Zu Hause in Almanya
usbekischer Türke und Enkel von Timurlenk. Nach ihm wurde 1830 der Ulugh-Beg-Mondkrater benannt. Er war Herrscher, Astronom und Mathematiker und gründete ein Observatorium, in dem er Forscher ausbildete. Er kalkulierte das siderische Jahr zu 365 Tagen und entwickelte unter anderem die Arbeiten des Ptolemäus weiter.
Piri Reis (* 1465, + um 1555) war Admiral und Kartograf und erstellte 1513 die bis heute berühmte Piri-Reis-Weltkarte. Sie zeigt unter anderem die Küstenlinien Westafrikas und Nord- und Südamerikas. Bis heute rätselt und streitet die Fachwelt, wie eine Karte zur damaligen Zeit so exakt sein konnte. Die Karte wurde 1929 im Topkapi-Palast in Istanbul entdeckt.
Türkische Persönlichkeiten in Deutschland
Die Yerli-Brüder Faruk, Cevat und Avni Yerli sind die Gründer von Crytek, dem erfolgreichsten Computerspiele-Unternehmen in Deutschland. Es ist das einzige deutsche Unternehmen dieser Branche, das internationalen Rang besitzt und weltweit millionenfach Spiele verkauft. Allein das Spiel »Crysis« soll mit über 16 Millionen Euro das teuerste sein, das je in Deutschland produziert wurde. Die drei Söhne türkischer Einwanderer gelten als Spiel-Genies, haben ihre Firma 1999 gegründet und machen auch ihre türkischen Familienwerte für ihren Erfolg verantwortlich.
Mousse T. (* 1966 in Hagen) heißt eigentlich Mu stafa Gündoðdu und wird auf Türkisch Musti genannt, woher sein Künstlername stammt. Er ist einer der erfolgreichsten Pop-Musikproduzenten Deutschlands. Er ist mit Songs wie »Sexbomb« oder »Horny« weltweit bekannt geworden und hat unter anderem mit Michael Jackson, Gloria Estefan und den Backstreet Boys gearbeitet sowie mit den No Angels. Als erster Europäer wurde er für seine Remixes für den Grammy nominiert. Mit seiner Firma Peppermint Jam in Hannover produziert er laufend Musik, auch für Film und Theater oder andere Projekte.
Hüseyin Ça Ðlayan (* 1970 in Zypern) ist Modedesigner und seit 2008 Kreativdirektor der Puma AG. Er gilt als einer der innovativsten Designer unserer Zeit und ist vor allem für seine »elektronischen Kleider« berühmt, die sich auf Knopfdruck verändern. So verschwindet zum Beispiel ein Kleid im Hut der Trägerin oder es nimmt eine andere Gestalt an. Çaðlayan wurde mehrfach ausgezeichnet, und seine Kleider werden schon jetzt in Museen ausgestellt. Er gilt neben Rifat Özbek, Atýl Kutoðlu und der Designerin Ece Ege als beüh mtester türkischer Designer.
Firat Arslan (* 1970 in Friedberg) ist Boxer und hat 2008 den Weltmeistertitel der WBA seiner Gewichtsklasse für Deutschland gewonnen. Erst mit 18 Jahren fing er mit dem Boxen an, weil auch sein Bruder diesen Sport ausübte, und erfüllte sich den Traum von der Weltmeisterschaft, nachdem er bereits mehrfach Baden-Württembergischer Meister war. Er ist deutscher Staatsbürger türkischer Herkunft.
Murat Günak (* 1957 in Istanbul) ist einer der erfolgreichsten Autodesigner der Welt. Er hat zahlreiche Modelle für deutsche Automarken wie Mercedes, Audi oder Volkswagen entworfen, darunter die erste C-Klasse von Mercedes und den Golf V. Er wuchs in Nordrhein-Westfalen auf, hat in Deutschland und England studiert und lebt heute in der Schweiz, wo er eines der ersten zukunftsweisenden Hybridautos entwickelt hat.
Prof. Dr. Fuat Sezgin (* 1924 in Bitlis) ist Orientalist und gilt weltweit als Pionier in der Erforschung der Wissenschaften des Islam. Mathematik, Astronomie, Geografie, Physik – was immer die arabisch-islamischen Wissenschaften hervorgebracht haben, hat er erkundet und ihre Bedeutung für die Entstehung der europäischen Wissenschaften dargestellt. Seine Erkenntnisse füllen ganze Bibliotheken und sind Standardwerke für Generationen von Orientalisten. Er kam 1961 nach Deutschland und habilitierte sich an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Dort gründete er später das Institut für Geschichte der Arabisch-Islamischen Wissenschaften, dem er bis heute als Direktor vorsteht.
Daten zur Arbeitsmigration
Bis 1959
hauptsächlich Zuwanderung von Arbeitskräften aus Italien (50 000 Personen).
1960
Anwerbeverträge mit Griechenland und Spanien.
31. Oktober 1961
Anwerbevertrag mit der Türkei, später auch mit Portugal, Tunesien, Marokko. Die deutsche Seite geht davon aus, dass die Angeworbenen nach kurzer Zeit wieder in ihre Heimat zurückkehren würden. Die Verträge lassen eine Rückkehr offen.
1966/67
Aufgrund der Rezession erste Welle der Rückkehrer, allerdings
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