald ich meine Zeitmaschine wiederhatte. Und nun mußte ich akzeptieren, daß ich wegen der endlosen Abspaltung neuer Historien niemals wieder in das Jahr 802701
    zurückkehren konnte – und genauso wenig in meine eigene Zeit.
    Es schien, als ob mein Nomadendasein hier geendet hätte, in diesen paar nichtssagenden Räumen!
    Diese Konstrukteure würden mich wohl am Leben erhalten, solange mein Körper noch funktionierte. Weil ich immer schon ziemlich robust gewesen bin, freute ich mich noch auf eine Lebenserwartung von einigen Jahrzehnten – und vielleicht
    noch mehr; wenn nämlich Nebogipfels Annahmen

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