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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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zwischenirdischen Leben – man altert nur sehr langsam.« Gloria zuckte mit den Schultern. »Ja und?« In ihren Augen bildete dieser Haken kein Ausschlusskriterium. Doch Melina sah aus wie sieben Tage Regenwetter und erklärte:
    »Irgendwann musste ich mich von meiner Familie verabschieden, weil ich kaum alterte. Früher haben sie Scherze gemacht, dass ich mich gut halten würde… Aber irgendwann verließ ich sie, ohne ihnen den wahren Grund nennen zu dürfen. Und im Nachhinein weiß ich nicht, was schöner ist: Gemeinsam alt werden oder alleine jung sein.« »Aber du könntest dir doch einfach jemanden suchen, der ebenso zwischenirdisch ist wie du. Dann wärst du nicht einsam.« »Ach ja? Dann finde denjenigen erst mal! Das ist nämlich verdammt schwer. Immerhin hat man als Hexe oder männliche Hexe kein Schild um den Hals hängen. Wir sehen alle ganz normal aus, aber man kommt in Teufels Küche, wenn man die Geheimnisse der Welten ausplaudert. Wie soll man da denn schon jemanden finden?«
    Zugegebenermaßen hatte Gloria noch nicht so genau über diesen Umstand nachgedacht. Streng genommen interessierte es sie auch nicht, da sie zwischenirdische Wesen als solche nicht entlarven musste. Gloria wollte eines: Kirt finden! Sie betrachtete Melina und ergriff von neuem das Wort: »Sind Hexen gut oder böse?« Melina sah Gloria verdutzt an und lachte plötzlich los. »Das ist genauso wie mit den Menschen: Es gibt nette und weniger nette. So wie du als Mensch bist, so wärst du auch als Hexe – ganz einfach.« Melina lachte kurz, doch ein nachdenklicher Ausdruck trat augenblicklich auf ihr Gesicht und sie ergänzte: »Es sei denn, du wirst von Gott höchstpersönlich auserkoren, ein Engel sein zu dürfen. Das ist was anderes. Denn wenn Gott dich zu einem seiner Engel beruft, musst du schon einen ganz besonders starken Charakter besitzen. Und wie gesagt… Ich bin für so was wahrscheinlich zu normal.«
    Ein mildes Lächeln formte sich auf Melinas Lippen. Ganz offensichtlich hatte sich Melina mit ihrer Einsamkeit abgefunden. »Und woher kennst du Maribell?« »Oh…« Melina nickte Gloria zu und nahm den Faden auf: »Gut, dass wir darauf zurückkommen. Immerhin hat es ja auch einen Grund, weshalb ich zu dir gekommen bin.«
    Überrascht schaute Gloria Melina an, die bereits weitersprach: »Maribell hat das Gefühl, dass du sie vollkommen falsch verstanden hast. Sie selbst kann es dir schlecht schreiben, denn…« Melina suchte nach den richtigen Worten und begann noch mal von vorn: »Blutengel dürfen die Menschen streng genommen nur begleiten und ihnen zur Seite stehen. Es steht ihnen allerdings nicht zu, ausdrücklich in Worte zu fassen, was du tun oder besser lassen solltest. Deswegen schreibt sie dir übrigens auch immer Gedichte, da man diese vielseitig interpretieren und ihr wiederum keinen Strick daraus drehen kann.« Überrascht sah Gloria Melina an. »Also vertrau´ ihr einfach, okay?«
    Melina stand plötzlich auf und auch Gloria erhob sich. »Willst du schon gehen?« Melina nickte. »Wenn Maribell Warnungen ausspricht, heißt das noch lange nicht, dass du deinen eigenen Weg deswegen nicht weitergehen solltest. Sie will dich nur zum Nachdenken anregen.« Melina lächelte. »Du musst selbst wissen, was du tust. Folge einfach deinem Herzen! Und glaub´ mir eins: Maribell hat dich wirklich sehr gern und sie würde dir nie etwas Böses wollen. Also sei bitte nicht mehr wütend auf sie, okay?« Melinas warmes Lächeln gab Gloria Hoffnung. Sie hätte gern gewusst, welche Möglichkeiten ihr offen standen, doch Melina war im Begriff zu verschwinden.
    »Ich hatte vor, einen Todesengel zu finden. Glaubst du, das ist sinnvoll?« Melina sah Gloria irritiert an. »Willst du dich umbringen?« »Nein! Ich dachte nur, auf diese Weise Kontakt zu den Engeln aufnehmen zu können.« »Aber du hast doch schon Maribell.« Melina schaute Gloria fragend an. Nur konnte Gloria ihr ja schlecht sagen, dass Maribell ihr keine große Hilfe bei der Suche nach Kirt war! »Tu´, was du nicht lassen kannst. Mein Besuch bei dir war wahrscheinlich viel zu lang. Hoffentlich schimpft Maribell nicht… Nur erzähl´ bitte absolut niemandem, dass wir miteinander gesprochen haben, okay?«
    Gloria lachte ironisch: »Wem soll ich das denn schon sagen?« Melina schaute sie verdutzt an. »Du kennst gleich mehrere zwischenirdische Wesen und weißt so viel über die Welten… Ich frag´ dich übrigens nicht mehr, woher du das alles weißt.« Die Tatsache,

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