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Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Titel: Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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Strecke wohl gekostet hätte, und zeitmäßig kommt es in etwa hin.
    »Mir hast du gesagt, du hättest Hausaufgaben auf und wolltest nur kurz raus, um den Kopf dafür freizukriegen.«
    »Eigentlich wollte ich ja auch nicht so weit laufen. Aber draußen war er es so schön …« Selbst für meine Ohren klingt das nicht sehr überzeugend.
    »Vernachlässige ja die Schule nicht«, sagt Dad.
    »Ich gehe mal lieber hoch.« Damit erhebe ich mich.
    Mums Gesichtsausdruck gibt mir zu verstehen, dass die Sache noch nicht ausgestanden ist.
    »Warte doch mal«, bremst mich Dad. »Wo wir schon alle beisammen sind, können wir als Familie entscheiden, was wir am AGT machen wollen.« Ich sehe ihn verständnislos an. »Armstrong-Gedenktag«, sagt er.
    »Das bleibt euch beiden überlassen«, sagt Mum. »Ob ihr dabei sein wollt.«
    Dad schnaubt. »Natürlich werden sie dabei sein.« Er wendet sich Amy und mir zu. »Dieses Jahr wird ganz groß gefeiert: 25 Jahre seit der Ermordung von Sandras Vater und 30 Jahre Zentralkoalition. Das Fest findet auf Chequers statt, dem Landsitz des Premierministers«, ergänzt er mit Blick zu mir.
    »Wie läuft das denn ab?«, frage ich.
    Mum antwortet: »Zuerst finden die Feierlichkeiten auf Chequers statt, die im Fernsehen übertragen werden. Da ist nur die Familie anwesend, also wir und ein Filmteam. Sympathiebekundungen des Volkes, Ansprache der trauernden Tochter, blablabla.«
    Bei ihrem Ton verzieht Dad das Gesicht, doch sie fährt einfach fort. »Und als besonderer Höhepunkt wird es dieses Jahr eine zweite Feierlichkeit in Anwesenheit des Premierministers geben, und zwar zu exakt der Zeit, zu der die Verträge zur Gründung der Zentralkoalition vor dreißig Jahren unterschrieben wurden. Auch das wird im Fernsehen übertragen. Hierzu sind Regierungsvertreter und die Reichen und Berühmten geladen. Anschließend gibt es noch ein Abendessen, das sich ewig hinziehen kann.«
    Regierungsvertreter … Lorder.
    »Bei den Feierlichkeiten solltet ihr dabei sein«, sagt Mum betrübt.
    »Das ist eine Ehre!«, fügt Dad hinzu.
    »Aber ums Essen dürft ihr euch gerne drücken.« Mums Miene verrät, dass das wohl eine weise Entscheidung wäre. Immer noch fixiert sie mich mit ihrem Blick, irgendwie traut sie mir nicht.
    »Darf ich jetzt nach oben? Hausaufgaben machen?«, frage ich.
    »Geh schon«, sagt Dad.
    Was ist nur mit den beiden los? Mum ist vollkommen misstrauisch und Dad total entspannt. Haben sie die Körper getauscht? Und zu allem Überfluss muss ich auch noch an Feierlichkeiten der Lorder teilnehmen.
    Feierlichkeiten, zu denen kaum jemand Zugang hat, es sei denn, er gehört zur Familie. Zu dieser Familie. Wie erstarrt bleibe ich mitten auf der Treppe stehen, die Puzzleteilchen fügen sich auf einmal zusammen.
    Ich soll noch ein wenig länger in diesem Leben aushalten, hat Nico gesagt, und dass ich eine bedeutende Rolle spielen werde. Hat er damit die Feierlichkeiten gemeint? Den Armstrong-Gedenktag?
    Von einer Anschlagsserie hat er gesprochen. Es gibt wohl keinen passenderen Tag! Die Lorder werden zwar in höchster Alarmbereitschaft sein, aber ich habe problemlos Zugang. Ich werde dabei sein!
    Mühsam schleppe ich mich noch die letzten Stufen bis in mein Zimmer hoch und ziehe die Tür zu.
    Bevor auch nur eine dieser Aktionen steigt, muss ich Ben warnen. Ihn in Sicherheit bringen, damit sich Coulson später nicht an ihm rächen kann. Ich denke an Bens Gesicht heute. Er ist am Leben. Meine Tränen vorhin waren vollkommen unnötig. Na gut, dann habe ich heute eben nicht mit ihm reden oder ihn anfassen können, seinen Atem spüren und sein Herz schlagen hören. Aber immerhin habe ich ihn gesehen. Ben lebt. Das muss mir im Moment reichen.
    Ich bin Aiden dankbar, dass er ihn für mich aufgespürt hat, doch wenn er glaubt, dass ich ihm deswegen bei MIA helfe, hat er sich geschnitten. Er glaubt, dass ich hin- und hergerissen bin, ob ich mich bei MIA als gefunden melden oder lieber untätig bleiben will. Wenn er wüsste, dass ich viel tiefer in der Klemme stecke, gefangen zwischen Free UK und den Lordern.
    Was nun?
    Ich muss Geduld haben, sagt Aiden. Abwarten, bis er mehr über Bens Lage herausgefunden hat und ich ihn gefahrlos treffen kann.
    Nur dass ich nicht länger warten kann. Coulson hatte ja schon angedeutet, dass Ben noch am Leben ist, zumindest in dieser Hinsicht hat er die Wahrheit gesagt. Angedeutet hat er auch, dass das nicht so bleiben würde, wenn ich nicht nach seiner Pfeife tanze. Doch Coulson

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