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Zombie-Lover

Titel: Zombie-Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
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schloss, schloss sie auch den Mund und erstickte ihren eigenen Schrei. Sie hatte noch nie daran gedacht, das Schreien mit geschlossenen Augen zu üben.
    Und nun erkannte sie, dass es vielleicht gar nicht so klug war aufzuschreien? Wer war dieser Mann, der ihre Lage schamlos ausnutzte? Vielleicht sollte sie das herausfinden, bevor sie weitere Schritte einleitete. Schließlich und endlich hatten alle Männer ihre Vorzüge, und es gehörte sich für ein Mädchen nicht, sie unbesehen abzulehnen. »Wer bist du?«, verlangte sie daher zu wissen. »Was belästigst du mich?«
    »Ich bin König Xeth«, antwortete er mit seltsam kratziger Stimme. »Ich habe dich wachgeküsst.«
    »Das hab ich gemerkt! Und was hat dich auf die Idee gebracht, ich wollte nicht in Frieden schlafen?« So reizbar war sie nur, weil er sie so gnadenlos aus dem Schlaf gerissen hatte. Ihr System war ein wenig aus der Spur geraten.
    »Du liegst und schläfst im Pavillon der Liebe.« Er sprach ein wenig undeutlich, doch sie verstand, was er sagte. Allmählich gewöhnten ihre Augen sich an das Tageslicht, und sie konnte immer mehr erkennen.
    »Der was?«
    Er wies auf das Schild neben dem Bett. Dort stand: PAVILLON DER LIEBE.
    Breanna begriff noch immer nicht. »Was ist das?«
    »Wenn eine Frau heiraten will, legt sie sich im Pavillon der Liebe schlafen«, erklärte er. »Nur ein Mann, der gut aussieht, einen guten Charakter hat und aus geordneten Verhältnissen stammt, kann eintreten. Wenn er sie heiraten will, küsst er sie wach. Ich war so froh, eine schlafende Schönheit vorzufinden und keinen Schlafsack.«
    Nun fügte sich eins ins andere, nur leider nicht auf eine Weise, die zu Breannas Seelenfrieden beigetragen hätte. »Ich kann überhaupt noch nicht heiraten!«, wandte sie ein. »Ich bin erst fünfzehn.«
    »Ich bin dreißig«, entgegnete er, »und ich liebe dein glänzendes schwarzes Haar und deine leuchtenden grünen Augen. Ganz bestimmt gibst du eine wunderbare Ehefrau ab.«
    Breanna begriff allmählich, dass sie recht tief in der Tinte saß. »Das muss ein Irrtum sein. Ich habe das Schild nicht gesehen. Ich wollte mich nur ausruhen. Ich kann dich nicht heiraten.« Sie stieg aus dem Bett und versuchte, sich davonzuschleichen.
    »Ich werde dich heiraten und zur Königin der Zombies machen«, sagte er. »Du bist jung und gesund und ganz am Leben, deshalb dauert es noch sehr lange, ehe du zu verwesen beginnst.«
    Breanna wollte sich eigentlich nur noch so schnell wie möglich davonmachen, doch was er sagte, ließ sie gegen ihren Willen verharren. »Königin von wem?«
    »Den Zombies. Wir waren der Meinung, wir sollten unser eigenes Königreich gründen, also hielten wir eine Wahl ab, und der gesündeste Zombie hat gewonnen. Ich. Aber zu den Bedingungen meines Königtums gehört es, dass ich heirate und einen brauchbaren Erben zeuge, um die Linie fortzuführen. Deshalb bin ich hergekommen – um eine Frau zu finden.«
    »Du… du bist ein Zombie?«, fragte Breanna, aufs Neue abgestoßen. Hastig hob sie die Hand und wischte sich verzweifelt den Mund ab. Ihre Lippen fühlten sich zwar nicht zombiefiziert an, aber trotzdem empfand sie den brennenden Wunsch, sie mindestens zehn Mal so gründlich wie möglich zu waschen. Ob es ansteckend war?
    »Ja, natürlich. Wie könnte ich sonst der König der Zombies sein?«
    »Das… das ist absolut unmöglich!«
    »Keineswegs. Meine Mutter heißt Zora Zombie, die vor vierzig Jahren den Sterblichen Xavier heiratete. Sie haben eine Weile gebraucht, bis der Storch kam, denn Mutters notwendige Innereien waren nicht alle ganz gesund, aber – «
    »Das will ich gar nicht hören!«, kreischte Breanna. Sie hatte nicht etwa ihrem Zweifel Ausdruck verleihen wollen, ob er ein Zombie sei; sie sah nämlich, dass ihm die Haut an vielen Stellen in Fetzen herabhing und sein Fleisch kurz vor dem Verwesen stand. Auch der Grund für seine undeutliche Aussprache war glasklar: eine breiige Zunge. Sie hatte sagen wollen, dass es für sie unmöglich sei, ihn zu heiraten. Sie war nicht bereit, irgendjemanden zu heiraten, und schon gar nicht einen Zombie.
    »Wenn es dich langweilt, musst du es dir nicht anhören«, sagte Xeth mit Gleichmaß. »Folge mir nun zu Schloss Zombie, wo das Aufgebot bestellt wird. Ich möchte dich auch mit deinen neuen Untertanen bekannt machen.«
    »Nein, ich komm nicht mit!«, schrie Breanna. »Ich heirate dich nicht! Ich bin noch ein Mädchen. Ein lebendiges Mädchen. Und jetzt gehe ich!« Endlich ließ sie

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