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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Körpers.
    »Michael«, flüsterte sie und packte ihn. »Michael. Ich bin okay. Mir geht’s gut.«
    Er sah auf sie herab, die Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er zog sie fest in seine Arme, dann nahm er ihr Gesicht in beide Hände. »Cassandra. Mein Gott, ich dachte …«
    Sie drückte ihm rasch einen Kuss auf, weil sie seine tröstende Wärme brauchte, von der sie unterbewusst wusste, dass sie von ihr ins Leben zurückgeholt worden war. Diese Lippen. Dieser Mann. Ein Erinnerungsfetzen – auf sie gerichtete Waffen; die Gewissheit, gleich erschossen zu werden, brandete über sie hinweg. Gerade hatten sie noch in Gewehrläufe geblickt und jetzt … »Wir sind mit dem Wind gegangen.«
    »Ja«, erwiderte er, als er sich zurückzog. »Mir blieb nichts anderes übrig. Sie hätten uns …«
    »Erschossen«, beendete sie. »Ich weiß.«
    Einen Augenblick lang betrachtete er sie liebevoll. »Wir müssen dich zum Arzt runterbringen«, sagte er. Als er sie gerade in die Arme nehmen wollte, schrillte eine Sirene los. Ihr Herz donnerte wie ein Presslufthammer, Michaels Blick schoss zur Höhlenwand.
    Die Mauer teilte sich, Caleb und Sterling erschienen im Wind. Schemenhafte Gestalten in schwarzer Tarnkleidung verschmolzen mit der hereindringenden Dunkelheit. Sterling machte noch einen Schritt, bevor er zusammenbrach, eine Blutlache breitete sich neben ihm aus. Der Wind beförderte drei weitere Männer in den Eingang, wovon zwei verwundet waren und sich vor Schmerzen krümmten.
    Ein Blick auf Michael genügte, um Cassandra erkennen zu lassen, dass er hin- und hergerissen war. »Geh!«, schrie sie, während sie sich aus seinen Armen herauswand. »Mir geht’s gut! Geh schon. Hilf ihnen!«
    Er zögerte kurz, ehe er zu den verletzten Soldaten raste. Cassandra rappelte sich schwankend auf, fing sich aber rasch. Entsetzt beobachtete sie, wie Caleb Sterling schulterte und mehrere Fahrstühle im hinteren Bereich des Lagerhauses ansteuerte, während sich eine Blutspur hinter ihm bildete. Es war viel Blut. Sterling hatte zweifellos schwere Verletzungen erlitten.
    Schuldgefühle nagten an Cassandra, als sich Michael um einen weiteren Verletzten kümmerte, an den sie sich vage als Damion erinnerte. Ihn hatte sie ebenso gemocht wie Sterling. Diese Männer waren ihretwegen verwundet worden, weil sie sie beschützen wollten.
    »Bitte«, sagte sie leise, hob den Blick gen Himmel und streckte die Hand nach einem Glauben aus, den sie unlängst aus den Augen verloren hatte. »Lass sie nicht sterben.«
    Während sie ihr Stoßgebet auf den Weg brachte, stürmte sie unbeirrt zu den Aufzügen, um nicht allein im Lagerhaus zurückzubleiben, sondern den anderen hilfreich zur Seite zu stehen. Sie ergatterte einen Platz im hinteren Teil des einen Lifts, wo sie hinter Michael und Caleb stand, die jeder einen Soldaten trugen. Als ihr Blick zwischen den breiten Schulterpaaren hin und her huschte, nahm sie eine stumme Seelenverwandtschaft zwischen den beiden Renegades wahr, die sie bereits in Area 51 bemerkt hatte. Renegades . Beide waren Renegades, waren nie etwas anderes gewesen. Wie hatte sie nur jemals dem Glauben verfallen können, dass Michael sich Adam und nicht Caleb angeschlossen habe?
    Der Fahrstuhl bewegte sich langsam in den Untergrund. Zu langsam. Sie befürchtete, dass das Leben der Männer von der Geschwindigkeit des Lifts abhängen könnte, als er von zähem Schweigen begleitet nach unten kroch.
    »Was war da draußen los?«, fragte Michael mit steifer, leiser Stimme.
    »Damion war schon unten, ich bin ihm hinterher. Sterling ist zum Angriff übergegangen, bevor ich ihn aufhalten konnte. Er ist mit dem Wind mitten in die beschissene Schießerei gegangen und hat die Green Hornets abgefangen, die für Damion bestimmt waren. Verdammter Idiot. Verdammter blöder Idiot. Er weiß doch, dass mir die Zodius kein Haar krümmen. Er weiß, dass mein Bruder es untersagt hat.«
    Michael sah Caleb an. »Auch wenn sie nicht absichtlich auf dich schießen, hättest du dennoch sterben können«, sagte er. »Dein Leben ist zu wertvoll, um es aufs Spiel zu setzen. Du musst diesem Schlamassel verdammt noch mal ein Ende setzen. Nein, warte. Es ist deine Bestimmung, diesen Mist verdammt noch mal zu beenden.«
    »Erzähl mir nichts von meinem ach so wichtigen Leben, während Sterling an meiner Schulter verblutet, Michael«, zischte Caleb. »Mein Leben ist nicht wertvoller als …«
    »Von wegen«, fiel Michael ihm ins Wort, »und im Gegensatz zu dir

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