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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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hatte. Stattdessen war sie erleichtert, dass er wohlbehalten zurückkehrte – mehr oder weniger. Es gab noch einiges zu besprechen, und jetzt war der ideale Zeitpunkt. Denn jetzt befanden sie sich endlich in einem Raum.
    »Habt ihr die Green Hornets?«, fragte Cassandra.
    »Nicht nur das«, erwiderte er, »wir haben sie gleich an den Zodius-Soldaten ausprobiert, die vor unserer Tür gelauert haben. Wir haben sie in die Flucht geschlagen. Sie sind mit eingezogenem Schwanz zu Adam zurückgeschlichen.«
    »Mir reicht es schon, wenn ich keins von den Dingern mehr aus unseren Männern holen muss«, sagte Kelly, während sie ihren Stuhl herumrollte, um beide ansehen zu können. »Ich wollte gerade ein ruhiges Plätzchen für Cassandra suchen. Ich habe ihr Blut abgenommen, und morgen wissen wir hoffentlich mehr.« Sie zögerte kurz, bevor sie sagte: »Es wäre nicht schlecht, wenn ich von dir ebenfalls eine Probe hätte, Michael.«
    Sekundenlang stand er mit starrem Kiefer und unergründlicher Miene da, ehe er erwiderte: »Wo soll ich mich melden?«
    Kellys Kinnlade klappte fast hörbar auf den Boden, ehe sie aufsprang und ihm ihren Stuhl überließ, während sie Cassandra verstohlen zuzwinkerte. »Ich hole nur kurz ein paar Sachen«, sagte Kelly. »Bin gleich zurück.«
    Kelly schien Michaels Zustimmung irgendeine Bedeutung beizumessen, Cassandra hatte allerdings keinen Schimmer, welche. Dennoch hatte sie Schmetterlinge im Bauch, als Michael ins Zimmer marschierte, weil er sie mit seiner Erscheinung überwältigte, als er den Stuhl nahm und ihr direkt in die Augen blickte. »Wie geht’s den beiden?«, fragte er.
    »Bei Damion war es wirklich schlimm, aber es scheint vorüber zu sein.«
    »Und wie geht es dir?«, fragte er liebevoll.
    Besser, nun da er da war. »Ganz gut.« Sie neigte den Kopf und betrachtete ihn. In seinen dunklen Augen flackerte etwas Undefinierbares. »Und wie geht es dir?«
    Eine lange Pause entstand, bevor er kaum hörbar sagte: »Ich weiß es nicht, Cassandra.«
    Das erschütterte sie zutiefst, denn so etwas hatte er ihr gegenüber noch nie geäußert. Niemals. Und sie bezweifelte, dass er etwas Ähnliches je vor anderen ausgesprochen hatte. Er brauchte sie. Sie konnte es spüren, und das bedeutete so viel, dass all ihre Zweifel und Nöte augenblicklich verblassten.
    Kelly kehrte mit ihren Utensilien zurück. »Alles klar. Bringen wir’s hinter uns, damit ihr euch ausruhen könnt.«
    Michael behielt Cassandra noch einen Moment im Auge, ehe er sich umdrehte und Kelly den Arm hinstreckte. Kelly entnahm das Blut – zwei Röhrchen mehr als bei Cassandra – und verstaute es mit den anderen Sachen in einer Tasche. »Alles klar. Ich habe Cassandra gesagt, dass die vorläufigen Ergebnisse morgen früh vorliegen. Dennoch würde ich sie lieber ein paar Tage zur Beobachtung hierbehalten.«
    Michael warf Cassandra einen Blick zu, als erwartete er Protest, doch der blieb aus. Für Widerspruch war sie zu erschöpft. »Ich muss mir überlegen, wie ich mich am besten bei meinem Vater melde. Und ich brauche irgendetwas Plausibles, das erklärt, warum ich nicht bei der Arbeit erscheine.«
    Michael zog überrascht eine Augenbraue hoch.
    »Du hast dein Blut geopfert«, sagte sie leise. »Also werde ich meine Zeit opfern.«
    Er begriff, warf Kelly einen vorwurfsvollen Blick zu und sagte leicht tadelnd: »Offenbar war meine Aversion gegen deine Spritzen Gesprächsthema bei euch.«
    »Es könnte unter Umständen aufgekommen sein«, erwiderte sie zaghaft.
    Er blickte noch finsterer drein. »Was passiert mit ihr, Doc?«
    Kelly sah zwischen beiden hin und her. »Das, was geschehen soll. Ich denke, ihr wisst es beide.« Sie ließ es kurz sacken, ehe sie dienstlicher hinzufügte: »Was den biologischen Teil betrifft … nun, wir müssen die Testergebnisse abwarten. Solange ihr zusammen seid, versuchen eure Körper vermutlich, das zu beenden, was sie begonnen haben.«
    »Mit anderen Worten, wir können es nur unterbinden, indem wir uns aus dem Weg gehen«, folgerte er.
    Da es nicht wie eine Frage klang, sondern wie eine Feststellung, beschlich Cassandra das Gefühl, dass er sich bereits damit auseinandergesetzt hatte. Seine unerfreulichen Worte rissen jäh durch Cassandras Seele und verstörten sie völlig. Er hatte sich beim letzten Mal nicht verabschiedet, sondern war sang- und klanglos verschwunden. Das konnte sie nicht schon wieder über sich ergehen lassen.
    »Sofern man es überhaupt unterbinden kann«, erwiderte Kelly

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