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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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gerade der originellste Spruch, aber er brauchte ein schnelles Ergebnis oder er musste sich anderweitig orientieren.
    Sie lächelte belustigt. »Nicht besonders dezent, hab ich recht, Walt?«
    »Nicht übermäßig«, erwiderte er und rückte ein Stückchen näher.
    »Gut«, sagte sie mit einem ironischen Lächeln. »Ehrlichkeit gefällt mir.«
    »Na also.«
    Der Barkeeper stellte den Martini vor Carolin auf die Theke. Victor bezahlte.
    »Worauf wollen wir trinken?«, sagte er und hob sein Glas.
    Carolin stieß mit ihm an. »Auf die Ehrlichkeit.« Sie nahm einen tiefen Schluck und riss anerkennend die Augen auf. »Vorzüglich.«
    Über ihre Schulter hinweg erkannte Victor zwei Anzugträger vor der Bar. Petrenkos Männer. Die beiden Flankenläufer. In dieser Zeit konnten sie die anderen Geschäfte unmöglich alle durchsucht haben, also hatten sie sich wahrscheinlich gedacht, dass er sich nicht in irgendeinem x-beliebigen Laden verstecken würde. Sie betraten die Bar und blickten sich um. Carolin merkte, dass er abgelenkt war, sagte aber nichts.
    »Und? Was führt Sie nach Minsk?«, erkundigte sie sich.
    Victor nippte an seinem Wodka Lemon. »Die Arbeit.«
    »Ein Vertragsabschluss?«
    »So etwas in der Art.«
    Er verlor die beiden kurz aus dem Blick, aber er wollte seine Haltung auf keinen Fall verändern, um nicht durch die Bewegung auf sich aufmerksam zu machen.
    »Ist alles in Ordnung?«, wollte Carolin wissen.
    »Ich bin ein wenig müde. Die lange Reise.«
    Die Männer tauchten wieder auf. Sie reckten die Hälse, sahen sich um, aber sie suchten nach einem einzelnen Mann, nicht nach der Hälfte eines Pärchens.
    Carolin blickte ihn bedeutungsvoll an. »Dann sollten Sie sich unbedingt ein bisschen entspannen.«
    Er nickte. Einer der Männer zeigte zur Toilette, aber der andere schüttelte den Kopf. Er glaubte nicht, dass Victor sich freiwillig in so eine Falle begeben hätte, und er hatte recht damit.
    »Mein Hotel ist gleich auf der anderen Straßenseite«, sagte Carolin. »In meinem Zimmer gibt es eine Minibar. Wir könnten sie leeren und meinem Mann die Rechnung überlassen.«
    Die beiden Flankenläufer gaben auf und setzten ihre Suche anderswo fort.
    Carolin sagte: »Keine Angst. Ich will Sie nur auf einen Drink einladen.«
    Victor erhob sich. »Ein andermal vielleicht.«
    »Sie müssen doch nicht gleich weglaufen«, meinte Carolin.
    Victor gab keine Antwort. Es tat ihm leid, dass er sie so vor den Kopf stoßen musste, aber das ließ sich nun einmal nicht ändern. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Noch neun Minuten, dann würde das Bürschchen mit dem Werkzeuggürtel Alarm schlagen. Nicht viel, aber Petrenko war immer noch irgendwo ganz in der Nähe.

Kapitel 34
    Victor schob sich durch die Scharen der Einkäufer und Reisenden in der Ladenzeile und holte das Handy des Anführers der Killer aus seiner Jackentasche. Es sah aus wie ein normales privates Handy, das regelmäßig benutzt wurde, und nicht wie ein unpersönliches Hilfsmittel nur für einen einzigen, ganz speziellen Auftrag. Das bestätigte ihm, was er sowieso schon wusste – diese Typen waren keine Elite-Killer. Trotzdem waren immer noch fünf von ihnen am Leben, und letztendlich war es egal, wer die Waffe hielt, aus der die eine, tödliche Kugel abgefeuert wurde. Victor rief die letzte gewählte Nummer an.
    Nach dem zweiten Klingeln meldete sich ein Mann – vermutlich Petrenko – auf Russisch und mit misstrauischer Stimme. »Ja?«
    Victor sagte kein Wort. Er lauschte auf die Hintergrundgeräusche. Petrenkos Atem war zu hören, der hallende Klang einer Lautsprecherdurchsage, zahlreiche hastige Schritte. In der Ladenzeile gab es im Augenblick keine Ansage, aber aus der Bahnhofshalle wehte etwas herüber, was sich zumindest so ähnlich anhörte. Victor ging in Richtung Rolltreppe. Seine Augen waren pausenlos in Bewegung, er blickte nach vorn, zu den Seiten, suchte in jeder Spiegelfläche, ob irgendjemand in seine Richtung sah.
    »Du bist es«, sagte Petrenko.
    Seine Stimme klang überrascht, aber beherrscht. Neugierig und ängstlich zugleich. Sein Akzent war der eines wortgewandten Weißrussen, gebildet, wohlhabend. Victor hörte Fingerschnippen dicht bei Petrenkos Handy. Er stellte sich vor, wie der Weißrusse gestikulierte und lautlos versuchte, einem der anderen Auftragskiller irgendetwas klarzumachen. Unterdessen verlangte die Lautsprecherdurchsage, dass ein falsch geparktes Auto unbedingt weggefahren werden musste. Victor hörte Geschirr

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