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Zons 03 - Kalter Zwilling

Zons 03 - Kalter Zwilling

Titel: Zons 03 - Kalter Zwilling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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Biologen Hans-Peter Mundscheit eine Verbindung existierte. Vielleicht war er einer ihrer Freier gewesen oder ihr Bekanntenkreis überschnitt sich oder sie gingen einfach nur im selben Supermarkt einkaufen. Es musste eine Verbindung zwischen diesen beiden Opfern geben,
    Auch wenn Petra das forensische Ergebnis noch nicht offiziell bestätigt worden war, ging sie nicht von einem Nachahmungstäter aus. In der Öffentlichkeit waren keine Details zur Ermordung von Sophia Koslow genannt worden. Die offizielle Sprachregelung lautete: Tod infolge der Durchtrennung der Kehle. Die Misshandlungen und vor allem die auf einer Nylonschnur aufgereihten amputierten Finger des Opfers unterlagen der strengsten Verschwiegenheit. Der Kreis der Personen, die den genauen Tathergang kannten, beschränkte sich auf wenige zuverlässige Beamte im Rhein-Kreis Neuss.
    Petra Ludwig studierte das Flipchart, welches mit Fotos der verstümmelten Leichen gepflastert war. Unter den Bildern hatte sie hastig die wichtigsten Eckdaten zu den beiden Opfern zusammengefasst. Es schien, als hätten sie in Paralleluniversen gelebt. Selbst die Postleitzahl unterschied sich, obwohl die Wohnungen nur knapp fünf Kilometer voneinander entfernt lagen. Die Liste mit Sophias Freiern lieferte keinen Hinweis auf Hans-Peter Mundscheit, obwohl tatsächlich zwei Männer namens Peter aufgeführt waren. Aber dies war leider ein Name, der häufig vorkam. Petra starrte aus dem Fenster. Wenn ihr nicht bald etwas einfiel, würde sie in diesem Fall jämmerlich versagen.
    In einer halben Stunde musste sie Hans Steuermark ihre neuesten Erkenntnisse vorlegen und alles, was sie hatte, war ein leeres Blatt Papier. Seit dem gestrigen Tag gab es keinerlei Fortschritt. Ihr Bauch meldete sich mit einer leichten Krampfwelle. Verdammt, das fehlte ihr gerade noch! So schnell würde sie nicht aufgeben. Sie spannte trotz der Schmerzen ihre Bauchmuskeln an, richtete den Oberkörper auf und verließ das Büro.
    Nach wenigen Metern erreichte sie das Großraumbüro des sogenannten Recherche-Teams. Für jeden Mordfall stellte die Kriminalkommission eine Gruppe von Experten mit speziellem Hintergrundwissen zusammen, die gemeinsam den Leiter der Ermittlungen unterstützen sollten. Als Petra den Raum betrat, spürte sie eine Welle der Ablehnung, die ihr wie eine stickige Rauchwolke entgegenkam. Alle Gespräche verstummten und die Kollegen starrten scheinbar angestrengt auf ihre Computerbildschirme. Offenbar waren sie von Petras ständigen Nachfragen genervt, doch sie blendete diese Erkenntnis aus.
    Ein jüngerer Kollege, der in einer Ecke am Fenster saß, telefonierte mit seinem Handy. Seine Stimme war gedämpft, dennoch konnte Petra seinen letzten Halbsatz verstehen. »Das mache ich, Klaus. Bis später!«
    Ein Stich in die Magengrube begleitete Petras nächste Krampfwelle. Hinter »Klaus« konnte sich doch nur Klaus Gruber verbergen. Was lief da hinter ihrem Rücken? Petra atmete tief durch. Mit dünner Stimme fragte sie: »Gibt es neue Erkenntnisse? Sind Sie mit der Überprüfung der direkten Verwandten der beiden Opfer fertig?«
    Ein älterer Polizist zuckte bedauernd mit den Achseln und speiste sie mit einem knappen »Nein, bisher nichts« ab. Ohne eine Miene zu verziehen, machte Petra kehrt und lief zurück in ihr Büro. Jetzt nur nicht heulen, du bist kein kleines Mädchen mehr, beschwor sie sich. Sie hielt kurz inne und blieb stehen. Ihr Blick fiel durch die offene Bürotür auf einen Stapel loser Blätter, die Oliver bei seinem überstürzten Aufbruch achtlos auf seinem Schreibtisch hatte liegen lassen.
    Petra trat näher. Obenauf lag eine Namensliste. Angestrengt blätterte sie durch die Seiten und versuchte einen Zusammenhang herzustellen. Oliver Bergmann hatte die Namen von Mitarbeitern amerikanischer Unternehmen, die in Neuss ansässig waren, notiert. Mehrere Namen waren gelb markiert. Dahinter stand immer das gleiche Datum. Es kennzeichnete drei Wochen im August des letzten Jahres. Drei Namen waren mit roter Farbe eingekreist. Was hatte das zu bedeuten?
    Sie las sich die drei Namen immer wieder durch. Auch ein Ronny war darunter. Irgendwie kam ihr dieser Name bekannt vor. Petra schloss die Augen und versuchte, sich zu erinnern. Wo war ihr der Name Ronny schon einmal begegnet? Ziemlich sicher hatte er mit den Ermittlungen der jüngsten Zeit zu tun.
    Schlagartig öffnete die junge Kriminalistin die Augen wieder. Ein Ausdruck des Verstehens lag plötzlich auf ihrem Gesicht und sie lief

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