Zerfleischt - Der ultimative Thriller
Mund und ging zur Tafel. Er fuhr mit den Fingern über seinen kahlen Schädel und sagte: »Sehen meine Haare gut aus?«
Alle lachten.
»Gut. Meine Haare sind mein Leben.« Er sah einige Zettel auf seinem Schreibtisch durch. »Heute will ich, dass ihr euch mit eurem zugeteilten Lernpartner zusammensetzt und an euren Berichten arbeitet. Ja, ja, ich weiß, dass es erst der dritte Schultag ist, aber diese Berichte sind trotzdem nächsten Freitag fällig. Irgendwelche Fragen?«
Ein paar Hände schossen in die Luft.
»Gut. An die Arbeit!«
Benz setzte sich an seinen Schreibtisch, las eine Zeitung und ignorierte alle.
Macy fühlte ein langsames, schmerzvolles Stöhnen in sich hochsteigen, weil das der Moment war, vor dem es sie am meisten graute. Aus irgendeinem unmenschlichen Grund hatte Benz sie mit Chelsea Paris zusammengetan, eine von Shannons Clique. Chelsea war eine Cheerleaderin im Schulteam und direkt nach Shannon die regierende Königin im Bienenstock. Chelsea konnte nichts mit Macy anfangen und diese unvergängliche Liebe beruhte auf Gegenseitigkeit. Chelsea kam herüber, sah aus, als näherte sie sich einer Klärgrube und setzte sich zu Macy an den nächstliegenden Tisch. Sie verschränkte ihre Arme vor ihrem beeindruckenden Busen, rollte mit ihren Augen und bemühte sich, sehr gelangweilt zu schauen.
»Mir gefällt das genauso wenig wie dir«, sagte Macy und war überrascht, dass sie das sogar ausgesprochen hatte.
»Oh, verschone mich, du kleiner Klugscheißer«, erwiderte Chelsea, während sie ihr glänzendes, goldbraunes Haar nach Spliss untersuchte. »Spacey Macy. Klar doch.«
»Ich meine ja nur …«
Chelsea hielt eine Hand hoch, die Handfläche gegen ihre Lernpartnerin gerichtet: »Ja, ja. Mir egal.«
»Hör auf«, sagte Macy und irgendetwas Heißes brodelte in ihr. »Schlampe!«
Chelsea schaute, als hätte sie jemand geschlagen. »Was hast du gesagt?«
Macy leckte sich nur ihre Lippen.
Sie konnte nicht glauben, dass sie das gerade gesagt hatte.
Nicht, dass es unangebracht war, echt, aber so war sie nicht, sie machte niemals den Mund auf … aber auf einmal fühlte es sich einfach richtig an. Seit Jahren schon hatte sie Chelsea und Shannon und dem Rest ihrer Tussi-Bande sagen wollen, was sie von ihnen hielt. Und jetzt hatte sie es getan. Es war erstaunlich und für beide Mädchen ziemlich schockierend.
Macy saß da, starrte Chelsea an, und es war verrückt, aber es war beinahe, als wäre da eine Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagte, was sie tun sollte und sie anstachelte. Keine gedachte Stimme, sondern eine echte Stimme, die tief und selbstbewusst klang. Hast du nicht genug Scheiße ertragen?, schien sie ihr zu sagen. Hast du diesen unausstehlichen, stumpfsinnigen, oberflächlichen kleinen Schlampen nicht jede Chance gegeben? Du wurdest bedrängt, bedrängt und bedrängt, und jedes Mal warst du freundlich, hast jedes Mal die andere Wange hingehalten und sie haben dich mit Verrat belohnt. Es ist höchste Zeit, dass du mal ein bisschen was zurückgibst, meinst du nicht?
Macy lächelte. »Schlampe. Miese, nuttige, beschissene Cheerleader-Schlampe!«
Chelsea sah aus, als weine sie gleich. »Du, du kannst so nicht mit mir reden, du kleine–«
»Ich rede mit einer kleinen Fotze wie dir, wie ich will.«
Beide Mädchen standen jetzt auf und fixierten sich.
Alle warteten, sie ahnten Blutvergießen.
Chelsea war größer und sportlich, aber innerlich war sie schwach und verängstigt wie der Rest ihrer Clique. Hatte Angst vor Ablehnung, vor dem Fluch der Unbeliebtheit. Angst davor, die Wahrheit gesagt zu bekommen – besonders von einer gesellschaftlich minderwertigen Klugscheißerin wie Macy Merchant.
Und Macy? Zum ersten Mal in ihrem Leben verspürte sie keine Angst, kein Zögern. Sie stand da und lächelte, ihre Augen mattgrau wie ein Marmorgrabstein. Sie wollte Chelsea verletzen, sie wollte, dass Blut floss, und sie wollte, dass die kleine Cheerleader-Hure um Gnade bettelte.
Das Tier in ihr war hungrig.
»Fotze«, sagte sie.
»Ach, Mädels …«, sagte Benz.
Chelsea kniff die Augen zu einem Schlitz zusammen und schlug Macy ins Gesicht.
Leise Jubelrufe waren von der Tussi-Clique zu hören.
Macy packte Chelsea am Hals, zerrte sie mit einem Ruck über ihr Pult und knallte Chelseas Gesicht nicht einmal, sondern zweimal auf die Tischplatte. Chelsea würgte, ihre Augen standen hervor, Blut lief aus ihrer Nase. Und bevor irgendjemand eingreifen konnte oder wollte, riss Macy Chelseas Kopf an
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