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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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als riskante Transporte zu wagen. Vermutlich sind Sie zu jung, um sich daran zu erinnern, aber es kam in dieser Zeit zu einigen Vorfällen, die der ganzen Nation eine Scheißangst eingejagt haben. Irgendwo in Kansas ist eine B-25 abgestürzt, die unter einer Tragfläche eine Wasserstoffbombe hängen hatte. Natürlich ist die Bombe nicht explodiert, weil Atomwaffen nicht auf diese Weise funktionieren. Und dann gab’s den Plutoniumzug.«
    »Den Plutoniumzug?«
    »Ja. Das Militär wollte einen Teil seines Plutoniumvorrats von A nach B befördern. Quer durchs Land. Der Zug fuhr durch dicht besiedelte Gebiete. Es ist nichts passiert, aber die Medien bekamen Wind von dem Vorhaben und dem Zug. Das war keine gute Zeit fürs Militär. Auf dem Capitol Hill wurden Anhörungen veranstaltet, und einige hohe Offiziere verloren ihre Sterne. Können Sie sich die Auswirkungen vorstellen, wenn so etwas heute geschähe? Was meinen Sie, was da in den Medien los wäre. Jedenfalls hatte man diese Vorkommnisse damals noch in frischer Erinnerung, vor allem bei der militärischen Führung. Deshalb glaube ich, sie haben sich gesagt: Scheiß drauf, das Zeug bleibt, wo es ist. Und es ist in einem ländlichen County mit geringer Bevölkerung geblieben.«
    »Zu der Zeit war ich noch nicht beim Militär. Ich hätte es anders gemacht. Man sollte meinen, dass jemand sich mittlerweile etwas Neues überlegt hat.«
    »Nicht unbedingt. Würde man jetzt hingehen und dort aufräumen, bekämen die Medien es mit. Dann müsste die Regierung sich rechtfertigen. Und vielleicht hat man befürchtet, man fände … nun ja, unerfreuliche Verhältnisse vor, falls man den Bau öffnet.«
    »Seitdem sind fünf Jahrzehnte verstrichen«, stellte Puller fest. »Falls noch etwas da ist – meinen Sie, es könnte gefährlich sein?«
    »Plutonium hat eine Halbwertszeit von vierundzwanzigtausend Jahren. Da kann ich nur sagen: Wir sind noch nicht über den Berg.«
    Puller holte tief Luft und sah Cole an. »Wie viel ist es?«
    »Genau kann ich es nicht angeben. Lassen Sie es mich folgendermaßen ausdrücken: Falls noch der Bestand vorhanden ist, den wir üblicherweise hatten, könnte man damit Dinge anstellen, gegen die unsere Atombombenabwürfe auf Japan wie Kindereien aussähen. Wissen Sie was? Die Verantwortlichen, die angeordnet haben, die Sachen dort zu belassen, gehören ins Gefängnis. Aber wahrscheinlich sind sie inzwischen tot.«
    »Ein Glück für sie«, sagte Puller.
    »Und was gedenken Sie nun zu unternehmen?«, fragte Larrimore.
    »Wir müssen auf irgendeinem Weg in die Kuppel eindringen. Haben Sie einen Vorschlag?«
    Cole tippte auf Pullers Arm und bildete mit den Lippen das Wort Stollen .
    Puller schüttelte den Kopf und schaute wieder auf das Handy. »Haben Sie einen Vorschlag?«, wiederholte er die Frage.
    »Ein Meter Beton? Nehmen Sie einen Pressluftbohrer.«
    »Wir müssen unauffällig vorgehen.«
    Puller hörte, dass Larrimore mehrmals gründlich durchatmete. »Sie glauben, dass jemand …?« Seine Stimme verklang.
    »Wir können es uns nicht leisten, diese Möglichkeit außer Acht zu lassen, oder? Wahrscheinlich sind Sie derjenige, der die Anlage am besten kennt. Jeder Ihrer Einfälle taugt vermutlich mehr als alles, was uns durch den Sinn geht.«
    »Könnten Sie sich von außen unten durchbuddeln?«
    »Rundum befindet sich eine Eisenabdeckung, die so weit reicht, dass wir nicht die Zeit haben, uns damit abzuplagen.«
    Nochmals machte Larrimore mehrere schwere Atemzüge. Puller blickte Cole an, und sie ihn. Im Zimmer war es nicht allzu heiß, aber er sah ein paar Schweißtropfen auf ihrer Stirn. Einer rann ihr die Wange hinunter. Sie tat nichts, um ihn abzuwischen. Auch auf seinem Gesicht spürte Puller eine Schweißschicht.
    »Die Belüftungsschächte«, sagte Larrimore.
    Puller straffte sich. »Reden Sie weiter.«
    »Drinnen durfte sich nirgends Staub oder Dreck ablagern. Außerdem gab es Stoffe in der Luft, die wir absaugen mussten. Darum hatten wir das wirksamste Belüftungs- und Filtersystem unserer Zeit. Belüftungsschächte an der West- und Ostseite. Die Filterung war überaus gründlich, aus einer Reihe von Gründen aber nicht in der Fabrik. Vielmehr wurde die Luft zu den Filtern geleitet, gefiltert und zurück ins Innere gepumpt. Aus naheliegenden Gründen gab es keine Fenster. Alles war dicht. Drinnen konnte sich Hitze stauen, besonders um diese Jahreszeit.«
    »Ich muss ganz genau wissen, wo die Lüftungsschächte sind. Und wo war das

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