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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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verstecken und die Tür zu beobachten. Er hoffte, dass Petrenko nicht alle fünf Killer mitbrachte, ansonsten würde es in dem kleinen Raum sehr, sehr ungemütlich werden.
    Etliche Minuten vergingen, ohne dass irgendjemand sich der Tür näherte. Unter Umständen gab es ja noch einen anderen Eingang, aber eigentlich glaubte er nicht, dass diese Leute freien Zutritt zu sämtlichen Bereichen des Bahnhofs hatten. Wahrscheinlicher war es, dass der glatzköpfige Bahnangestellte ihnen bewusst diese eine Tür aufgeschlossen und ihnen verraten hatte, wo sie am besten erledigen konnten, was sie zu erledigen hatten. Victor wollte sich auf jeden Fall bei ihm bedanken, falls sich eine Gelegenheit ergab.
    Je näher die Abfahrt des Zuges rückte, desto weniger Menschen waren auf dem Bahnsteig unterwegs. Daher konnte Victor jetzt bis in die Bahnhofshalle sehen. Immer noch keine Spur von Petrenko, einer Gruppe von Profikillern oder dem Glatzkopf in der Uniform.
    Der letzte Fahrgast bestieg den Zug, und die Türen schlossen sich. Jetzt waren nur noch zwei Zugabfertiger und Victor übrig. Er schaute auf seine Armbanduhr und tat so, als warte er auf den nächsten Zug, hielt sich aber hinter der Säule, für den Fall, dass sie gleich auftauchten.
    Der Zug rollte aus dem Bahnhof, und die beiden Abfertiger verließen den Bahnsteig, um das zu tun, was Abfertiger zwischen zwei Abfertigungen eben so taten. Nachdem der Zug aus dem Bahnhof gerollt war, konnte Victor auch den gegenüberliegenden Bahnsteig sehen. Dort stand der glatzköpfige Bahnangestellte inmitten einer Menge wartender Fahrgäste und beantwortete eine Frage, machte seine Arbeit, ganz entspannt, sogar mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Der Kerl hob den Blick und erkannte Victor, bevor dieser sich wegdrehen konnte. Blitzschnell gewann die Erkenntnis die Oberhand über die Verblüffung. Er holte ein Handy aus seiner Hosentasche und legte es ans Ohr. So groß die Versuchung auch war, einfach die Fünfundvierziger zu ziehen und zwei Kugeln in seinem Brustkorb zu versenken, es standen mehr als fünfzig Fahrgäste in der unmittelbaren Umgebung, die vermutlich alle ein Handy besaßen. Fünfzehn Sekunden nach den Schüssen würde der erste Anruf bei der Notrufzentrale eingehen. Dreißig Sekunden danach war jeder Polizist in der näheren Umgebung hinter Victor her.
    Also ging er mit eiligen Schritten in Richtung Bahnhofshalle. Hier hätte er zwar auch, wenn er gerannt wäre, weniger Aufmerksamkeit erregt als anderswo, aber wenn irgendwann die Leichen entdeckt und die Aufnahmen der Überwachungskameras durchgesehen wurden, dann brauchten die Polizeiberichte nicht durch die Beschreibungen irgendwelcher Augenzeugen konkretisiert zu werden. Dem Glatzkopf war klar, was er vorhatte, und er reagierte sofort. Absolute körperliche Fitness war in Victors Beruf eine Grundvoraussetzung, aber die konnte er nicht einsetzen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, und der Glatzkopf hatte nur die Hälfte der Strecke zurückzulegen. Er war vor Victor in der Bahnhofshalle und tauchte im Meer der Fahrgäste unter.
    Victor hatte fünf Sekunden Rückstand, aber in Situationen wie dieser machte es sich bezahlt, dass er ein paar Zentimeter größer war als der Durchschnitt. Er sah einen kahlen Schädel, der sich rasch entfernte, und hielt darauf zu, wich Männern und Frauen aus, die regungslos und nervös auf die Tafel mit den Abfahrtszeiten starrten. Dann musste er sich seitwärts durch eine dicht gedrängte Gruppe von Feierabendpendlern drängen und verlor sein Ziel aus den Augen.
    Er hastete weiter in dieselbe Richtung, aufmerksam, schaute immer wieder in alle Richtungen, für den Fall, dass Petrenko auftauchte, sah den Glatzkopf ein ganzes Stück weit entfernt aus der Menge auftauchen, gehetzt. Er strauchelte, sah sich um, blickte Victor für einen kurzen Moment in die Augen und hastete weiter in Richtung Hauptausgang.
    Sobald Victor die Menge ebenfalls hinter sich gelassen hatte, rannte er los. Mit jedem Schritt wurde der Abstand kleiner. Wenn er den anderen am Arm packte, würden die Umstehenden auf ihn aufmerksam werden, aber das ließ sich eben nicht ändern. Victor erreichte den kleinen Platz vor dem Bahnhofsgebäude und sah den Glatzkopf wild fuchtelnd in seine Richtung zeigen. Er lief dabei auf eine Gruppe von sechs Männern zu, die sich dem Bahnhof näherte. Einen der Männer hatte Victor schon einmal gesehen. Im Fahrstuhl des Hotel Europe. Petrenko.
    Victor verlangsamte seine Schritte, aber sie hatten

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