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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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und befreite Cassandra aus dem Lauffeuer ihrer konfusen Gedanken. »Was ich bezweifle. Ich könnte mich jedoch irren. Wie ich Cassandra schon sagte, könnten auch simple Hormonschwankungen verantwortlich sein, die wieder verschwinden, wenn ihr euch trennt. Aus wissenschaftlicher Sicht will ich diese Vorgänge nachvollziehen können, oder besser gesagt: Ich muss es sogar. Denn andere werden das Gleiche erleben, daran habe ich keinen Zweifel. Wir müssen wissen, ob ohne Blutübertragung eine Verbindung stattfinden kann und wie sich diese Verbindung letztlich auf das Paar auswirkt. Wir setzen alles daran, es so schnell wie möglich herauszufinden.« Sie steckte die Hände in den Arztmantel. »Ich stoße noch die Tests an und lege mich dann selbst aufs Ohr.« Sie wandte sich an Cassandra. »Wir reden morgen. Wir können ja eine Kaffeepause einlegen, solange ich dich mit Fragen löchere.«
    Cassandra lächelte. »Klingt gut. Na ja … das mit dem Kaffee jedenfalls.«
    Kurz darauf ging Kelly und ließ Cassandra mit Michael allein. Ihr Herz trommelte in einem wilden, schwermütigen Rhythmus gegen die Rippen, der Kummer ankündigte.
    Michael rollte mit dem Stuhl herum, um sie anblicken zu können. »Bereit, von hier zu verschwinden?«
    Sie schluckte schwer und nickte. »Ja. Bereit.« Er bot ihr eine Hand an, die sie zögernd nahm. Wärme breitete sich in ihr aus. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, und schloss ihn wieder. Sie entschied, ihn vorerst in Ruhe zu lassen. Nicht hier. Nicht jetzt. Sie wollte mit ihm allein sein. Bei ihm sein .
    Händchen haltend schlenderten sie durch das nahezu verlassene Krankenhaus und verließen es durch einen Ausgang, der zu einem schmalen, elektronischen Förderband führte, das sie durch eine Höhle mit hohen Decken transportierte. Decken und Wände waren von flackernden Neonlichtern gesäumt, die sich endlos in die Länge zu ziehen schienen.
    Michael zog sie an sich, umgab sie mit seinem massiven Körper, vergrub die Hände in ihrem Haar und legte seine Stirn an ihre. »Meine Mutter«, flüsterte er. »Ich weiß jetzt, dass sie bei all dem eine Rolle spielt.«
    Sie lehnte sich zurück und strich ihm ein paar widerspenstige Haarsträhnen aus dem Gesicht. »O Gott, Michael. Ich hatte gehofft, es wäre nicht so. Es tut mir leid. Hast du sie gesehen? Mit ihr gesprochen?«
    Er atmete schwerfällig ein, worauf sie eine Hand auf sein Herz legte, das vibrierende Klopfen vernahm und versuchte, es mit einer nachdrücklichen Berührung zu beruhigen. Endlich stieß er die Luft aus. »Ich habe sie gesehen. Sie hat gelogen und behauptet, die Green Hornets nur an die Army verkauft zu haben.« Er legte seine Hand auf ihre. »Ich habe etwas von dir erwartet, das ich selbst nicht tun kann. Ich wollte, dass du deinen Vater aufgibst. Mir war klar, was meine Mutter macht, und trotzdem wollte ich vom Gegenteil überzeugt werden.«
    Sie hätte am liebsten geweint. Michaels Schmerz ging ihr unter die Haut und sickerte auf direktem Weg zum Herzen durch. »Michael …«
    Er drückte ihre Hand fester. »Lass mich ausreden, Baby. Bitte.«
    Sie nickte. Ihm zuzuhören, war das Wichtigste, was sie jetzt für ihn tun konnte. »Natürlich.«
    »Ich muss mich bei dir entschuldigen. Es tut mir so wahnsinnig leid.«
    Sie legte die freie Hand an seinen Kiefer. »Mir tut es für uns beide leid.«
    Ihre Blicke begegneten sich und hielten einander fest. Sie erstarrten für endlose Sekunden, verknüpften sich miteinander in Vergangenheit und Gegenwart und in einer Vorahnung dessen, was noch vor ihnen lag.
    Ein Signalton kündigte das Ende des Wegs an und brach schließlich den Bann. Sie drehten sich um, verließen das Förderband und betraten den verblüffendsten Ort, den Cassandra je zu Gesicht bekommen hatte: eine unterirdische Stadt mit malerischen kleinen Steinbauten, zu denen rote Ziegelsteinwege führten. Es gab Geschäfte und Restaurants mit kleinen Außentischen und Stühlen.
    »O mein Gott«, staunte Cassandra. »Wie ist das möglich?«
    »Durch Geld und jede Menge Pflege«, erwiderte er. »Außerdem wollte Caleb, dass sich die Menschen hier wie zu Hause fühlen. Es sollte ein sicherer Ort sein, der nicht wie ein Gefängnis wirkt.«
    »Sieht es in Zodius auch so aus?«
    »Unsere Stadt ist viel kleiner«, erklärte er. »Die Einwohnerzahl von Zodius City übersteigt unsere um mehrere Tausend.«
    »Wie können sich die Renegades das alles leisten?«
    »Durch Privatgelder von Leuten wie mir und Damion, die es

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