Zombie-Lover
ungewöhnliche Geräusch.
Schon viel zu bald kam es: Ungeschickt und lautstark krachte ein Zombie eilig herbei. Breanna spähte zwischen den Blättern hindurch, um ganz sicherzugehen. Jawohl, es war ein Zombie; nicht Xeth, sondern ein anderer, einer, der schon weiter – entwickelt war. Er kam genau auf sie zu.
Woher wusste er, wo sie war? Er folgte nicht einmal ihrer Spur! Womit hatte sie sich verraten?
Breanna beschloss, das herauszufinden, denn sie wusste, dass der Durchschnittszombie wegen seines verrotteten Gehirns nicht sonderlich helle im Kopf war. »Woher weißt du, wo ich bin?«, rief sie.
»Wiir könnnnen deihnen Zauhber spühren«, antwortete der Zombie. Seine Aussprache war längst nicht so gut wie bei Xeth, denn er war noch weiter – entwickelt. »Wiir suuchen allee naach diir.«
»Meinen Zauber kannst du spüren? Welchen Zauber?«
»Deihn magieschees Tahlennnnt.«
Breanna wartete nicht länger; das Ungeheuer kam ihr zu nahe. Sie sprang vom Baum und rannte los, kaum dass sie den Boden berührte. Nun wusste sie zweierlei: dass viele Zombies nach ihr Ausschau hielten und sie ihr Talent spüren konnten. Ersteres war gar nicht überraschend; immerhin war Xeth ihr König. Vermutlich schlurften sie ziellos umher – damit hatte ein Zombie keine Mühe –, bis einer von ihnen zufällig in ihre Nähe kam und sie spürte. Dann folgten sie ihrem magischen Talent.
Vor ihr stand ein anderer Zombie. Sie wich ihm aus, doch dann versperrte ihr ein fünfseitiger Gegenstand den Weg. Sie erkannte es: ein Pentagang. Alles, was es berührte, verschwand, nur wohin, das wusste niemand. Breanna wollte dieses Risiko nicht eingehen. Sie zügelte ihr Tempo und umging es vorsichtig.
Der Zombie hinter ihr war weniger bedachtsam. Er prallte gegen das Pentagang – und war plötzlich fort. Welche Erleichterung!
Doch nun war Breanna in einen Sumpf geraten. Hier konnte sie sich ihre schönen schwarzen Schuhe versauen. Deshalb musste sie sich ihren Weg sehr sorgfältig von einem Hügel zum nächsten suchen.
Ein großes, fettes Ungeheuer stand vor ihr. Breanna blieb eilends stehen und fragte sich besorgt, wie gefährlich es sein mochte. Sie fragte darum: »Was bist du?«
Das Ungeheuer öffnete das massige, gefleckte Maul und spuckte die Antwort aus: »Ich bin ein Hippokrit.«
»Bist du gefährlich?«
»Aber nein. Ich bin ein ganz harmloses, freundliches, liebenswertes, ja verschmustes Geschöpf.«
Eine Eingebung raunte Breanna indes zu, dass das nicht ganz stimmen konnte. Dann begriff sie die Verbindung: Hypokrit. Ein Heuchler. Jemand, der etwas behauptete und das Gegenteil tat. Diesem Wesen durfte sie keinesfalls vertrauen.
Aber vielleicht ließ es sich benutzen. »Nun, mich verfolgt ein recht schmackhafter Happen von Mann«, sagte sie, während sie sich vorsichtig um das Wesen herumschlich. »Zu schade, dass du harmlos und freundlich bist, denn sonst hätte er eine gute Mahlzeit für dich abgegeben.« Jenseits des nächsten Hügels erspähte sie sicheren Grund und war erleichtert, dass sie rasch dorthin springen konnte, wenn sie musste.
»Wie schade«, stimmte das Hippo ihr zu und verschob unauffällig seine Körpermassen, um der nächsten Person, die vorbeikam, den Weg zu versperren.
Breanna ging leise weiter. Allmählich wurde sie müde und zudem hungrig. Leider sah sie nur Kurzgebratenes, aber sie war zu klug, etwas davon zu essen. Sie wollte nicht kleiner werden. Langusten kamen auch nicht infrage; sie war mit ihrer Größe zufrieden. Dann fand sie eine Kuchenbaumart, die dänische Muns trug; langweiliges, geschmackloses Gebäck, das Breanna noch aus ihrer Zeit in Mundanien kannte. Sie würde es aushalten. Sie pflückte ein paar Plätzchen und verzehrte sie im Gehen.
Wohin konnte sie fliehen, ohne dass die Zombies ihr folgten? Nichts wollte ihr einfallen. Deshalb lief Breanna weiter in der Furcht, dass sich ihr ein Zombie näherte, sobald sie stehen blieb. Was für einen Schlamassel sie sich da eingebrockt hatte! Und das nur wegen des einladenden Bettes im Pavillon.
Nun war sie nicht nur müde, sondern auch heiß. Die Sonne versengte sie. »Ich weiß ja, es war dumm!«, brüllte Breanna sie an. Von ihrem Eingeständnis besänftigt, schien die Sonne woanders hin.
Schließlich erreichte sie ein Dorf namens Norheim. Vielleicht fand sie hier jemanden, der ihr half. »He, kannst du Zombies abwehren?«, fragte sie den ersten Bewohner, den sie sah und der gerade den Garten umgrub.
Er beachtete sie nicht. Zornig
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