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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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die blutverschmierte Klinge des Tranchiermessers. Sie schnupperte daran. Dann kostete sie davon. Sie stöhnte bestialisch.
    Sie erstarrte.
    Ein Geräusch.
    Sie wartete, griff nach dem Messer, war bereit zu kämpfen, anzugreifen, zu töten. Was auch immer es erforderte, um zu schützen, was ihr gehörte, nur ihr allein. Schritte. Langsam, schleichend. Maddies Lippen zogen sich zurück, als sie die Zähne fletschte. Sie verkrampfte sich. Beschnupperte die Luft. Wartete. Sie konnte den Moschus der anderen riechen, die kamen. Sie erkannte den Geruch. Der Geruch von Frauen.
    Sie hielt das Messer bereit.
    Hockte in Tötungsstellung, bereit anzugreifen.
    Zwei Mädchen kamen ins Wohnzimmer. Bei ihrem Anblick zuckte irgendetwas in ihrer Brust zusammen. Sie erkannte sie. Eine Wärme, die schnell durch etwas Kaltes, Verschwörerisches und Atavistisches ersetzt wurde. Maddie erkannte sie als ihre Brut wieder, ihre Jungen, ihre Töchter. Doch sie empfand nichts für sie: Man konnte diesen beiden Weibern nicht trauen. Noch nicht.
    Sie fauchte sie an und witterte die Luft, die sie mit sich brachten.
    Sie roch Urin. Blut.
    Es war ein befriedigender Geruch, einer, der sie irgendwie beruhigte. Sie rochen nach der Jagd. Nicht wie die anderen da draußen, nicht nach widerlichem Seifenwasser. Sie wartete ab, ob die Weibchen ihre Beute anfechten würden, versuchen wollten, sie ihr wegzunehmen. Aber sie machten nichts außer zu gaffen. Sie rannten nicht davon. Sie zeigten keine Angst. Sie zögerten nur.
    Sie waren beide nackt. Sie hatten Nadeln genommen und sie in ihre Brüste, ihre Bäuche und Arme gesteckt und dabei eine blutende Reihe von Striemen geschaffen, die in dekorativem und konzentrischem Muster verliefen. Das komplizierte Einkerben war symbolisch, stammeszugehörig und ähnelte der verschlungenen Vernarbung bestimmter afrikanischer Urwaldstämme.
    Maddie gefiel es.
    Hätten diese beiden Weibchen zu ihrer Jagdgruppe gehört, hätte sie ihr Fleisch gleichermaßen verziert.
    Die Weiber traten fasziniert näher heran.
    Maddie ließ es zu und beobachtete sie. Wie sie selbst waren die beiden bleich, mit Dreck und geronnenem Blut überströmt, hatten Blätter und Äste in ihr verfilztes Haar geflochten.
    Maddie fauchte sie an.
    Sie reagierten nicht bedroht.
    Maddie winkte sie mit dem Messer näher heran. Die beiden hockten sich zu ihr neben den Kadaver. Sie legten ihre Fingerspitzen auf die Jagdbeute, berührten, fühlten und untersuchten instinktiv Muskelmasse und Fettablagerungen, weil sie wussten, was zuerst aufgespießt würde.
    Maddie schluckte. »Runter …«, sagte sie. Ihre Stimme klang trocken und kratzig, die Wörter waren schwer auszusprechen. »Bringt die Beute runter … nach unten …«
    Die Weibchen widersprachen nicht.
    Jedes schnappte sich grunzend und keuchend einen Knöchel, ihre Muskeln wellten die jungen vernarbten Körper, als sie die Leiche ihres Vaters über den Teppich schleiften. Maddie beobachtete sie. Sie war zufrieden. Sie hatte ihre Beute erlegt und ihren Clan gegründet. Es war gut. Sie stöhnte aus tiefer Kehle eine längst vergessene Stammesmelodie, zog sich in eine Ecke zurück und kotete dort auf den vornehmen, meeresgrünen Plüschteppich. Als sie fertig war, beschnupperte sie, was sie produziert hatte.
    Sie hörte, wie die Weibchen den Kadaver hinunter in den Keller zerrten. Der Kopf knallte auf jede Stufe.
    Maddie witterte, ob die Luft noch frei war vom Geruch von Eindringlingen oder Wilderern, denn sie war sich immer einer solchen Gefahr bewusst. Erst danach folgte sie der Fährte des Kadavers zur Kellertür und nach unten. Als sie in die kühle, feuchte Dunkelheit kam, gab sie den Weibchen Anweisungen.
    Zusammen weideten sie den Kadaver aus …

5
    Der Schrei fing leise in seinen Eingeweiden an, arbeitete sich nach oben vor und nahm dabei an Masse und Volumen zu. Louis war im Begriff ihn herauszubrüllen, hauptsächlich deshalb, weil er nicht wirklich glaubte, dass er eine andere Wahl hatte –, aber ein weiteres Greenlawn-Polizeiauto tauchte jetzt hinter dem anderen auf. Der Typ, der ausstieg, war dünn und groß und weißes Haar spross unter den Rändern seiner Mütze hervor. Sein Mund war zu einem finsteren Blick verzogen.
    »Was ist hier los?«, fragte er.
    Louis fühlte, dass endlich etwas geistige Gesundheit eingetroffen war. Er kannte diesen Typen. Sein Name war Warren und er war Sergeant, ein alter Hase im Polizeigeschäft. Louis wusste, dass er die Sicherheitsprogramme an den Schulen

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