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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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Basisfähre und die anderen Bauten in der Mitte des Bildes. „Der Zeit nach müßte jetzt die Stoßwelle vorbei sein“, sagte sie.
    In diesem Augenblick veränderte sich irgend etwas im Bereich der Basis, doch bevor man noch sehen konnte, was genau vorgegangen war, zuckte ein heller Lichtschein auf und breitete sich schnell aus.
    Delawara stieß einen Schrei aus, Rila und Gibralt faßten sich an den Händen, Kiliman sah zu Atacama. Deren Haltung straffte sich. Sie sprach als erste, und ihre Stimme klang frisch und unbeeindruckt, als sie erklärte: „Ich weise an: erstens - Kurs Basis, Maximalbeschleunigung, Leitung der Flugmanöver Delawara; zweitens - Rila, Gibralt und ich analysieren alle von der Basis eingegangenen Informationen der letzten halben Stunde; drittens - bis zur Ernennung eines neuen CE übernimmt Kiliman die Leitung der Expedition.“
    In der Basisfähre hatten sie sehr schnell begriffen: Die Gravitationsbelastung der Fähre selbst mußte immer noch bestehen, obwohl die Stoßwelle weitergezogen war, und sie mußte bedeutend höher sein als die der Stoßwelle, nach dem Energieverbrauch zu urteilen; wie hoch, konnten sie nur schätzen, vielleicht die zehn- bis fünfzehnfache Schwere wie an der Erdoberfläche. Und was das schlimmste war: Sie stieg offenbar noch weiter an, das draußen stehende, ziemlich weit entfernte Gravimeter zeigte wohl den Rand des Gebietes an, das davon betroffen war. Wieso und warum und woher - das freilich konnte niemand sagen.
    Noch glich die Fähre die zusätzliche Schwerkraft aus, die Abschirmung wurde automatisch so geregelt, daß im Innern der Fähre die normale irdische Schwerkraft von neun Komma acht eins Meter im Sekundenquadrat herrschte. Aber die Leistung der Abschirmung war nicht unbegrenzt, wie ebenso der Energievorrat nicht unbegrenzt war, im Gegenteil, er war erheblich zusammengeschrumpft. Irgendwann zwischen hundertachtzig und zweihundert Außenbelastung würde die Leistungsfähigkeit der Abschirmung erschöpft sein. Und selbst wenn sie nicht so hoch stiege - die Antriebsenergie wäre bald verbraucht. Das aber würde nicht nur die Zerstörung der Basis bedeuten, sondern auch den Tod.
    Ein Start war bei der jetzigen Belastung zwar gerade noch möglich - aber man mußte ja damit rechnen, daß dann die äußere Gravitation ebensoschnell wie die Abtriebskraft wachsen würde, so widersinnig das klang, und es war auch nicht klar, ob sie überhaupt aus dem G-Käfig herauskommen würden... Je länger sie darüber nachdachten, um so sonderbarere Vermutungen stellten sich ein.
    „Noch was“, sagte Woleg plötzlich und lenkte den Blick der anderen auf die Armaturen. „Die Funkverbindung zum Raumschiff ist abgebrochen.“
    „Können wenigstens keine blöden Anweisungen kommen“, sagte Elber.
    „Ich würde eher sagen“, wies Woleg ihn sanft zurecht, „ein interessantes Phänomen der gegenseitigen Einwirkung von künstlicher Gravitation und elektromagnetischem Feld.“
    „Künstliche?“
    „Ja, was sonst. Natürliche Gravitation wäre nicht stark genug, solche Effekte hervorzurufen.“
    „Hundertachtzig, zweihundert und mehr gibt es doch auch in der Natur?“ fragte Hirosh, den das Problem plötzlich interessierte.
    „Schon“, sagte Woleg, „aber nur bei Vorhandensein der entsprechenden Masse. Und die Masse, um in dieser Entfernung vom Mittelpunkt solche Schwerkraft hervorzurufen, hat der Planet nicht.“
    „Womit also nun auch Sie der Meinung wären, daß hier Technik am Werk ist“, vergewisserte sich Hirosh noch einmal.
    „Ja“, sagte Woleg, „und darum sollten wir der CE dankbar sein, daß sie uns mit ihrem Eigensinn in diese Lage gebracht hat.“
    „Aus der du natürlich schon einen Ausweg weißt?“ fragte Elber.
    „Ach, woher“, sagte Woleg, „merkst du nicht, daß wir uns erst langsam heranarbeiten? Also Größe und Lokalisierung der Schwerkraft zeigen, daß es sich um einen technischen Vorgang handelt. Man kann annehmen, daß er durch das Zusammentreffen von Stoßwelle und Abschirmung ausgelöst wurde. Die Stoßwelle ist verschwunden, wenn wir nun noch die Abschirmung wegnehmen, müßte das Phänomen verschwinden.“
    „Nur ist dann keiner mehr da, der das überprüfen kann“, meinte Hirosh.
    „Wieso“, fragte Elber, „man kann sie ja langsam wegnehmen. Wenigstens erst mal so weit, bis die hier natürliche Schwere herrscht. Wir werden dann ja sehen, ob die Außenlast weiter steigt. Mindestens aber sparen wir Energie, und das ist auch

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