Zersplittertes Herz
schweren Welpen auf Maggie zuläuft. Als Lucy Maggies Füße erreicht, lässt sie sich sofort auf den Boden fallen und rollt sich auf den Rücken.
»Hätt’ ich mir denken können«, murmle ich.
»Was?«
»Ich hätte mir denken können, dass du einen riesigen Wachhund besitzt, der zu deinem riesigen Wachhund-Ego passt.«
Maggie schnaubt abfällig. »Als würde sie mir viel bringen. Lucy ist der größte Feigling, den ich kenne. Nicht wahr, Süße?«, gurrt sie dem Hund zu und streichelt ihren Bauch.
Lucy windet sich vor Wonne.
»Also hast du keine Kinder?«
Maggie richtet sich auf, und der Hund kauert hinter ihren Beinen. »Es gibt nur Lucy und mich.«
Ich gehe auf die Knie und strecke eine Hand aus. »Komm her, Süße!«
Lucy heult, eine Mischung aus freudigem Winseln und erschrockenem Aufschrei.
»Wir gewöhnen uns immer noch aneinander«, erklärt Maggie. »Ich habe sie aus einem Tierheim adoptiert, als ich letzten Monat wieder in die Stadt gezogen bin.«
Ich warte immer noch mit ausgestreckter Hand, lasse meinen Blick aber zu Maggie schweifen. »Die meisten Menschen hätten sich einen Welpen geholt.«
»Deswegen hat Lucy mich gebraucht.« Ihr Ausdruck wird weich, während sie ihren Hund mustert. »Ich habe sie auch gebraucht«, fügt sie leise hinzu.
Endlich rutscht Lucy langsam näher.
Maggie starrt sie mit offenem Mund an. »Das soll wohl ein verdammter Scherz sein!«
Ich zucke die Schultern.
Lucy lässt sich vor meinen Füßen fallen und rollt sich auf den Rücken, damit ich ihren Bauch streicheln kann. »Hunde mögen mich.«
»Lucy hat vor jedem Angst. Sogar vor meiner Mom.«
»Vielleicht ist deine Mom furchteinflößend.«
Sie schnaubt. »Du hast ja keine Ahnung.« Dann schnappt sie sich meine Hand und zieht mich hoch. »Sie darf dich nicht lieber mögen, als mich.«
Ihr Gesicht ist nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt, und wieder ist da dieses dumpfe Gefühl. Kenne ich diese Frau? Vielleicht habe ich sie früher gesehen, bei den seltenen Gelegenheiten, wenn ich in der Stadt bin, um nach meinem Haus am Fluss zu sehen. Aber diese Vertrautheit, dieses Gefühl von Déjà-vu, wenn ich sie ansehe, bedeutet noch viel mehr.
Ihre Haut ist hell und rein. Sommersprossen sind über ihrer Nase verstreut. Und ich schwöre, sie riecht nach frischer Wäsche, die zum Trocknen in der Sommersonne aufgehängt wurde.
Scheiße
, ich habe ein Problem.
»Geh mit mir aus, Maggie.«
»Ich spiele keine Spielchen.« Sie sagt es in einem heiseren Flüstern, das mich an träge Sonntagmorgen in einem warmen Bett denken lässt, in denen die Sonne auf uns scheint, während wir gegenseitig unsere Körper erkunden.
»Wer sagt, dass ich ein Spiel spiele?«
»Ist das nicht der Inbegriff von
Ausgehen
?« Ihr Blick fällt auf meine Lippen. »Wenn ich etwas will, nehme ich es mir.«
»Und du denkst, du willst mich?«
Ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus. »Warum kommst du nicht mit und findest es heraus?« Sie neigt den Kopf zur Seite und geht in Richtung des Flurs.
Ich folge ihr wie ein verliebter Narr.
Sie lehnt sich an den Türrahmen und zieht sich ihr Top über den Kopf. Dabei offenbart sie samtige Haut und schwere Brüste in einem einfachen, schwarzen BH. Keine Spitze. Keine Rüschen. So verdammt sexy. Ich kann ihr Gewicht immer noch spüren. Schlüpfrig vom Wasser im Pool, und ihr Nippel drückt sich wie ein harter Kieselstein in meine Handfläche, während ihr Atem sich an meinem Hals beschleunigt.
»Maggie, was machst du da?«
»Ich habe mir noch nicht jedes Detail ausgedacht, aber ich denke, wir werden einfach improvisieren. Wir haben …«, sagt sie und blickt über ihre Schulter, zur Uhr. »… ungefähr fünf Stunden, bevor ich die brave Tochter bei einem Brunch mit der Familie im Haus meiner Mom spielen muss.«
Das Shirt fällt aus ihren Fingern auf den Boden, und ich stöhne ungewollt, als sie ihre Hände zum Knopf ihrer Jeans wandern lässt. Ich stoppe sie mit einer von meinen Händen.
»Oh, tut mir leid.« Sie blickt auf, und Gelächter liegt in ihren Augen. »Wolltest du das machen?«
Sie hat keine Ahnung. Ich könnte es tun. Ich könnte sie heute flachlegen und sie morgen vergessen. Niemand wäre überrascht. Die halbe Welt denkt, ich sei ein selbstsüchtiges Arschloch. Warum sollte ich ihnen das Gegenteil beweisen?
»Ich werde nicht mit dir schlafen, Maggie. Noch nicht.«
Ihre Augen verengen sich. »Ich habe dir gesagt, ich spiele keine Spiele. Darum geht es mir
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