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Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Titel: Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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werden wir langsamer und gehen nebeneinander her.
    Er lacht. »Super Lauf!«, sagt er und ich lächle. Ich bin so glücklich, er kann in meinem Gesicht sicher wie in einem offenen Buch lesen. Wie früher. Wie leicht es ist, alles zu vergessen und so zu tun, als wäre nichts geschehen. Dass wir einfach nur Ben und Kyla sind. Freunde und später mehr, mit unkomplizierten Leben, Familien. Und eventuell einer gemeinsamen Zukunft. Ich sehne mich danach, seine Hand zu nehmen. Stehen zu bleiben, ihn an mich zu ziehen und …
    Aber wir sind keine Phantome. Nicht mehr.
    »Du bist doch dieses Mädchen«, sagt er und ich warte ab. Erinnert er sich vielleicht doch oder spürt er intuitiv, wer ich bin? Dieses Mädchen, nein. Wahrscheinlich entsinnt er sich nur, dass wir uns hier auf dem Pfad schon einmal begegnet sind. »Die, die mich angeblich kennt«, sagt er und bestätigt damit meinen Verdacht. »Aber an dich würde ich mich erinnern.«
    »Ach ja?«, frage ich lachend. Nun geht die Sonne richtig auf. Ihr helles Licht wärmt unsere Gesichter an diesem kalten Morgen.
    »Ich werde zu spät kommen. Wir sind viel zu weit gelaufen«, sagt er und kehrt um. »Wollen wir zurückrennen?«
    »Gleich. Erst müssen wir reden.«
    »Müssen wir? Worüber denn?«
    »Wer bist du?«
    »Darf ich nicht sagen. Ich bin auf geheimer Mission.« Er sagt es wie zum Spaß, aber ich ahne, dass mehr dahintersteckt. »Und wer bist du?«
    »Ich bin auch auf geheimer Mission. Aber ich kann dir eine Geschichte erzählen. Eine von früher.«
    »Schieß los«, sagt er, und ich sehe den wissbegierigen Ben in seinen Augen, der immer ganz genau erfahren wollte, wie es in mir aussieht.
    »Es war einmal ein Slater namens Ben, der lief für sein Leben gern. Eines Tages traf er ein Mädchen, auch ein Slater, mit ein paar Problemen, nennen wir sie Kyla. Aber auch sie liebte das Laufen. Sie wurden … Freunde. Sogar mehr als das.« Nun werde ich rot.
    »Ben, so hast du mich das letzte Mal genannt.«
    »Ja.«
    Und da geht ihm ein Licht auf. »Ich habe echt einen guten Geschmack bei Mädchen, sogar im Märchen«, sagt er scherzend. Neugierig.
    »Aber nun wird es kompliziert.« Mein Lächeln erstirbt. »Hör mal, Ben, oder wer du im Moment gerade bist. Du bist noch einmal geslatet worden, oder die haben irgendetwas anderes mit dir angestellt, damit du deine Erinnerungen verlierst. Glaub nicht alles, was man dir erzählt. Der alte Ben hat dafür gekämpft, selbstständig zu denken! Er hat daran geglaubt, dass es einen besseren Weg gibt als den der Lorder.«
    Er sieht mir direkt in die Augen und einen Moment lang überlegt er. Dann aber erlischt dieser Blick wie auch sein Lächeln. »Das klingt aber wirklich nach einem Märchen«, sagt er. »Ich muss los, Traummädchen.« Und dann läuft er davon, den Weg zurück, den er gekommen ist. Fast wäre ich ihm hinterhergerannt, doch ich tauche im Schatten der Bäume ab. Bens Verschwinden hat eine kalte Leere hinterlassen und ich kämpfe mit den Tränen.
    Ich habe mein Bestes gegeben. Habe ich damit irgendetwas erreicht?
    Für einen Augenblick hat er nachdenklich gewirkt. Das habe ich mir doch nicht nur eingebildet! Habe ich in ihm den Zweifel gesät, der eines Tages mächtig genug sein wird, den Manipulationen der Lorder zu widerstehen?
    Ich ziehe mir die schwarzen Klamotten wieder über, schwinge mich auf das Fahrrad und mache mich auf den langen Rückweg. Unterwegs denke ich darüber nach, was ich besser hätte sagen sollen und …
    Fast wäre ich vom Rad gefallen, als mir ein Licht aufgeht.
    Traummädchen hat er mich genannt. Hat er von mir geträumt? Wie ich von der Vergangenheit und den verlorenen Erinnerungen träume? Existiere ich doch noch verborgen in seinem Unterbewusstsein?
    In mir gibt es einen winzigen Funken, ein Gefühl. Warm und unbekannt; und ich halte mich mit aller Macht daran fest.
    Es ist die Hoffnung.
    Später am Abend sitze ich vor Macs Computer. Groß prangt Lucys Gesicht auf dem Bildschirm – mein Gesicht von früher – auf der MIA-Website. Sie war verschollen, aber jetzt nicht mehr.
    Neben mir sitzt Aiden.
    »Bist du dir auch ganz sicher?«, fragt er. Mit seinen dunkelblauen Augen sieht er mich eindringlich und freundlich an. Auch wenn er sich das sehr wünscht, setzt er mich nicht unter Druck.
    »Ja.« Und ich bin ganz sicher. Dad wollte, dass ich nie vergesse, wer ich bin, doch das habe ich leider. Ich habe ihn im Stich gelassen. Um das wiedergutzumachen, muss ich herausfinden, wer Lucy war, das bin

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