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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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hatten großes Glück, dass wir Sie entdeckt haben, Ma’am«, führte Chick den begonnenen Satz fort. »Hätte nicht einer unserer Kameraden Medikamente benötigt, wären wir hier überhaupt nicht vorbeigekommen.« »Danke, Justifiers.
    Danke dafür, dass Sie mich aus der Kühlkammer befreit haben.« Kanevskaya zog ihre Hand zurück und zurrte die Decke fester um ihre Schultern. Die leise, brüchige Stimme passte zu dem gespenstisch bleichen Gesicht der Frau.
    »Wie lange war ich dort eingesperrt?« Chick zuckte mit den Achseln. »Wenn Sie es nicht wissen, Ma’am…«
    »Es müssen ungefähr zwei Wochen gewesen sein. Zwei Wochen mit Pulvernahrung, Nährlösung, Notfalldecken und Nitrazit. Zwar wollte ich eine Strichliste führen, um die Tage zu zählen, aber ich glaube, ich habe irgendwann damit aufgehört.« Müde barg Kanevskaya ihr Gesicht in dünnen Fingern. »Was ist denn bloß geschehen?«
    »Eigentlich hofften wir, dass Sie uns das sagen könnten.«
    Poison - die offenbar doch nicht geschlafen hatte - erhob sich geschmeidig, sicherte und entsicherte ihre Maschinenpistole, dann tippte sie sich mit der freien Hand auf die gepanzerte Brust. »Sergeant Yardley. Ich führe diesen Trupp.«
    »Aber …« Die bleiche Stirn der MedTech legte sich in Falten. »Wenn auch Sie nicht wissen, was hier geschehen ist… weswegen sind Sie dann hier?«
    »Eigentlich nur, um dem Installationsleiter einen Besuch abzustatten.«
    Verwirrt starrte Kanevskaya zu der Gardeurin hoch. »Meinem Mann? Haben Sie ihn gesehen?« »Wenn es sich bei Ihrem Mann um Dr. Russell handelt, dann nicht. Zumindest bis jetzt noch nicht.« Die MedTech ließ den Kopf hängen und seufzte tief. »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr.« »Ich auch nicht«, flüsterte Chick Kit ins Ohr, die ihm genervt einen Ellbogen in die Seite stieß. Poison zuckte mit den breiten Schultern.
    »Dann, Mrs. Kanevskaya, sollten wir all unsere Informationen zusammenwerfen. Vielleicht bringt uns das ja weiter.« Die Mündung der Mower richtete sich auf die Schwarzhaarige. »Sie fangen an.« »Dr. Wilczek - einer der Chirurgen - schickte mich während einer Operation ins Kühlhaus, um Blutplasma zu holen. Ich glaube, er«, ein Finger richtete sich zitternd auf den an der Wand lehnenden Schäfer, »war der Patient, an dem wir gerade gearbeitet hatten.«
    Der Gardeur öffnete die Augen und fixierte Kanevskaya stumm.
    »Verzeihung«, krächzte die Frau, »aber nach ein paar Eingriffen sehen sich die [Talos]-Truppen alle so… so ähnlich. Sie waren es, nicht wahr?«
    Als Schäfer leicht nickte, räusperte sie sich und fuhr fort: »Dann fiel der Strom aus, das Notfallprogramm übernahm und schloss die Tür der Kühlkammer. Das war’s.«
    »Das war’s? Na großartig.« Kit rümpfte die kurze Schnauze. »Und Sie haben keine Schüsse gehört? Kein Geballer, kein Geschrei?«

    »Schüsse?«
    »Hier wurde gekämpft, Mrs. Kanevskaya. Wir haben viele Leichen gesehen. Es sieht ganz danach aus, als wären diese«, Kits Kopf zuckte kurz in Richtung von Schäfer, »Bot-Kerle über die übrige Belegschaft der Installation hergefallen.«
    »SPEKULATION«, schnarrte Schäfer.
    »Auf jeden Fall sind sie über uns hergefallen. Bisher sind Sie die einzige Überlebende, die wir angetroffen haben, Mrs. Kanevskaya.«
    »UND WAS BIN ICH? EIN SCHUHSCHRANK?«
    »Maul halten! Euer Genöle bringt uns nicht weiter.« Poison sandte einen sauren Blick in die Runde. »Wenn Sie uns begleiten möchten, werden Sie sich leider an das Gezänk gewöhnen müssen, Mrs. Kanevskaya. Justifiers sind eben so.« Sie wischte mit dem Handrücken etwas Schweiß von ihrer Stirn. »Um unsere Situation in einem Satz für Sie zusammenzufassen: Wir wurden hier abgesetzt, um Forschungsberichte einzusammeln, stolperten in eine luftlose, lichtlose, schwerelose und mit Leichen gepflasterte Installation, stellten die Energieversorgung der Lebenserhaltungssysteme notdürftig wieder her, wurden von Garde- und Bau-Kyborgs attackiert und von Schäfer hier gerettet, den die Rückkehr der Energieversorgung aus dem Heilschlaf geweckt hat. Sie sehen also, wir wurden genauso überrascht wie Sie. Aber unser Job ist lediglich, die Forschungsergebnisse zurückzubringen, und das werden wir mit Ihrer Hilfe schaffen.«
    »Mit meiner Hilfe?« Verstört blickte Kanevskaya die Sergeantin an. In ihrem bleichen Gesicht arbeitete es; offenbar musste sie die Nachricht, die mysteriöse Katastrophe als (fast) Einzige überlebt zu haben, erst

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