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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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Gloria lachte ironisch. »Warum?« Melina schaute in ihre fragenden Augen. »Bei mir ist es ziemlich langweilig. Und bei dir?« Gloria dachte an die Bio-Arbeit und dass ihr Lehrer genau auf die Uhr sah, wie lange sie fortblieb. Melinas Erscheinung war denkbar ungünstig – so sehr sich Gloria auch über zwischenirdische Abwechslung freute! »Du, ich habe leider gar keine Zeit. Wir schreiben gerade eine Arbeit.«
    Doch anstelle in ein überraschtes Gesicht zu schauen, strahlte Melina. »Ich weiß. Deswegen bin ich ja auch hier.« Irritiert blickte Gloria in Melinas Gesicht, als diese bereits fortfuhr: »Zugegeben habe ich die letzten zwei Wochen nicht nach dir geschaut. Maribell hat mich nicht mehr aus den Augen gelassen. Aber als ich vor rund einer Stunde von dir plötzlich eine Panikwelle erfuhr, dachte ich mir, ich leiste dir kurz Gesellschaft.« »Gesellschaft?« Gloria schaute irritiert drein. »Du kannst mir nicht Gesellschaft leisten… Ich muss gleich wieder zurück in den Bio-Raum.«
    Das Strahlen wich Melina aus dem Gesicht. Stattdessen trat eine erste Miene darauf. »Nur weil ich kein richtiger Mensch bin, heißt das noch lange nicht, dass ich von Schule und Arbeiten schreiben keine Ahnung habe!« Verdutzt sah Gloria Melina an. Sie wurde nicht schlau aus diesem Mädchen. »Du gehst jetzt einfach zurück in den Bio-Raum und ich erscheine unter deinem Tisch, okay?« Ungläubig starrte Gloria sie an. »Und dann?« »Dann schreibst du mir die Fragen aus deiner Arbeit auf einen kleinen Zettel, reichst ihn mir runter und ich verschwinde wieder. Ich werde schon die richtigen Antworten herausbekommen. Zur Not gibt es immer noch das Internet!« Zwischenirdische Wesen bedienten sich dem World Wide Web? Gloria schaute Melina konfus an.
    »Wo liegt dein Bio-Buch?« »Äh, in meiner Tasche.« »Und wo finde ich die?« »Unterm Tisch…« »Na, ich werd´s schon schaffen.« Ehe Gloria sich versah, war Melina verschwunden. Irritiert blickte sie durch den Raum. Wie vor den Kopf geschlagen hastete Gloria plötzlich hinaus und rannte zurück zu den naturwissenschaftlichen Räumen. Außer Atem betrat sie den Saal, in dem mucksmäuschenstill gearbeitet wurde. Schnell setzte sie sich an ihren Platz, als keine Sekunde später Melina zusammengekauert unter ihrem Tisch erschien!
    Hätte sie nicht wenigstens ein paar Sekunden abwarten können…? Kurzerhand verzichtete Gloria darauf, die Fragen abzuschreiben und reichte in einem guten Moment ihren Original-Aufgabenzettel unter den Tisch an Melina weiter. In dem Raum herrschte absolute Stille. Umso schlimmer stieg Gloria plötzlich die Röte ins Gesicht, als mit einem kratzenden Geräusch die Laschen ihrer Klettverschlüsse geöffnet wurden. Schnell hustete Gloria sich in die Hand, während Melina ihre Tasche durchwühlte. »Was ist denn da los?« Herr Peinkers schaute in Glorias Richtung, denn aus dieser drang das Geräusch, doch alle sahen sich nur gegenseitig fragend an und fuhren rasch mit der Arbeit fort. Glorias Blick wanderte wieder zu Melina, die strahlend ihren Daumen und den Zeigefinger zu einem ‹Alles-ist-super› formte und ein Augenzwinkern später verschwand.
    Na, das konnte ja heiter werden! Während alle fleißig am Schreiben waren, wusste Gloria nichts mit sich anzufangen. Melina ließ Ewigkeiten auf sich warten. Ob sie auch wusste, dass alle Arbeit umsonst war, wenn sie nicht bald zurückkam? Doch genau in jenem Augenblick, als Gloria dieser Gedanke in den Kopf schoss, erschien Melina zusammengekauert unter ihrem Tisch und reichte Gloria den Zettel. In einem guten Moment manövrierte Gloria ihn zwischen ihre Blätter. Schnell begann sie, Melinas Handschrift zu entziffern und übertrug die Antworten. Sie schrieb wie ein Weltmeister.
    Melina sah glücklich zu ihr auf und verschwand. Sie genoss es, in Gloria einen Menschen gefunden zu haben, der die Gesetze der Zwischenwelt kannte. Auf diese Weise war sie nicht mehr so allein. Melina lief höchstens Gefahr, von Maribell Ärger zu bekommen, da sie Gloria über das normale Maß hinaus half. Aber dieser Umstand störte sie nicht.
    »Ihr habt noch drei Minuten.« Die Stimme des Lehrers hallte durch die Stille, ehe er schließlich von Platz zu Platz schritt und die fertigen Arbeiten einforderte. Schnell schrieb Gloria ihren letzten Satz zu Ende, als ihr auffiel, dass sie Melinas handschriftliche Vorarbeit nicht mit ihren eigenen Unterlagen zusammen abgeben konnte. Jetzt hatte sie ein Problem!
    »Ähm… Mir ist gerade

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