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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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auch für Gloria wurde es Zeit, zu gehen. »Treffen wir uns heute Nachmittag wieder?« Gloria hoffte darauf, dass Melina ihre Frage bejahte und genau das tat sie. Mit einem Nicken schaute sie Gloria ein letztes Mal an und ehe diese auch nur ein einziges Wort sagen konnte, war Melina ins Nichts verschwunden.

7 Frage und Antwort
    Nach der Schule verbrachte Gloria den letzten Praktikumstag im Pfarrhaus. Auf dem Heimweg stellte sie sich darauf ein, dass Melina erschien, doch dem war nicht so. Selbst zu Hause in ihrem Zimmer wartete Gloria vergeblich. Die Zeit verging… Gegen Mitternacht schaute sie auf die Uhr. Melina war entgegen ihrem Versprechen nicht mehr erschienen. Gloria registrierte vor allem die Tatsache, dass die Teufelsschrift Ruhe gab, seitdem sie beschlossen hatte, nicht mehr gezielt nach Kirt zu suchen. Gerne hätte Gloria gewusst, welche Hintergründe Kirts Tod und all die seltsamen Dinge umgaben. Selbst Maribell hatte vorerst Ruhe gegeben. Scheinbar glätteten sich die Wogen derzeit für alle Beteiligten und trotzdem hoffte Gloria insgeheim, Kirt eines Tages wiederzusehen!
    Am nächsten Morgen – es war Samstag – ging Gloria für einen Spaziergang in den Wald. Der Februar zeigte sich verschneit. Gloria lief einen einsamen Weg entlang, als plötzlich direkt vor ihr Melina erschien. »Das ist ja furchtbar kalt hier!« Sie hatte sich noch während ihres Erscheinens zu Wort gemeldet. Dies war definitiv eine Eigenart von ihr – sehr gewöhnungsbedürftig.
    »Wo hast du so lange gesteckt?« »Ach, hör´ auf… Maribell hat mich ganz schön angezählt wegen der Bio-Geschichte.« »Was hat sie gesagt?« Mit fragendem Blick schaute Gloria Melina an, als diese antwortete: »Die Menschen müssen ihr Leben selbst meistern. Das hat sie gesagt! Wenn ich dir unbedingt Gesellschaft leisten will, könnte sie mich schlecht davon abhalten, aber du sollst schon selbst zusehen, dein Leben zu leben.« Im Grunde genommen hatte Maribell Recht. Letztlich mogelte Gloria mit Melinas Hilfe. »Irgendeinen Vorteil muss das ganze Wissen um die Welten jawohl haben, oder?« Melina lachte los. »Solange ich mich nicht dabei erwischen lasse!« Gloria nickte – das stimmte natürlich und dennoch: Sie wollte Melina nicht in Schwierigkeiten bringen!
    Melinas Anwesenheit entspannte Gloria. Sie fühlte sich in ihrer Gesellschaft beschützt und dachte an Kirt. Er hatte ihr damals in Düsseldorf auch ein Gefühl der Sicherheit gegeben. Zusammen mit ihm schien es ein Leichtes zu sein, auf der Straße klarzukommen. Bei diesem Gedanken musste Gloria plötzlich lächeln.
    »Was ist?« Melina war Glorias Gemütsregung nicht entgangen. »Kriegst du eigentlich alles mit, was ich denke und fühle?« Melina schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht! – Und als Mensch schon mal gar nicht. Mehr bin ich ja auch gerade nicht. Ich stehe hier vor dir als ganz normaler Mensch.« Gloria starrte Melina plötzlich an. Genau diese Worte hatte auch Kirt damals gewählt – bei der Grillhütte, nachdem er ihr erzählte, dass er in Verbindung mit dem Buch stand…
    Melina überging Glorias Blick und fuhr fort: »Ich weiß weder was du denkst noch was du fühlst, außer ich bin zwischenirdisch… Dann kann ich manchmal eine Gefühlsregung von dir aufschnappen – aber auch nicht immer. Um wirklich zu wissen, was du fühlst, müssten wir beide in die Welt der Seelen eintauchen. Da funktioniert das.« Melina endete mit ihren Erklärungen. Gloria lächelte zufrieden in sich hinein, denn sie wusste mehr über die Welten, als Melina ahnte, doch diesen Bonus behielt Gloria stillschweigend für sich.
    Sie liefen stumm nebeneinander her. Ganz offensichtlich gehörte Melina zu jener Sorte, mit der man nicht unbedingt die gesamte Zeit reden musste. Das tat Gloria gut. Sie dachte an die Teufelsschrift und überlegte, Melina auf dieses Thema anzusprechen… »Du, sag´ mal, gibt es eigentlich auch richtig böse Wesen?« Melina schaute zu ihr und wirkte ganz entspannt. »Klar… Ich kenne so einige, um die ich einen Bogen machen würde.« Sie zuckte mit den Schultern und sprach weiter: »Aber wo gibt es die nicht? – Überall sind gute und böse.« Gloria nickte und ließ etwas Zeit verstreichen. »Sagt dir der Name Magnus etwas?« »Magnus?« Melina schaute Gloria überrascht an. »Allerdings! Wobei ich ihn noch nie persönlich kennen gelernt habe. Ich weiß nur, dass man sich vor ihm in Acht nehmen sollte.« »Warum? Was ist er?« Gloria versuchte gleichgültig zu wirken,

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