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Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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anfertigen lassen?«
    »In einem Tattoostudio hier im Ort.«
    »Treadwell hatte genauso eine Tätowierung.«
    »Nicht genauso. Sie war etwas anders. Aber ich hatte mir seine zum Vorbild genommen.«
    »Weshalb?«
    »Weshalb nicht?«
    »Das ist keine Antwort.«
    Der größere Kerl trat vor. Er maß drei Zentimeter mehr als Puller und war vermutlich zwanzig Kilo schwerer. Dem Äußeren nach konnte er ein ehemaliger Verteidiger der Football-Erstliga sein. Nicht gut genug, um Profi zu werden, aber hinlänglich tüchtig für vier Jahre Stipendium zugunsten des College-Footballs. »Es ist seine Antwort«, sagte der Riese.
    Puller sah ihm ins Gesicht. »Und wer sind Sie?«
    »Frank.«
    »Schön, Frank. Ich dachte, die Diskussion findet zwischen Dickie und mir statt.«
    »Tja, vielleicht sollten Sie umdenken.«
    »Dazu sehe ich keinen Anlass.«
    Puller sah, dass Frank die Hand aus der Tasche zog und zur Faust ballte. Er sah auch, was Frank, obwohl er es zu verbergen versuchte, in der Faust hielt. »Ich habe hier zwei gute Gründe«, behauptete Frank und hob die Pranke.
    »Nein, keineswegs, Frank«, widersprach Puller fest, richtete sich auf und nahm ebenfalls die Hände aus den Taschen. »Durchaus nicht.« Er hatte nichts in den Fäusten, weil er auf alles verzichten konnte.
    »Mir ist klar, dass Sie ein Schießeisen haben«, sagte Frank. »In der Krippe hab ich’s gesehen.«
    »Ich würde es gar nicht benötigen.«
    »Ich bin fünfzehn Kilo schwerer als Sie«, prahlte Frank.
    »Wohl eher zwanzig.«
    »Schön. Dann haben Sie mich jetzt verstanden?«
    »He, Jungs, bleibt mal ganz locker«, mischte Dickie sich nervös ein. Um ihn zu beschwichtigen, legte er seinem Freund eine Hand auf den Arm. »Frank, lass gut sein, Mann, es ist keinen Ärger wert.«
    »Da rät Ihr Kumpel Ihnen was Vernünftiges, Frank«, sagte Puller. »Ich möchte Ihnen überhaupt nichts Unangenehmes antun. Sollten Sie allerdings in die Tat umsetzen, was Ihre Körpersprache ankündigt, wird es schmerzhaft für Sie. Die einzige Frage ist, wie sehr.«
    Frank prustete und bemühte sich um ein zuversichtliches Grinsen. »Sie glauben, bloß weil Sie in der Army sind, können Sie jeden in den Arsch treten?«
    »Nein. Aber ich weiß, dass ich Sie in den Hintern treten kann.«
    Frank schwang die Rechte, doch Puller stieß schon den Kopf vorwärts. Seine Schädeldecke krachte dem Angreifer mitten ins Gesicht. Pullers Schädel war wesentlich härter als Franks Nase. Mit blutigem Gesicht taumelte der Hundertzehn-Kilo-Koloss zurück. Puller packte seinen linken Arm, drehte ihn auf Franks Rücken und beugte ihn bis fast zum Zerbrechen. Gleichzeitig setzte er einen Fuß hinter Franks linkes Bein. Der Riese stürzte wie ein Baum auf den Gehsteig. Puller ging gleichzeitig in die Knie und legte die freie Hand hinter Franks Hinterkopf, damit er sich beim Aufprall nicht das Genick brach.
    Puller wand die Rolle Münzgeld aus Franks Faust, warf sie auf den Gehweg, stand auf und behielt den Mann im Auge. Als Frank, der seine gebrochene Nase betastete und sich das Blut aus den Augen zu wischen versuchte, sich aufrappeln wollte, stellte Puller ihm einen Fuß auf die Brust und drückte ihn nieder. »Bleiben Sie liegen.« Er wandte sich an Dickie. »Gehen Sie in die Krippe und holen Sie einen Beutel Eis, und zwar schnell.« Als Dickie sich nicht rührte, gab Puller ihm einen Schubs. »Los, Dickie, oder ich schmeiße Sie durchs Fenster, damit es zügiger geht.« Dickie eilte davon.
    »Das hätte nicht sein müssen, Sie Scheißkerl«, brabbelte Frank durch seine blutigen Hände.
    »Und Sie hätten nicht mit einer Rolle Münzen nach mir schlagen müssen.«
    »Ich glaube, Sie haben mir die Nase gebrochen.«
    »Ich habe Ihnen die Nase gebrochen. Sie war aber schon mal gebrochen. Sie hat einen Knick nach links und in der Mitte einen Höcker. Vermutlich ist Ihnen während eines Footballspiels etwas auf die Maske geknallt. Ich bezweifle, dass die Nase jemals korrekt eingerichtet wurde, und wahrscheinlich haben Sie auch eine verformte Nasenscheidewand. Jetzt haben Sie die Gelegenheit, das alles auf die Reihe zu bringen.«
    Dickie kehrte mit Eis zurück, das jemand in ein Geschirrtuch gewickelt hatte. Als Puller den Blick hob, sah er, dass sämtliche Gäste der Krippe hinter der Frontscheibe standen und das Geschehen beobachteten. Dickie streckte das Eis Puller entgegen. »Ich brauche es nicht, Dickie, sondern Ihr Kumpel.«
    Frank nahm das Eis und presste es sich eigenhändig auf die

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