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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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Plastikqualm, Löschschaum und Eau de Cologne unterschied.
    Der Saboteur hatte das Gebäude tatsächlich durch einen der anderen Ausgänge verlassen, denn in der Nähe der zweiten Plexitür des Wohnblocks verstärkte sich der schwache Brandhauch. Eifrig wandte Zeno den Kopf hin und her, dann verfiel er in einen erst langsamen, dann schnelleren und immer schnelleren Trott. Amanita folgte ihm mühelos. Sie war garantiert noch keine zwei Tage hintereinander auf den Beinen gewesen. Zeno knurrte leise.
    Er würde der Spur des Killers folgen, bis er mit der Nase an seinem Plastikhintern klebte; die Duftspur führte beinahe exakt den Weg zurück, den sie zuvor gekommen waren.
    Er ist tatsächlich zu den Laboratorien unterwegs - oder er ist bereits dort.
    »Na schön«, schnurrte Amanita. »Unser Ziel sind also die Laboratorien von R&D?«

    »Sein Ziel ist ein Wissenschaftler von R&D. Da ist es nur natürlich, dass er ihn in den Labors sucht«, schnappte Zeno.
    »Ja. Der Gedanke hat etwas für sich. Auch wenn ich diese Information bisher nicht hatte.« Amanita lachte leise vor sich hin. »Nun, es wird es uns - entschuldige: dir - natürlich einfacher machen, ihn zu schnappen. Wenn der Kerl erst einmal in den Laboratorien ist, wird er nie wieder hinausgelangen. Die Eingänge lassen sich viel zu gut bewachen.«
    »Es wär’ mir lieber, er käme erst gar nicht hinein.« Zenos Rute krümmte sich vor Aufregung. »Jedenfalls ist der Killer entweder mutig oder verrückt.«
    »Oder es gehörte nie zu seinem Plan, Utini lebend zu verlassen.«
    Das tiefe, böse Grollen, das aus der Kehle des trabenden Wolfs-Betas drang, verscheuchte einen Passanten.
    Erschrocken wechselte der Mann die Spur, während Zeno und Amanita an ihm vorbeihasteten. Und die Duftspur wurde stärker.
    »Da wären wir.« Zeno hörte, wie Amanita langsamer wurde, also verlangsamte auch er seinen Schritt, als sie den
    »Forschung & Entwicklung<-Schriftzug sahen. Die Grenze des Komplexes war nicht befestigt in dem Sinne, dass eine Mauer sie von öffentlich zugänglichem Stationsterritorium abgeteilt hätte; zwar gab es riesige Tore, die die gesamte Straßenbreite überspannten, aber Zeno hatte sie noch niemals geschlossen gesehen. Das hieß natürlich nicht, dass jeder hier einfach so hineinspazieren konnte: Das verhinderten die Scanner, die auf Sicht, Temperatur und Gewicht reagierten. War auf dem Stationsausweis des Passanten nicht eine entsprechende Zutrittsgenehmigung gespeichert, ertönte ein Signal, das den hinter der Komplexgrenze stationierten Secbot aufforderte, etwas gegen den Eindringling zu unternehmen.
    Das doppeltes Piepsen, das ertönte, als die beiden UI-Sec-Betas unter dem Torbogen mit der Aufschrift hindurchliefen, bedeutete lediglich, dass ihre Berechtigungen korrekt waren.
    Der Bot stand jedenfalls gänzlich unbeeindruckt neben dem Durchgang und rotierte die Optiklafette mehrmals, als er sie anvisierte. Natürlich verfügte UI-Sec über eine generelle Zutrittsberechtigung, insofern war nicht damit zu rechnen, dass der Kerberos in irgendeiner abweisenden Form auf Zeno und Amanita reagierte. »Ist hier ein anderer Bot durchgekommen?«, fragte Amanita. »Oder jemand, der so aussah wie ein Bot?« »NEIN. OFFICER.«
    Zeno fletschte das Gebiss, denn die Stimme des Sec-Bots schmerzte in seinen Ohren. Eines Tages würde er den Schwachkopf, der ihr die unangenehme Frequenz verpasst hatte, dafür verprügeln. Er schnupperte in die Luft.
    »Aber er muss hier vorbeigekommen sein! Ich kann ihn riechen!« »NEIN. OFFICER.«
    »Wann hat zuletzt jemand dieses Tor passiert?« »14:12«, donnerte der Bot.
    Die Betas sahen einander an, dann verzog Zeno das Gesicht. »Scheiße«, machte er seinem Ärger Luft und legte wieder einen Zahn zu. »Das gibt’s doch nicht! Irgendetwas stimmt hier nicht! Ich kann den Typen riechen! Er ist hier, und das noch nicht lange!«
    »Tjaaaa«, meinte die Tigerin gedehnt und entriegelte ihre Panzerhandschuhe mit einem >Klick<. Sie zog sie aus, verstaute sie an dem dafür vorgesehenen Platz an ihrem Utility-Gürtel, spreizte die kräftigen Hände mit den langen, schwarzen Krallen und entsicherte dann ihre Mower. »Dass der Gesuchte den Bot manipuliert hat, ist ziemlich unwahrscheinlich, was?«
    »Diese Dinger sind zwar dumm wie Büffelscheiße, aber ranlassen würden sie wohl kaum jemanden, der nicht dazu befugt ist.« Der Wolfs-Beta tat es Amanita gleich und kontrollierte gewohnheitsmäßig auch gleich das Magazin.
    »Und ich glaub’

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