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Zerrissenes Herz (German Edition)

Zerrissenes Herz (German Edition)

Titel: Zerrissenes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Sommerlang die Stadt, oder ich gehe für eine Weile in den Jugendknast. Weil ich hierhergekommen bin, ist der Bungee-Vorfall aus meiner Akte gestrichen worden.“
    „Das klingt fair“, erwiderte sie, hielt ihm aber immer noch den Joint hin. „Du wirst nicht erwischt.“
    „Ich mach nicht mit.“
    Lächerlich. Was war er, irgend so ein Pfadfinder? Seine Zurückhaltung ärgerte sie; sie hatte das Gefühl, dass er sie verurteilte. „Komm schon! Das ist echt gutes Gras. Wir sind hier mitten im Nirgendwo.“
    „Darüber mache ich mir keine Sorgen“, sagte er. „Ich mag es nur nicht, high zu werden.“
    „Wie du meinst.“ Jetzt kam sie sich albern vor und warf schnell noch einen Ast aufs Feuer. Während sie beobachtete, wie er Feuer fing, murmelte sie: „Ein Mädchen muss seinen Spaß finden, wo immer es nur kann.“
    „Also hast du Spaß?“, fragte er.
    Sie blinzelte ihn durch den Rauch hindurch an und überlegte, ob sie sich diese Frage jemals selbst gestellt hatte. „Bisher ist dieser ganze Sommer … seltsam. Er sollte irgendwie mehr Spaß machen. Ich meine, überleg mal, es ist unser letzter Sommer als echte Kids. Nächstes Jahr um diese Zeit arbeiten wir schon und bereiten uns aufs College vor.“
    „College.“ Er lehnte sich auf die Ellbogen zurück und schaute in den Sternenhimmel. „Der war gut.“
    „Hast du etwa nicht vor, aufs College zu gehen?“
    Er lachte.
    „Was?“ Sie ließ den Joint zwischen ihren Fingern verglühen; es war ihr egal, wenn er ausging.
    „Das hat mich noch niemand gefragt.“
    Das konnte Daisy kaum glauben. „Haben dich nicht seit der neunten Klasse alle möglichen Lehrer und Berater genervt?“
    Wieder lachte er. „An meiner Schule glauben sie, gute Arbeit geleistet zu haben, wenn kein Kind durchfällt, ein Baby bekommt oder verdonnert wird.“
    Daisy versuchte, sich so eine Welt vorzustellen. „Wozu verdonnert?“
    „Zu einer Jugendstrafe oder, schlimmer noch, zu Jugendarrest.“
    „Du solltest die Schule wechseln.“
    Wieder das freudlose Lachen. „Ich habe nicht wirklich eine Wahl. Ich gehe zu der am nächsten gelegenen, öffentlichen Schule.“
    Sie war skeptisch. „Und dort wirst du nicht aufs College vorbereitet?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Die meisten Jungs kriegen einen miesen Job in der Autowaschanlage, spielen Lotto und hoffen auf das Beste.“
    „Du kommst mir nicht wie die meisten Jungs vor.“ Sie hielt inne und studierte seinen amüsierten Gesichtsausdruck. „Was? Warum siehst du mich so an?“
    „Ich bin nichts Besonderes.“
    Das glaubte sie keine Sekunde lang. „Sieh mal, ich sage ja nicht, College wäre das Nirwana oder so, aber es schlägt die Arbeit in einer Waschanlage garantiert um Längen.“
    „College kostet Kohle, die ich nicht habe.“
    „Dafür gibt es ja Stipendien.“ Daisy erinnerte sich an die Vollversammlung zum Schuljahresende vor ein paar Wochen. Sie hätte sie ausfallen lassen, aber die Schülerzeitung hatte Fotos von ihr gebraucht. Irgendein Typ vom Militär hatte einen Vortrag darüber gehalten, wie man dafür bezahlt werden konnte, weiter zur Schule zu gehen. Sie hatte nicht richtig zugehört, aber das Thema war ihr trotzdem im Gedächtnis geblieben. „Dann geh zum ROTC. Das steht für Reserve Officer Training Corps. Das Militär übernimmt die Kosten für dein Studium. Verdienen, während man lernt, so nennen sie es.“
    „Ja, aber die Sache hat einen Haken. Es gibt immer einen Haken. Sie schicken dich in den Krieg.“
    „Sie lassen dich vermutlich mehr machen als nur Bungeespringen.“
    „Was bist du, ein Rekrutierungsoffizier für die Typen?“
    „Ich erzähle dir nur, was ich weiß.“ Ihr war egal, ob Julian zum College ging oder nicht. Ihr war ja sogar egal, ob sie zum College ging. Wenn sie Hasch rauchte, wurde sie meist geschwätzig. Seufzend schob sie den inzwischen erkalteten Joint in einen kleinen Reißverschlussbeutel, um ihn für später aufzuheben. Vielleicht für jemanden, der gemeinsam mit ihr high werden wollte. Das Problem war, sie wollte eigentlich nur mit Julian abhängen. Er hatte irgendwas an sich. „Es muss komisch sein, auf eine Schule zu gehen, in der einem niemand hilft, aufs College zu kommen“, sagte sie. „Aber nur weil dir niemand hilft, heißt das ja nicht, dass du dir nicht selbst helfen kannst.“
    „Sicher.“ Er warf einen trockenen Ast aufs Feuer. „Danke für die Verkündung dieses öffentlichen Angebots.“
    „Du trägst deine Nase aber ganz schön

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