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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Cole beim Anlegen der Weste, betrachtete sie von allen Seiten und nahm ein paar kleinere Korrekturen vor. Dann drangen sie in den Wald vor.
    Cole folgte Puller, der sich mit vollkommener Sicherheit durch den dichten Baumbestand bewegte, Pfade und Wege fand, die für Cole unsichtbar blieben.
    »Ich bin hier schon mein Leben lang zu Hause«, flüsterte sie, »aber ich hätte mich nach zehn Sekunden verirrt.«
    Puller umrundete den Kuppelbau in nördlicher Richtung, bis sie an der Nordseite standen; von da aus wandte er sich nach Westen. Er blickte auf die Leuchtziffern der Armbanduhr: Cole und er waren dem Zeitplan um zwei Minuten voraus. Bisweilen konnte es ebenso verhängnisvoll sein, zu früh auf dem Gefechtsfeld zu erscheinen, als zu spät zu kommen. Er schritt ein wenig langsamer aus.
    Als sie den Waldrand erreichten, ging Puller in die Hocke. Rechts neben ihm tat Cole es ihm gleich.
    Vor sich sahen sie die alte Feuerwache.
    Puller deutete auf die rechte Seite des Gebäudes. »Die Telefonleitung verläuft dort. Der Wandanschluss ist in dem Büro im Obergeschoss.«
    Offenbar fiel Cole etwas ein. »Auf den Blaupausen ist die Verbindung zwischen Feuerwache und Bunker nicht eingezeichnet.«
    »Stimmt«, bestätigte Puller. »Sie fehlt.«
    »Aber warum?«
    »Aus sehr berechtigten Gründen. Man wollte natürlich vermeiden, dass jemand von diesem Nebeneingang erfährt.« Puller stand auf. »Alles klar? Jetzt wird es nämlich ernst.«
    Auch Cole richtete sich auf; sie schluckte schwer und schwankte leicht, fand aber sofort das Gleichgewicht wieder. »Also los.«
     

 
    87
    Der erste Teil der Unternehmung verlief reibungslos. Als Puller geräuschlos das Schloss geknackt und die hölzerne Tür geöffnet hatte, gelangten sie durch die Hintertür in die Feuerwache. Puller setzte das Schloss geräuschlos wieder instand, und die Holztür schwang zurück.
    »Wird man bei der Armee auch im Einbrechen ausgebildet?«, fragte Cole leise.
    »So was nennt man Häuserkampf«, antwortete Puller.
    Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass sich im Erdgeschoss niemand aufhielt, stiegen sie hinauf ins obere Stockwerk. Puller verbrachte zehn Minuten damit, das Telefonkabel mit dem Wandanschluss zu koppeln. Dann nahm er ein Gerät aus dem Armeerucksack, das wie ein altmodisches Sat-Telefon aussah und so groß war wie ein Ziegelstein.
    »Woher haben Sie das Teil?«, fragte Cole.
    »Von der Armee. Dort wird nichts weggeworfen.« Puller verband das Kabel mit den Buchsen des Telefons, drückte auf einen Knopf und hob es ans Ohr. »Wir haben einen Wählton«, sagte er.
    Cole rang sich ein mattes Schmunzeln ab. »Wird es ein Ferngespräch?«
    »In die fernste Ferne«, gab Puller ihr Antwort. Über die Treppe kehrten sie ins Erdgeschoss zurück und gingen zu der Reihe von Spinden, auf die David Larrimore hingewiesen hatte. Alle waren abgeschlossen und erweckten den Eindruck, als wären sie seit der Betriebsschließung nicht mehr geöffnet worden.
    Puller stellte den Rucksack ab und holte zwei Schutzanzüge und die dazugehörigen Filtergeräte heraus. »Höchste Zeit, uns für den Auftritt umzuziehen.«
    »Der Mann hat erwähnt, Plutonium habe eine Halbwertszeit von vierundzwanzigtausend Jahren«, sagte Cole.
    »Richtig.« Puller reichte ihr einen Schutzanzug.
    Cole betrachtete ihn. »Der Mann hat gesagt, dass auch Schutzkleidung uns voraussichtlich keine vollständige Sicherheit bietet.«
    »Diese Anzüge sind bedeutend besser als alles, was man in den Sechzigern hatte. Aber falls Sie möchten, bleiben Sie hier und geben mir Rückendeckung. Vielleicht ist das sogar ein vorteilhafterer Plan, als wenn Sie mich begleiten.«
    »Sie wissen selbst, dass das Quatsch ist.« Cole zog den Schutzanzug an.
    Als beide fertig waren, musterte sie Puller. »Wir sehen wie Astronauten aus, die sich auf einen Mondspaziergang vorbereiten.«
    »Vielleicht kommen Sie damit der Wahrheit ziemlich nah.«
    Puller brach den ganz links stehenden Spind auf, fand die Kontaktfläche für das Wandfach und drückte darauf; eine kleine Klappe sprang auf. Er tastete nach dem Hebel. Sie konnten nur hoffen, dass der Mechanismus nach all den Jahrzehnten noch funktionierte.
    Erleichtert atmete er auf, als er ein Knacken hörte und einen Luftschwall spürte. Die gesamte Aufreihung von Spinden rollte beiseite. Der Vorgang vollzog sich mit lautem Knirschen. Wahrscheinlich war der Eingang seit den 1960ern nicht mehr benutzt worden. Puller lächelte. Ihre Gegenspieler hatten den Bunker

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