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Zuckerpüppchen - Was danach geschah

Zuckerpüppchen - Was danach geschah

Titel: Zuckerpüppchen - Was danach geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hassenmüller
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strahlendem Lächeln zu ihnen umdrehte. “Mammi lieb, Pappi lieb”, sagte und dann zufrieden mit sich und seiner kleinen Welt weiter im Sand buddelte.
    Später wollte sie mit Hubert über ihre Zweifel reden. Ein zweites Kind? Sie war sechsunddreißig Jahre alt. Sie mußten schon für sechs Kinder finanziell sorgen und für drei mit allem Drum und Dran. Sie brauchte kein weiteres Kind. Sie hatte Daniel von ihm. Ihr war das genug. Sie brauchte Hubert, so, wie er jetzt war, lieb und zärtlich. Keine nächtlichen Schatten trübten ihr Glück.
     
    Der letzte Urlaub war eine Kette ungetrübter Erinnerungen. Lange Spaziergänge Hand in Hand, Schwimmen im glasklaren Wasser, ausgedehnte Mahlzeiten unter freiem Himmel mit viel Wein und einschmeichelnder Geigenmusik.
    Sie hatte auch Huberts Vater in Österreich kennengelernt. “Jahrelang hatte ich keinen Kontakt mit ihm”, erklärte ihr Hubert. “Er hat meine Mutter und uns vier Kinder wegen irgendeiner Frau im Stich gelassen. Ich war damals achtzehn Jahre alt, mein jüngster Bruder gerade vier. All die Jahre stand ich mit meinem Vater nur in schriftlicher Verbindung. Ich möchte ihn gerne einmal wiedersehen. Er wohnt nur drei Kilometer entfernt vom Wörthersee.”
    “Und die andere Frau?” — “Er hat sie geheiratet. Kannst du dir das vorstellen? Irgendeine ganz und gar gewöhnliche Person hat er meiner Mutter vorgezogen.” Gaby wußte nichts zu sagen. Sie schwiegen eine ganze Weile. “Vielleicht”, fuhr er zögernd fort, “wenn meine Mutter ihn nicht zu einer Entscheidung gedrängt hätte..., vielleicht wäre er dann wieder zur Vernunft gekommen.”
    “Du meinst”, hatte sie sich vergewissert, “daß er dann gewußt hätte, wohin er gehört?” Sie wußte selbst nicht, warum ihr das so wichtig war. Sein Vater hatte sich Mitte Vierzig in eine andere Frau verliebt und war mit ihr auf und davon gegangen. Huberts Mutter hatte ihn vor die Entscheidung gestellt: entweder die andere oder ich. Er hatte die andere gewählt.
    Hatte er wie Hubert versucht, seine Phantasien in die Wirklichkeit umzusetzen? Mußte man als Frau dann Geduld haben, bis der Mann wieder zur Vemunft kam? Es wäre schrecklich, wenn Hubert so etwas tun würde. Aber sie würde ihn nicht zwingen, sich zu entscheiden. “Ich werde euch nie im Stich lassen”, hatte Hubert in ihre Gedanken hinein gesagt und seinen Finger energisch auf die Klingel an der Tür des österreichischen Fachwerkhauses gedrückt.
    Huberts Vater wirkte noch immer wie ein General ohne Uniform, sein Haar war exakt gescheitelt, die Haltung untadelig, seine Worte bestimmt und eindringlich. Und doch hatte er einen altmodischen Charme, die unverbindliche Liebenswürdigkeit, die auch Hubert großzügig austeilte. “Eine reizende kleine Frau”, sagte er und sah ihr beim Handkuß tief in die Augen. “Ich hoffe, mein Sohn, du vernachlässigst sie nicht.” Gaby dachte an Huberts Mutter und hoffte, daß ihr Mann keinen Anstoß an den Worten seines Vaters nehmen würde. Aber er nickte nur: “Sie ist ein Juwel.” Sie saßen mit den Kindern, Huberts Vater und Helen, seiner zweiten Frau, im Garten und tranken Kaffee und genossen die selbstgebackenen Obsttorten. “Ein wenig Butter auf den Boden verreiben, dann nässen die Früchte nicht durch”, erklärte Gaby ihr Schwiegervater. “Ich backe sehr gerne. Besonders, wenn liebe Gäste kommen.” Später zeigte ihr Helen das Haus. “Wir haben auch zwei extra Besucherzimmer. Ihr seid immer willkommen.” Gaby sah zu den Fotos an der Wand. “Sehr künstlerisch, nicht wahr?” Helen strich ihre Bluse glatt. “Ich war früher Aktmodell.” — “Sehr künstlerisch”, bestätigte Gaby ihr und hoffte, daß ihre Gastgeberin nicht die Röte auf ihren Wangen sah.
    “Ein Unterschied wie Tag und Nacht”, bestätigte sie Hubert auf dem Weg zu ihrem Hotel. “Ich habe noch keine verschiedeneren Frauen kennengelernt, als deine Mutter und die zweite Frau deines Vaters.” — “Ja, unbegreiflich dieser Mann.” Hubert hatte sie fest an sich gedrückt.
     
    Das Operationshemd ging bis über den Nabel. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, ihr ein Laken zu geben, um ihre Blöße zu bedecken. Gaby lag in einem Vorraum zu den Operationssälen und sah zur Decke. Blütenweiß getüncht war die Decke. In der Mitte hing eine weiße Neonröhre, die ein bläulich grelles Licht verbreitete. Ihr war kalt. Die Kälte kam von ganz innen und breitete sich in Wellen über ihren Körper aus. Sie begann zu

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