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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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Erkenntnisse doch etwas genauer aus: „Wenn Sie in den nächsten paar Wochen ein paar hunderttausend Dollar locker machen können, sind Sie aus dem Schneider.“
    Sie hatte ihre Augen vor Angst und Verblüffung so weit aufgerissen, dass Grant gar nicht mehr wegsehen konnte. Er fühlte sich verpflichtet, seine barschen Worte etwas abzudämpfen.
    „Vielleicht sieht es ja gar nicht so schlimm aus. Wenn die Rechnungen zumindest teilweise durch Ihren Anwalt bezahlt worden sind, finden wir bestimmt einen Weg, das Ruder noch herumzureissen.“
    Kate sah auf ihre Hände, die sie verkrampft im Schoss hielt. Sollte sie ihm von ihrer Einnahmequelle erzählen? Aber was würde es nützen. So auf die Schnelle konnte sie keine paar Hunderttausend Dollar verdienen. Zwar waren im Moment etwas über zwanzigtausend Dollar fällig, die in den nächsten Tagen auf ihrem Konto gutgeschrieben würden, aber damit konnte sie höchstens die laufenden Kosten decken und hoffentlich einen Teil der Honorare für ihre drei Retter bezahlen. Also hielt sie sich im Moment lieber bedeckt. Es war immer gut, noch ein Ass im Ärmel zu haben.
    Kate gähnte herzerweichend und als Grant auf die Uhr sah, stellte er fest, dass es weit nach Mitternacht war.
    „Gehen Sie schlafen Kate, wir müssen morgen um acht aufbrechen, damit wir unseren Termin beim Anwalt einhalten können.“
    Widerstandslos ging Kate davon. Wenn er nur wüsste. In den nächsten Nächten würde es für sie keinen Schlaf geben, dafür hatte sie einfach keine Zeit. Sie musste arbeiten und das fehlende finanzielle Polster wieder aufbauen. Schliesslich war sie schuld daran, dass das Geld alles weg war – sie und ihre horrenden Spitalrechnungen.
     
    ***
     
    Am nächsten Morgen machte den drei gestanden Herren ein ganz anderes Problem Sorgen als das Füttern der Tiere, die sich langsam aber sichtlich von den Entbehrungen der Vergangenheit erholten. Denn am nächsten Morgen sahen sie sich mit dem Problem konfrontiert, dass Kate vor dem Auto, in das sie einsteigen sollte, scheute wie ein Pferd vor einem raschelnden Kaninchen. Alles Zureden nützte nichts. Sie stemmte sich mit ihrer ganzen Kraft gegen die Beifahrertüre und als sie sich direkt daneben schliesslich übergab, gaben sie den Versuch auf und Scott trug die zitternde Frau ins Wohnzimmer, wo er sie aufs Sofa legte.
    Grant schrieb derweil von Hand eine Vollmacht, die er Kate zur Unterschrift hinhielt, damit er an ihrer Stelle alle Informationen vom Anwalt bekommen konnte und machte sich mit etwas Verspätung alleine auf den Weg.
    „Willst Du darüber sprechen?“ Ihr Verhalten vorhin war alles andere als normal und Scott brachte es nicht über sich, sie in diesem Zustand alleine zu lassen.
    „Es wird schon wieder. Ich brauche nur einen kurzen Augenblick, dann gehe ich uns Frühstück machen.“ krächzte sie mit heiserer Stimme.
    „Ehrlich gesagt ist mir vorhin der Appetit etwas vergangen und ich kann mir kaum vorstellen, dass Dir der Sinn im Moment nach Kochen ist. Ich werde für Irving und mich ein paar Brote mitnehmen.“
    Taxierend sah er sie an.
    „Du bist sicher, dass Du alleine klar kommst?“
    „Geh nur, bevor Dich Irving wutentbrannt hier heraus holt, weil er die Arbeit ganz alleine machen muss.“
    „Ok. Wir sind drüben im Stall bis Grant zurück ist. Danach wollen wir die Weide beim nächstgelegenen Wasserloch einzäunen.“
    „Aber wir haben doch gar kein Material und Werkzeug für einen Zaun.“
    „Das lass mal meine Sorge sein. Du konzentrierst Dich jetzt darauf, wieder gesund zu werden und kannst mir später das Geld zurückzahlen.“
    Wenn Scott nur wüsste – bei ihren Schulden musste er womöglich zehn Jahre auf sein Geld warten. Doch in diesem Augenblick gab sie sich ein Versprechen: Und wenn es den Rest ihres Lebens beanspruchen würde, sie würde alle Schulden zurückzahlen, vor allem die Schulden bei Scott – mit Zins und Zinseszins.
     
    ***
     
    Die Anwaltskanzlei wirkte auf den ersten Blick wie jede andere, die Grant in seinem Leben gesehen hatte. Rechtsbücher nahmen einen Grossteil einer Wand ein, während zahlreiche Aktenschränke wohl die Unterlagen der Klienten enthielten. Das Pult der Empfangsdame war im Moment noch nicht besetzt. Vielleicht war sie gerade zum Diktat beim Chef, schliesslich hatte er sich für seinen Termin verspätet.
    Bei näherem Betrachten stellte Grant jedoch fest, dass dies hier bei weitem keine gewöhnliche Anwaltspraxis war. Die Rechtsbücher und Aktenschränke waren

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