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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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schon daran«, keifte Brock zurück, der von dem Zodius eindeutig nicht eingeschüchtert war. »Powell händigt die Daten nicht jedem aus. Er behauptet vehement, er befände sich noch in der Testphase und sei nicht zur Herausgabe bereit. Und nach den Vorkommnissen in Groom Lake wird er es auch erst dann tun, wenn er sich vollkommen sicher ist.«
    »Ich habe allmählich das Gefühl, dass wir an der Nase herumgeführt werden«, entgegnete der Zodius-Soldat. »Kriegen Sie die Sache in den Griff, und zwar gleich.«
    »Erzählen Sie mir nicht, was ich zu tun habe, Lucian«, spie Brock zurück. »Wenn wir es überstürzen und deswegen Scheiße bauen, vermasseln wir nur alles. Wenn Powell erst aus dem Weg geräumt ist, werde ich der Ansprechpartner sein. Dann werde ich die Zodius-Operation der Regierung beaufsichtigen, oder besser gesagt – wir . Das heißt allerdings, dass Sie Geduld haben müssen. Und das war noch nie Ihre Stärke, Lucian.«
    Lucian! Aber natürlich. Jetzt erinnerte sie sich wieder an die Stimme. Er war einer von Adams treuesten Zodius. Um sich zu vergewissern, schob sie etwas Laub beiseite und ließ so ein kleines Sichtfenster entstehen. Groß, muskulös, kurzer blonder Militärhaarschnitt. Sie erkannte Lucian.
    Er ging ein paar Schritte auf Brock zu und ließ die beiden Zodius, die ihn flankierten, zurück. Brock stand mit vor der Brust verschränkten Armen und gespreizten Beinen abwartend da. Lucian senkte die Stimme, sodass nur Brock ihn hören konnte. Cassandra konnte nicht richtig verstehen, was er sagte, tippte aber auf: »Wenn Sie mich enttäuschen, bringt Adam uns beide um.«
    Als Brock antwortete, war sie überzeugt, dass er genau das gesagt hatte. »Ich werde Sie nicht enttäuschen. Als ob das jemals geschehen wäre«, erwiderte er ebenso leise. »Powell hat Red Dart an Menschen demonstriert. Seine Firma, PMI, führt in seiner privaten Anlage Tests an GTECHs durch.«
    »Also vertraut er Ihnen nicht«, unterstellte ihm Lucian. »Sonst würden Sie zum Stab von PMI gehören.«
    »Ich bin kurz davor dazuzugehören«, beharrte Brock. »Wenn ich an seine Tochter rankäme, würde …«
    »Michael ist zu den Renegades übergelaufen«, verkündete Lucian. »Und wie wir alle wissen, waren die beiden mal ein Pärchen. Wir wissen, dass sie Kontakt miteinander hatten. Cassandra Powell muss eliminiert werden.«
    Cassandra konnte kaum ein Keuchen zurückhalten. Eliminiert. Adam wollte sie aus dem Weg räumen.
    »Sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen?«, fragte Brock. »Abgesehen von ihm selbst ist sie das Einzige, um das sich Powell schert. Wenn sie stirbt, dreht er durch. Dann ist er alarmiert, und ich komme nie an Red Dart, bevor es zu spät ist.«
    »Nicht, wenn es wie ein Unfall aussieht«, sagte Lucian. »Solange er trauert, wird er abgelenkt sein. Nutzen Sie die Gelegenheit, um den Kristall zu besorgen.«
    »Ich will mit Adam reden«, verlangte Brock.
    Lucian und die beiden anderen Zodius-Soldaten brachen in Gelächter aus. »Adam redet nicht mit Menschen«, erwiderte Lucian belustigt.
    »Ich wäre kein Mensch mehr, wenn Sie mir das verdammte Serum verabreichen würden.«
    »Sie müssen es sich verdienen«, sagte Lucian. »Beschaffen Sie Red Dart.«
    »Powell will, dass ich seine Tochter bezirze«, sagte er. »Er würde mich gern als Schwiegersohn sehen. Als seine rechte Hand. Das ist etwas Größeres als Red Dart. Wir werden über jeden Schritt der Regierung Bescheid wissen.«
    »Was die treiben, kann uns egal sein«, erwiderte Lucian. »Wir werden die Menschen mit Red Dart in der Hand haben. Wir müssen uns nur die Renegades vom Hals schaffen.« Lucians Gelächter stob leise und düster durch die Luft. »Außerdem haben Sie’s in den letzten sechs Monaten nicht geschafft, der Schlampe die Hosen auszuziehen. Ich würde nicht auf Sie wetten. Wir wissen längst, dass sie unter Michaels Einfluss steht. Sie ist lästig. Sie sind derjenige, der das Serum will. Wenn Sie einer von uns werden wollen, müssen Sie sie beseitigen.«
    Cassandra hatte genug gehört. Sie konnte kaum noch atmen. Wenn man sie hier erwischte, wäre das ihr Todesurteil. Ein Zweig knackte. Sie erstarrte, als sich die Männer in ihre Richtung drehten. Ihre Gedanken rasten. Noch hatte man sie nicht entdeckt. Sie wägte ab, ob sie zurückschleichen oder einen Hechtsprung in sichere Gefilde wagen sollte, und pfiff auf den Lärm – der Drang zu rennen siegte. Sie stürmte los, preschte mit Vollgas um die Ecke des Gebäudes auf

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