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Zirkusluft

Zirkusluft

Titel: Zirkusluft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Gesetzgeber von uns verlangt, hinaus würde uns alles Weitere nur Rechnerleistung und damit Geld kosten.«
    Er griff zur Tastatur seines Computers.
    »Wie war der Name des ersten Kunden?«
    » Topuz . Bülent Topuz .« Hain buchstabierte den Namen.
    »Stimmt, der Herr ist Kunde bei uns. Hat das Komplettpaket mit allem inklusive gebucht. Das heißt, er hat eine Flatrate , demzufolge speichern wir keine Verbindungsdaten. Ab Januar wird sich das aufgrund gesetzlicher Bestimmungen vermutlich ändern, bis dahin allerdings löschen wir alle Daten nach dem Trennen der Verbindung. Wie hieß der andere?«
    Hain nannte ihm Fehlings Namen, Zander kam zum gleichen Ergebnis.
    »Und es gibt keine Möglichkeit, die das ändern würde?«, wollte der Oberkommissar wissen.
    »Nun, wenn wir per richterlichem Beschluss dazu angewiesen sind, Daten bereitzustellen, dann speichern wir natürlich. Rein technisch ist es kein Problem für uns, aber im Fall der beiden hier war das nicht angeordnet, wie ich eindeutig sehen kann.«
    »Könnten Sie denn auch sehen, wenn irgendwelche Daten zu einer bestimmten Zeit gespeichert gewesen wären?«
    »Das tut mir leid, das übersteigt meine Auskunftsfähigkeit. Ich rufe Herrn Wahlburg zu unserem Gespräch, er ist unser IT-Mann .«
    Zwei Minuten später betrat ein pummeliger, schwitzender Mann das Büro und stellte sich vor.
    »Stefan Wahlburg, guten Tag. Gibt es irgendwelche Probleme?«
    Zander schilderte ihm das Anliegen der Polizisten.
    »Voll und ganz unmöglich. Ich würde sofort vom System darauf aufmerksam gemacht, weil das gegen die Routine verstößt.«
    »Und da sind Sie ganz sicher?«
    Wahlburg wischte seine Hände an den Hosenbeinen ab.
    »Ganz sicher!«, bestätigte er.
    »Stefan, gab es da nicht mal die Möglichkeit, über den Adminzugang alle jemals gespeicherten Kundendaten abzurufen?«
    »Das schon, aber das müssen die in Frankfurt machen. Wir hier haben keine Freigabe dafür. Und ich bin ganz sicher, dass dabei nichts herauskommt.«
    »Ich auch. Wer ist denn der Ansprechpartner dafür in der Zentrale?«
    Wahlburg schluckte.
    »Keine Ahnung. Vielleicht der Fischer.«
    Zander bedankte sich bei dem Mann und schickte ihn zurück an seinen Arbeitsplatz. Anschließend griff er zum Telefon.
    »Ich versuche gleich mal, den besagten Herrn Fischer an die Strippe zu kriegen.«
    Der Versuch scheiterte, weil Horst Fischer an diesem Tag nicht im Büro war. Er hielt sich nach Aussage seiner Sekretärin im Krankenhaus auf, wo ihm während einer ambulanten OP ein eingewachsener Zehennagel entfernt wurde. Am folgenden Tag wäre er aller Wahrscheinlichkeit wieder im Büro, schob die Frau noch hinterher.
    »Also muss ich Sie auf morgen vertrösten, meine Herren. Wenn Sie mir ein Kärtchen dalassen, rufe ich Sie an, sobald ich etwas weiß.«
    Lenz legte eine Visitenkarte auf den Tisch, die Polizisten bedankten sich und verließen das Büro.

     
    »Ziemlich nervös, dieser Wahlburg«, meinte Hain, als sie mit einer Tasse Kaffee in der Hand an der Theke des Coffeeshops am Rathaus lehnten.
    »Vielleicht leidet er ja an Hyperhidrose ?«
    »An was?«
    » Hyperhidrose . So heißt die Krankheit, wenn man zu viel schwitzt.«
    »Was du alles weißt…«
    »Ich glaube nicht, dass er an Hyperhidrose leidet. Er ist vielleicht einfach nur ein bisschen klein für sein Körpergewicht.«
    »Oder er hat Dreck am Stecken.«
    »Das ist mir auch durch den Kopf geschossen, aber hast du dir den Knilch mal genau angesehen? Wie einer, der was Illegales macht, sieht der nun wirklich nicht aus.«
    »So sehe ich auch nicht aus und hab doch in meiner Jugend gekifft«, gab Hain grinsend zurück.
    »Dazu will ich jetzt besser mal nichts sagen«, meinte Lenz, weil er wusste, dass die sporadischen Verstöße seines Kollegen gegen das Betäubungsmittelgesetz noch immer andauerten.
    »Und was pla …« Weiter kam der Oberkommissar nicht, weil das Mobiltelefon seines Chefs ihn unterbrach. Lenz nahm den Anruf an, hörte ein paar Sekunden zu, stellte eine Frage, hörte wieder einen Moment zu und beendete das Gespräch mit einem knappen: »Wir sind gleich da.«
    »Wo sind wir gleich?«
    »Das war Evelyn Brede . Ihr ist was eingefallen, das sie mit uns besprechen will, also fahren wir bei ihr vorbei.«
    Hain trank seinen Kaffee aus und griff zum Autoschlüssel auf der Theke.
    »Wo ist das?«
    »In der Schillstraße«, antwortete der Hauptkommissar und warf einen Fünfeuroschein auf die Theke.

     
    Evelyn Brede empfing ihre Kollegen an der

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