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Zirkusluft

Zirkusluft

Titel: Zirkusluft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Außergewöhnliches?«
    »Nichts, das Sie weiterbringen würde, vermute ich. Den einen Bericht haben Sie, den anderen lasse ich Ihnen möglichst schnell zukommen. Bis zum nächsten Mal, Herr Lenz.«

     
    Um Punkt zehn Uhr waren alle Mitglieder der Sonderkommission versammelt. Als alle saßen, ging die Tür auf und Ludger Brandt kam herein.
    »Ich setze mich dazu, damit ich auf dem neuesten Stand bin und nicht weiterhin hinter den Ermittlungsergebnissen herlaufen muss.«
    »Ich wäre schon noch bei dir vorbeigekommen«, beruhigte Lenz seinen Chef. Der winkte ab. »Schon O.K., Paul.«
    Zuerst berichtete Lenz von seinen Besuchen in der Teestube, bei der Familie Özönder und seinem Besuch mit Hain bei Frau Söntgerath . Dann gab Hain seine Erkenntnisse aus den Computerdateien weiter.
    »Wie war euer Ausflug nach Lohfelden ?«, wollte Lenz von Rauball und Heller wissen.
    »Wir haben nach dem Kerl gesucht, mit dem Fehling den Unfall hatte, diesem Günther Döring. In Lohfelden hat er nicht mehr gewohnt. Über das Einwohnermeldeamt haben wir herausgefunden, dass er zuerst nach Kaufungen und dann nach Hofgeismar gezogen ist. Da sind wir eingefahren, aber angetroffen haben wir ihn nicht. Eine Nachbarin hat uns gesteckt, dass er ziemlich durch den Wind ist und irgendwo in Kassel in der Psychiatrie stecken würde. Dort haben wir ihn gefunden, allerdings können wir ihn als Verdächtigen abhaken. Er ist seit sieben Monaten in der Geschlossenen, weil er immer zwischen Alkohol und Drogen hin und her pendelt. Wenn er von dem einen clean ist, fängt er mit dem anderen wieder an. Der Stationsarzt hat mir versichert, dass er in den letzten Monaten die Klinik nicht verlassen hat.«
    »Gut, wäre das erledigt. RW, was habt ihr über den Lover von Petra Topuz in Erfahrung gebracht?«
    »Das ist ein komischer Vogel, so viel steht fest, aber er hat für die beiden Tatzeiten wasserdichte Alibis, die wir natürlich gleich überprüft haben. Am Morgen war er an der Arbeit, was das ganze Büro, in dem er sitzt, bestätigt hat, und während der Türkensache hat er vor 150 Leuten Musik gemacht. Er ist Gitarrist in einer Amateurband, und die hatte einen Auftritt in Heiligenrode . Auch das ist bestätigt.«
    »Also fallen die beiden als Täter aus, aber das hat sich sowieso abgezeichnet«, fasste Lenz zusammen. »Allerdings gibt es noch eine weitere Erkenntnis, und die kommt von der Rechtsmedizin.«
    Er setzte sich aufrecht, bevor er weitersprach .
    »Beide Opfer wurden mit dem gleichen Gascocktail betäubt, bevor sie erschossen wurden. Es handelt sich dabei um ein Gemisch aus…«
    »…CS-Reizgas, Xenon und Äther«, brachte Hain den Satz zu Ende.
    »Xenon?«, fragte Rolf-Werner Gecks ungläubig. »Das Zeug, mit dem ich in meiner Karre die Straße ausleuchte?«
    »Das hat mich auch irritiert«, stimmte Hain ihm zu. »Deshalb habe ich mich im Internet ein bisschen schlau gemacht. Xenon wird, wie ein paar andere Gase übrigens auch, zu Narkosezwecken eingesetzt. Es ist sehr gut verträglich und hat viel weniger Nebenwirkungen als zum Beispiel der auch in diesem Cocktail verwendete Äther.«
    »Man lernt nie aus, RW«, bemerkte Lenz. »Allerdings stellt sich die Frage, warum der Täter nicht gleich losgeballert, sondern die beiden zuerst betäubt hat. Das bringt Sie ins Spiel, Dr. Driessler .«
    Die Frau räusperte sich und setzte ihre Lesebrille auf.
    »Ich habe im Verlauf des gestrigen Tages beide Tatorte besucht und mir ein Bild der Örtlichkeiten gemacht. Weiterhin habe ich die Tathergänge aus den Akten studiert. Die Erkenntnis, dass der Täter die Opfer zuerst betäubt hat, kommt zwar jetzt für mich überraschend, sie überrascht mich jedoch nicht wirklich.«
    Sieben Augenpaare fixierten die Psychologin. Sehr interessant, aber was zum Teufel soll das heißen, schien jedes einzelne davon auszudrücken.
    »Der Täter, und wir gehen jetzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einem Täter aus, ist bis zur Arroganz hin selbstbewusst. Wie und wo er die Taten ausgeführt hat und die Präzision, mit der er sie ausgeführt hat, lassen darauf schließen, dass es nicht seine ersten Morde waren. Er kennt sich mit Waffen aus, versteht, sich unerkannt vom Tatort zu entfernen, weiß seine Spuren zu beseitigen. Das alles lernt man nicht in der Schule. Nach meiner Meinung ist er zwischen 35 und 45 Jahre alt, Europäer, Weißer, hat eine gute Schulbildung und eine erstklassige Armeebiografie. Oder er ist ein Geheimdienstler.«
    Sie sah ernst

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