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Zeitstop 1704

Zeitstop 1704

Titel: Zeitstop 1704 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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hatte.
    Aber es war die Zeit, die hier Gültigkeit hatte. Vielleicht war er hier gestrandet? Seine einzige Hoffnung bestand darin, das Raumschiff reparieren zu können und sich damit außerhalb des Raumteils zu begeben, das von diesem Zeitrückfall betroffen war.
    Im allerersten Grau des Morgens erwachte Figartys Gier. Er hatte gleich bemerkt, wie gut der neue Schiffsjunge gekleidet war. Ganz sicher besaß er auch einige persönliche Gegenstände von Wert. Als geschickter Dieb näherte er sich Billy lautlos. Und da er nicht die Absicht hatte, dem Jungen körperlichen Schaden zuzufügen, sprach das Instrument nicht an, das Billy sonst geweckt hätte. Und unglücklicherweise hatte der Junge im Augenblick die tiefste Schlafphase erreicht. Zwar strömte das zweite Gerät, als Figarty unter Billys Kopfkissen tastete, das Gas aus, aber Figarty war so daran gewöhnt, den Atem anzuhalten, wenn er einen Schlafenden bestahl, daß er es auch diesmal tat.
    In weniger als dreißig Sekunden hatte Rattengesicht unter dem Kopfkissen und danach in den Taschen des Samtanzugs nach Wertgegenständen gesucht. Er benötigte weniger als zwölf Sekunden, mit seiner Beute zu seiner eigenen Koje zurückzukehren. Aber es war noch zu dunkel, um festzustellen, woraus sie bestand. Doch schon jetzt war er enttäuscht, denn unter den fünfzehn winzigen Gegenständen, die er an sich gebracht hatte, war keine einzige Münze.
    Erst als er unter seine Decke gekrochen war, holte Figarty wieder Atem. Natürlich bekam er jetzt eine Dosis des Betäubungsgases ab, das inzwischen schon sehr verdünnt war. Das Gas lähmte lediglich eine gewisse Zeitspanne lang, dann wandelte es sich im Blutstrom und führte dazu, daß der Betroffene aufwachte.
    Das geschah etwa dreißig Minuten später. Es weckte alle im Vorderkastell gleichzeitig, doch da es ohnehin Zeit zum Aufstehen war, wunderte sich keiner. Der Schiffsjunge stellte erschrocken fest, daß sich seine schlimmste Befürchtung verwirklicht hatte. Er versuchte, seine vermißten Instrumente zu finden. Aber es war zu spät.
    Figarty hatte gleich nach dem Erwachen unbemerkt seine Beute begutachtet, sie als wertloses Kinderspielzeug eingestuft und unbemerkt über Bord geworfen.
    Als der Kapitän brüllte: »Billy! Bring mir mein Frühstück!« blieb einem sehr verstörten Exsuperboy gar nichts anderes übrig.

 
6.
     
    Am frühen Morgen schaukelte die Orinda mit vollen Segeln durch das bewegte Gewässer. Gerade als der erste Sonnenschimmer durch die Wolken am Osthimmel spitzte, stieß der wachhabende Dritte Offizier einen Warnschrei aus. Es war ein so schriller Schrei, daß selbst Billy Todd, der von biologisch besserem Stoff als alle anderen an Bord war, mit ihnen zur Reling rannte – und sich daran festklammerte. Und wie die anderen starrte er offenen Mundes auf das phantastische Schiff.
    Es befand sich unmittelbar am Rand des Horizonts und schien sich nicht zu bewegen, aber das Piratenschiff fuhr geradewegs darauf zu. Seine Größe, seine Länge waren es, die die Panik hervorriefen.
    In Berichten von den frühen Raumkriegen hatte Billy solche Schiffe gesehen. Er identifizierte es als lantellanisches Schlachtschiff. Die Raumzeiterschütterung mußte es ebenfalls hierhergerissen haben, aber ganz offensichtlich stammte es aus einer früheren Periode als sein kleines Transitfahrzeug. Aus dem fünfundzwanzigsten Jahrhundert, schätzte Billy.
    Besorgt sah er sich um und stellte ein wenig erleichtert fest, daß Kapitän Fletcher nur wenige Schritte von ihm entfernt mit genauso großen Augen und so verwirrt wie alle anderen auf das Schiff starrte. Billy rannte zu ihm, obgleich er zu neunzig Prozent sicher war, daß er niemanden überzeugen konnte, aber zumindest mußte er es versuchen. Er zupfte den Kapitän am Ärmel.
    »Lassen Sie die Segel einholen!« drängte er. »Vielleicht bemerken sie uns dann nicht, denn unser Schiff hat nicht viel Metall, das ihre Detektoren aufspüren könnten.«
    Unwillkürlich drehte Fletcher sich um, als die Stimme auf so flehende, drängende Weise in seinen Ohren schrillte, die genauso verwirrend war wie das titanische Schiff ein paar Meilen entfernt.
    »Ho!« brummte er. »Wer gibt denn hier die Befehle?«
    Billy Todd aus dem dreiundachtzigsten Jahrhundert war verzweifelt ohne all seine wunderbaren Geräte, die ihm in der kommenden Krise hätten helfen können.
    »Sie dürfen uns nicht sehen!« rief er. »Sie sind Roboter. Sie haben kein Erbarmen mit Menschen …« Doch in diesem

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