Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf
Leidenschaft. Dann küsste er sie. Dieser Kuss raubte ihr den Atem und gab ihr das Gefühl, gleichzeitig lachen und weinen zu wollen.
Michael schob sie rücklings ins Zimmer, schloss die Tür mit einem Tritt und drehte am Dimmer, um den Raum zu erhellen. Cassandra machte sich jedoch nichts aus dem Zimmer oder der Hölle außerhalb der Wohnung. Nicht jetzt. Nur Michael, der Mann, der Augenblick und sein Kuss interessierten sie.
Er flocht die Finger in ihr zerzaustes Haar und küsste sie, als hätte er sie noch nie geküsst und als würde er es nie wieder tun. Ein gewaltiges Verlangen erwachte in ihr, wie sie es nie für möglich gehalten hätte. Sie schob die Hand unter sein T-Shirt, tastete über feste Muskeln und warme, straffe Haut. Er reckte die Arme und zog sich das Shirt über den Kopf. Noch bevor es am Boden lag, streichelte sie seine Brustbehaarung, zeichnete die Linien seiner definierten Muskeln nach. Wieder küsste er sie, lang, betäubend und vollendet, sodass sie sich auf die Zehenspitzen stellte. Mit sanftem, hungrigem Lecken liebkoste sie seine Zunge. Der Kuss wurde inniger, als er ihre Taille entblößte, mit schwieligen Fingern Lust verheißend über die weiche Haut rieb und ihr Shirt auf den Boden neben seines beförderte.
Ebenso flatterhaft atmend wie sie führte er sie in die zweckmäßig eingerichtete Wohnung hinein.
Im Gehen sah sich Cassandra um. Eine Granittheke zog sich um die kleine Küche, die einen großen offenen Raum und die vordere Hälfte des Wohnbereichs bestimmte. Dort gab es eine Couch, zwei Sessel und einen Großbildfernseher. Im hinteren Teil befand sich der Schlafbereich mit einem Kingsize-Bett, dessen Kopfende aus schwarzem Leder gefertigt war. Es gab keine Bilder, keine persönlichen Gegenstände. Nichts, was darauf hinwies, dass es sich um Michaels Heim handelte. Ob es damit zusammenhing, dass er in der Zodius-Nation gelebt hatte? Oder lag es daran, dass er nur Leere zuließ? Dieser Gedanke versetzte ihr einen Stich ins Herz. So etwas wünschte sie sich weder für ihn noch für sie beide.
Sie durchquerten den geräumigen Wohnbereich und blieben beim Bett stehen, wo sie einander in die Augen sahen. Michael ließ ihre Hand los. Als sie einander beäugten und sich stumm verständigten, begriffen sie, dass sie eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen treffen mussten.
Zum ersten Mal seit ihrem Wiedersehen wollten sie in beiderseitigem Einvernehmen miteinander schlafen, statt sich von ihrer Begierde leiten zu lassen. Es war eine Art Pakt, zumindest eine Möglichkeit finden zu wollen, die Hürden zu überwinden, die sich ihnen ständig in den Weg stellten. Beiden war bewusst, dass es sie unter Umständen sogar zusammenschweißen könnte, und sie begriffen, dass sie sich auf dünnem Eis bewegten, wenn sie trotz der unbekannten Folgen einer Verbindung aufs Ganze gingen.
»Ich kann immer noch gehen«, sagte er leise. »Wir müssen es nicht tun.«
Als Erwiderung darauf streckte sie die Arme zur Seite, öffnete ihren BH und schleuderte ihn von sich. »Oder du kannst bleiben.«
Er hielt noch kurz ihrem Blick stand, dann wanderten seine Augen ganz langsam über ihre Brüste, während sein Antlitz von schierer Begierde beherrscht wurde. Als ihre Nippel steif wurden, zog sich ein Pfad der Lust mitten durch ihr Innerstes. »Du hast die schönsten Nippel, die ich je gesehen habe«, murmelte er leise.
Ihr Höschen wurde augenblicklich feucht. Seine frivolen Sprüche hatten ihr schon immer die Röte ins Gesicht getrieben, sie hochgradig erregt, und daran hatte sich nichts geändert. »Und du«, sagte sie, »hast zu viel an.« Ihre Stimme war rau vor Hingabe und klang fremd in den eigenen Ohren.
Er überlegte nicht lang und riss sich die Jeans vom Leib. Als sie an ihrer Hose nestelte, begannen sie sich völlig euphorisch auszukleiden. Sie war so aufgeregt, dass ihre Hände zitterten, genau wie beim ersten Mal, als sie miteinander geschlafen hatten. Sie erinnerte sich an jenen Tag, beschritt in Gedanken den Pfad, der sie heute Nacht hergeführt hatte.
Als sich Cassandra der letzten Sachen entledigt hatte, fühlte sie sich wie ein Schulmädchen vor dem ersten Date und zwang ihr Herz, sich zu beruhigen. Kein Mann hatte es bisher geschafft, sie auf solche Weise zu erregen – keiner außer Michael.
Während sie einander musterten, bewunderte sie seinen Körper. Er war ein Kunstwerk. In ihren Augen war er der vollkommene Mann, bestehend aus stählernen Muskeln und männlicher
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