Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zero Day

Zero Day

Titel: Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
verlassen dürfen.«
    »Aber Sie sagen, im Haus wurde kein Päckchen gefunden. Reed gab sich ziemlich sicher, es dort verloren zu haben.«
    »Vielleicht war das der Grund, weshalb die Mörder vorletzte Nacht zurückgekehrt sind.«
    »Ja. Bloß waren Ihre Untergebenen den ganzen Tag vor Ort. Wieso haben die es nicht entdeckt?«
    »Dafür müssen wir eine Erklärung finden, Puller«, sagte Cole. »Und zwar so schnell wie möglich.«

 
    28
    Zwischen den beiden Häusern standen zwei County-Streifenwagen am Straßenrand, Kühlerhaube an Kofferraum. Die Beamten in den Fahrzeugen schwatzten miteinander, als Cole, der Puller im Malibu folgte, ihr Auto bremste. Es schien, als wollte sie sich aus dem Dienstwagen schwingen, noch ehe er ganz stand. Dann näherte sie sich den Streifenwagen.
    »Haben Sie die ganze Nacht getratscht?«, erkundigte sie sich ungehalten. »Oder haben Sie Ihre Pflicht getan?«
    Puller ging ihr nach und sah, dass er die zwei Polizisten nicht kannte; daran war nichts Ungewöhnliches, wenn sie die Nachtschicht gehabt hatten. Die Beamten stiegen aus und nahmen halbherzig Haltung an, doch Puller erkannte an ihrer Körpersprache eher Geringschätzung als Respekt gegenüber ihrer Vorgesetzten. In der Armee wäre die Situation innerhalb weniger peinlicher Minuten geklärt worden und hätte für jeden Regelwidrigen eine monatelange Bestrafung nach sich gezogen. »Irgendwelche Meldungen?«, fragte Cole.
    Beide Männer schüttelten den Kopf. »Gehört oder gesehen haben wir nichts«, sagte einer von ihnen. »Wir haben regelmäßig Runden gedreht, aber zu verschiedenen Zeiten, damit ein etwaiger Beobachter kein Muster erkennt.«
    »Gut so.« Cole wies auf Puller. »Das ist John Puller von der Army CID . Er arbeitet mit uns bei diesem Fall zusammen.« Das Paar schaute nicht freundlicher drein als die Beamten, mit denen Puller gestern zu tun gehabt hatte. Doch das küm merte ihn nicht. Er war nicht hier, um sich mit irgendwem zu verbrüdern. Er nickte den Männern zu und ließ dann den Blick auf Cole ruhen. Derzeit hatte nicht er, sondern sie das Sagen. »Sie sind beide am Montag am Tatort gewesen«, sagte Cole und zeigte auf das Haus der Halversons. »Hat einer von Ihnen ein Päckchen gefunden, das der Postbote verloren haben könnte?«
    Beide Polizisten schüttelten den Kopf. »Sämtliche sichergestellten Beweismittel sind aufgelistet worden«, gab einer zur Antwort. »Ein Postpäckchen habe ich unter den Sachen nicht gesehen.«
    »Wenn kein Päckchen verzeichnet ist«, sekundierte ihm der andere, »haben wir auch keins gefunden. Allerdings sind wir nicht als Einzige im Haus gewesen. Falls es tatsächlich ein Päckchen gab, müsste Lan es wissen.«
    »Wenn dort ein verdammtes Päckchen war«, sagte Cole gereizt, »hätte ich es erfahren müssen.«
    »Dann wird da wohl kein Päckchen gewesen sein, Sergeant«, erwiderte der Polizist, der zuerst das Wort ergriffen hatte, mit ruhiger Stimme.
    Unauffällig beobachtete Puller die Polizisten. Noch vermochte er sie nicht zu durchschauen. Ihm blieb verborgen, ob ihr offenkundiger Widerwillen, eine Frau zur Vorgesetzten zu haben, zugleich etwas anderes kaschierte, vielleicht eine Lüge. »Tja«, sagte er, bevor einer der Männer etwas äußern konnte, »ich vermute, es wird zum Vorschein kommen. Oder aber nicht.« Beide Streifenpolizisten richteten den Blick auf ihn. »Sie haben also auch am vergangenen Abend keinerlei Aktivitäten zur Kenntnis genommen? Keine Autos, keine Spaziergänger? Keine Kinder, die Verstecken gespielt haben?«
    »Doch, da waren ein paar Kinder«, gab der zweite Polizist zur Antwort. »Aber den Häusern hat sich niemand genähert. Spaziergänger gab es auch keine. Es war feuchtschwül, und es wimmelte von Mücken.«
    Puller blickte zu dem Haus, in dem man Treadwell und Bitner ermordet hatte. »Hatte das Pärchen Verwandte, die benachrichtigt werden müssen?«
    »Das überprüfen wir noch«, sagte Cole. »Die Familie Reynolds muss außer den Eltern der Frau weitere Angehörige haben. Wir versuchen sie zu kontaktieren.«
    »Da kann die Armee Ihnen behilflich sein. Sie hat Informationen über Oberst Reynolds’ Verwandtschaft.«
    Cole nickte ihren Untergebenen zu. »Also gut, Ihre Schicht ist erst um acht Uhr zu Ende. Sie können wieder an die Arbeit gehen.« Die Beamten machten kehrt und gingen zu ihren Streifenwagen.
    »Haben die immer eine so große Klappe?«, fragte Puller.
    »Nun ja, im Grunde genommen habe ich sie verdächtigt, Beweismittel

Weitere Kostenlose Bücher