Zoe und der mächtige Tycoon
wissen.
„Wir müssen reden.“
„Ach, wirklich?“
„Ja, wirklich!“, brummte Max. „Wirst du mich jetzt endlich reinlassen?“
„Wenn du mich so nett bittest!“, gab sie im gleichen Ton zurück, trat zur Seite und beobachtete, wie Max langsam an ihr vorbeiging und dann stehen blieb – offenbar um die exquisite Ausstattung im großzügigen Eingangsbereich auf sich wirken zu lassen.
Ihr Vater … Oscar Balfour hatte eine außerordentliche Vorliebe für kostbare antike Möbel und alte Kunst, der er auch schamlos frönte, indem er seine Immobilien rund um den Globus mit unschätzbar wertvollen Originalen bestückte.
Der fast anklagende Ausdruck auf Max’ Gesicht ließ Zoe erröten.
Kein Zweifel, inzwischen hatte er sich über ihren familiären Hintergrund informiert. Was dank Internet auch keine Kunst war. Ob er auch über ihre illegitime Geburt Bescheid wusste? Dachte er vielleicht, dass sie in Wahrheit gar nicht hierher gehörte, ins Luxuspenthouse der Balfours?
„Was willst du von mir?“
„Müssen wir das hier so unzivilisiert im Eingang besprechen?“
„Ausgerechnet du benutzt so ein Wort?“ Zoes Stimme triefte förmlich vor Sarkasmus. „Wie zivilisiert hast du dich denn mir gegenüber verhalten?“
„Das tut mir leid. Aber du hast mir einen Schock versetzt, und ich habe geredet, ohne nachzudenken.“
Damit nahm er ihr den Wind aus den Segeln. „Okay, lass uns ins Wohnzimmer gehen“, lenkte sie ein.
Max folgte ihr in einen Raum, der die Größe eines kleinen Einfamilienhauses hatte und einen grandiosen Blick auf den Central Park bot. Ausgelegt war er mit dicken Teppichen, in denen man fast bis zum Knöchel versank.
„Ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich dir so einen Anblick biete“, murmelte Zoe und zupfte verlegen an ihrem ausgeleierten Pyjamaoberteil. „Hätte ich gewusst, dass du kommst …“
„Ist nicht wichtig“, schnitt er ihr das Wort ab und räusperte sich umständlich. „Geht es dir gut?“
Zoe blieb der Mund offen stehen. „Du siehst mich so vor dir stehen und musst mich das fragen?“ Sie lachte ungläubig. „Nein, es geht mir nicht gut. Mir ist ständig übel, ich fühle mich schlapp und wie ausgewrungen. Aber das soll in ein paar Wochen vorbei sein.“
„Tut mir wirklich leid“, murmelte er nach einer Pause.
„Das sagtest du bereits“, erinnerte sie ihn kühl. „Also, warum bist du hier, Max?“
Unbeweglich stand er mitten im Raum, seine Miene war ausdruckslos, und Zoe hatte nicht die geringste Ahnung, was er dachte. Nervös versuchte sie mit beiden Händen ihre vom Schlaf zerzausten Locken zu richten und wartete.
Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Max sich zu einer Antwort durchrang. „Wie gesagt, mein Verhalten war nicht korrekt, als du mich mit deiner Schwangerschaft konfrontiert hast. Ich hätte dich nicht so vorschnell verurteilen dürfen, obwohl du mir jeden Grund geliefert hast anzunehmen …“
„Besten Dank!“ Zoe versuchte erst gar nicht, den Ärger in ihrer Stimme zu unterdrücken. Sollte das vielleicht so etwas wie eine Entschuldigung sein?
„Und ich weiß auch immer noch nicht, wie das alles funktionieren soll, wenn du tatsächlich entschlossen bist, das Baby zu behalten“, fuhr er fort, als hätte es gar keine Unterbrechung gegeben. „Wir sind einander doch völlig fremd.“
„Fremde, die sehr schnell im Bett gelandet sind“, ergänzte sie bissig. „Was schlägst du vor, wie es jetzt weitergehen soll?“
„Ich schlage gar nichts vor.“
Hatte da etwa ein Anflug von Panik mitgeklungen?
„Aber wenn du tatsächlich ein Kind von mir bekommst, obliegt mir selbstverständlich eine gewisse Verantwortung“, erklärte er umständlich. „Hast du vor, während der gesamten Schwangerschaft hier in New York zu bleiben?“
„Ich … darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht“, gestand sie und fühlte sich entsetzlich unsicher und hilflos. „Ich denke … es wäre wohl das Beste.“
„Gibt es einen besonderen Grund, warum du nicht nach England zurückkehren willst?“, fragte Max in neutralem Ton. „Du hast erwähnt …“
„Ich werde auf jeden Fall hierbleiben“, unterbrach sie ihn hastig.
Max nickte. „Gut. Warst du schon beim Gynäkologen?“
„Ich … nein, noch nicht. In diesem frühen Stadium der Schwangerschaft …“
„Du sagst selbst, dass du dich wie ausgewrungen fühlst. Sicher kann dir ein Arzt etwas verordnen, damit du diese Phase besser überstehst.“
„Ich weiß nicht …“
Plötzlich
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