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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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hinter Cassandra her ist. Warum zum Teufel hat er sie aus Deutschland geholt? Ich hätte dem Drecksack die Lichter ausblasen sollen, als ich Gelegenheit dazu hatte.«
    Michael begann wieder, auf und ab zu gehen, während er den Zwischenfall in Groom Lake Revue passieren ließ. Lieber hätte er Powell umgebracht, als eine Show für Adam abzuziehen. Schon damals hatte er gewusst, dass Powell nichts als Ärger bedeutete. Doch dieser Ausdruck in Cassandras Augen … er hatte ihn innerlich zerrissen. Sich zwei Jahre von ihr fernhalten zu müssen, war die reinste Hölle gewesen. Er hatte beobachtet, wie Adams Seele mit jedem Tag schwärzer wurde und er Ava mit sich riss. Er war an diesen Ort getrieben worden – so viel wusste er. Solange er ihre Blutbindung nicht vollzog, sagte er sich, würde er sie wenigstens nicht mit sich ziehen. Er hätte Powell kaltmachen sollen. Dann wäre die Welt ein bisschen besser, und Cassandras Hass hätte sie beide davon abgehalten, schwach zu werden.
    Caleb ließ sich auf einer Betonmauer nieder, die um eine Klimaanlage gezogen war, und blickte nachdenklich zum Himmel. Er schien zu wissen – wie so oft in den letzten Jahren –, was in Michael vorging. »Wenn du dich von einem Mann wie Powell in ein Monster verwandeln lässt, wird die Sache auch nicht aus der Welt geschafft.«
    Michael blieb abrupt stehen. »Wie viele Menschen sollten wir auf seinen Befehl hin eliminieren?«
    »Wir haben unsere Pflicht erfüllt«, erwiderte Caleb. »Um unser Land zu verteidigen.«
    »Wenn ich daran denke, was wir mittlerweile von Powells persönlichen Zielen wissen«, sagte Michael, »stelle ich alle seine Befehle infrage.«
    »Trotzdem«, erwiderte Caleb. »es wäre ein Fehler gewesen, ihn auszuschalten.«
    »Hätte ich doch nur«, murmelte er mürrisch, wandte sich von Caleb ab und dem Horizont zu, »dann wäre Red Dart jetzt kein Thema.«
    Caleb stand auf und gesellte sich zu ihm. Ein paar Minuten standen sie nur da und starrten in die Dunkelheit. »Ich hätte Adam schon zigmal umlegen können«, sagte er.
    Michael warf ihm einen Blick von der Seite zu. »Er ist dein Bruder«, sagte er. »Ich übernehme das für dich.«
    »Vorher wollen wir aber noch rauskriegen, wie wir ihn daran hindern können, die Welt aus dem Grab in die Luft zu jagen, oder?« Er gab Michael einen Klaps auf den Rücken. Caleb war der einzige Mann, der sich so etwas erlauben durfte. »Wenn Cassandra aus der Gefahrenzone ist, sollten wir ein längst überfälliges Bier trinken und uns was Hübsches für seinen Abgang überlegen.«
    Ein Bier mit Caleb. Ein Kuss von Cassandra. Ihre Sicherheit. Wenn alles nur so einfach wäre. Doch alles war kompliziert, und Michael war sich darüber völlig im Klaren.
    Nachdem Michael sie mit pechschwarzen Augen zurückgelassen hatte, war Cassandra sicher, die Pressekonferenz zu verpassen. Ihre schwarzen Augen würden Brock todsicher verraten, dass sie zum GTECH konvertiert war.
    Sie machte einen kurzen Abstecher auf ihr Zimmer, wo sie feststellte, dass sie allmählich wieder grün wurden. Ihr blieb ein Rätsel, was das zu bedeuten hatte, und es blieb auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Sie schlüpfte in eine andere Jacke, zwang sich, ruhig zu bleiben, und schaffte es doch noch zum Interview.
    Zwei Stunden später verabschiedeten Cassandra und Brock die letzten Reporter in der Bar. Auch wenn ihre Augen möglicherweise nur vorübergehend schwarz gewesen sein mochten, schlugen ihre Hormone immer noch Purzelbäume wegen Michael. Zwischen ihren Schenkeln pochte ein dumpfer Schmerz, der mit einer quälenden Erkenntnis einherging, sodass sie die Beine zusammenkneifen musste.
    Körperlich hatte sie schon immer stark auf Michael reagiert, doch noch nie so. Es war, als ob ihr Körper auf eigene Faust versuchen würde, den Bindungsprozess zu vollziehen, was wirklich beängstigend war.
    Man wusste noch so wenig vom Lebensband. Bisher existierten nur wenige Verbindungen, die alle bei den Zodius lebten und somit unerreichbar waren. Alles, was sie wusste, war, dass sie umso empfänglicher für die Bindung wurde, je mehr Michaels Macht zunahm.
    »Sie haben die Pressefritzen ja toll im Griff«, lobte Brock und las eine SMS auf seinem Handy. Als er sich wieder auf sie konzentrierte, wirkte er leicht irritiert. »Hören Sie, eigentlich wollte ich Sie zum Essen einladen, aber mir sind unerwartete Geschäfte dazwischengekommen. Können wir es auf morgen Abend verschieben?«
    Sie atmete erleichtert auf. Auch wenn

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