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Zombie-Lover

Titel: Zombie-Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
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Krallen in Fetzen zu reißen. Als die Katze Breanna erblickte, verkroch sie sich verängstigt, sodass sie nicht mehr zu sehen war. Breanna glaubte bestimmt, dass diese Katze Ausreiß-Katze heißen müsste.
    Sie brachte das Boot an Land und erblickte einen großen Hühnerstall, daneben eine Miniaturausgabe davon. Auch das erschien Breanna passend: ein Hühnerstall und ein Kükenstall. In Xanth war eben einfach alles wörtlich zu nehmen.
    Im Osten bildete sich ein großer Riss am Himmel; der Morgen brach an. Die Nacht war vorüber, und schon bald würde Licht durch den Spalt fallen, das Land überschwemmen und mit dem Tag überfluten. Für Breanna war es darum Zeit, schlafen zu gehen. So sehr sie ihr Talent auch liebte, es brachte den Nachteil mit sich, dass das Tageslicht ihr unangenehm grell erschien. Wenn es sein musste, gewöhnte sie sich mit der Zeit daran, doch sie zog es gewöhnlich vor, dieser Belastung auszuweichen. Außerdem wurde sie, nachdem sie die ganze Nacht unterwegs gewesen war, am Morgen schnell müde. Wenn sie nicht zu Hause war, pflegte sie den Tag zu verschlafen.
    Heute aber fühlte sie sich noch gar nicht müde. O weh – das lag am Kaffee. Sie hätte daran denken sollen, dass Kaffee einen schwachen Weckzauber enthält. Deshalb ließen ihre Verwandten sie auch keinen trinken: Sie sagten, sie mache ihnen schon bei Tag genug zu schaffen, und auch keinen Fall wollten sie, dass sie auch noch nachts umhergeisterte. Was die schon wussten! Aber so ungern Breanna es zugab, diesmal wäre es zu ihrem Vorteil gewesen, hätte sie die Regel eingehalten. Wie sollte sie nun zu ihrem Schlaf kommen?
    Sie blickte sich um und entdeckte einen großen, trockenen Fisch, der an einem Pfosten befestigt war. Vögel kamen herbei und ließen sich darauf nieder. Ein Stockfisch; Vögel nutzen ihn gern als Sitz – und Ruhestange. Aber Breanna war kein Vogel.
    Dann wurde es unruhig, und mehrere kleine Metallgegenstände rannten vorbei. Sie sahen aus wie Türschlüssel und glänzten noch ganz neu. Ach – das mussten Schlüsselkinder auf dem Nachhauseweg sein. Sie hätte das Gleiche getan, wäre sie nicht zu halsstarrig gewesen, um ihre Erkundungsreise aufzugeben. Breanna sah den Schlüsselkindern hinterher, die eine große Sperre hinaufstürmten, auf der SCHREIB zu lesen war. Was wollten sie denn mit einer Schreibsperre? Sie kletterten ganz nach oben, wo ein Brett befestigt war. Auf diesem Brett machten sie es sich gemütlich, indem sich jedes Schlüsselkind an einen eigenen Haken hängte. Als alle Schlüssel an Ort und Stelle waren, fuhr die Sperre hölzerne Beine aus und stakste davon.
    »Aha, ich verstehe«, sagte Breanna. »Das Schlüsselbrett löst die Schreibsperre.« Nur bestand ihr Problem nicht in einer Sperre, sondern darin, dass sie schlafen musste.
    Als Breanna sich weiter umschaute, entdeckte sie einen Baum, der weit die Äste ausbreitete und damit eine Stelle bot, an der man anständig schlafen konnte. Dann aber sah sie, dass es ein Maulbeerbaum war. Dort würde sie keine Ruhe finden, den die Früchte des Baumes beklagten und beschwerten sich den ganzen Tag lang.
    Dann erinnerte sie sich plötzlich, dass sie ganz in der Nähe eine schwarze Brille gesehen hatte. Angeblich hatten schwarze Brillen einen Zauber, mit dem sie die Leute in Schlaf versetzten. Deshalb ging sie zu dem Brillenstrauch zurück, an dem sie vor kurzem vorbeigekommen war, und suchte ihn sorgfältig ab. Ja tatsächlich, dort hing eine hübsche schwarze Brille. Und in bequemer Entfernung vom Strauch stand ein offener Schuppen mit einem bequem aussehenden Bett mit Himmeldach. Niemand benutzte es gerade, und Breanna beschloss, es sich für ein paar Stunden auszuborgen.
    Sie legte sich hinein, setzte die schwarze Brille auf und schloss die Augen. Unverzüglich wirkte der Zauber, und sie fiel in einen wunderbar tiefschwarzen Schlaf.
     
    Plötzlich konnte Breanna nicht mehr atmen; etwas bedeckte ihren Mund und drückte ihr die Nase zu. Sie wand sich und ruderte wild mit den Armen – dann entdeckte sie, dass ein Kopf auf ihrem Gesicht ruhte. Das Gesicht gehörte einem Mann, und dieser Mann küsste sie!
    Sie packte ihn bei den Ohren und zerrte ihn von ihren unschuldigen Lippen. Breanna wollte schreien, doch dazu musste sie erst Luft schnappen, und während sie das tat, setzte sie sich so urplötzlich auf, dass ihr die schwarze Brille herunterfiel. Blendendes Tageslicht stach ihr in die Augen, und sie musste sie fest zukneifen. Als sie aber die Augen

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