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Zuhause in deinen Armen

Zuhause in deinen Armen

Titel: Zuhause in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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für andere keine Zeit.
    Vielleicht würde irgendwann wieder Ordnung in sein Leben kommen. Dann wollte er frei und unabhängig sein und keine neue Last mit sich herumschleppen. Andererseits ...
    Jodie stieß Morgan lachend mit dem Ellbogen an. "Wie lange soll ich noch dasitzen und den Riesen bewundern, ohne seine Geschichte zu hören?"
    "’Der Große Mann' ist der Welt zweitgrößte Steinfigur eines Menschen. Er misst über sechzig Meter und stammt wahrscheinlich aus der Jungsteinzeit.
    Ganz genau weiß man das nicht. Die gekreuzten Stangen, die er hält, stellen wahrscheinlich einen Eingang dar, während man ihn selbst einem Ernte-und Fruchtbarkeitskult zurechnet. Er ist der Gott der Sommersonnenwende, der Licht, Wärme und Nahrung verspricht ... ein Wächter über die Ernte. "
    Morgan streckte die Hand aus. "Sehen Sie, Jodie ... dort drüben. Das sind vorgeschichtliche Hügelgräber. Sie bilden einen kleinen Friedhof, und dort verläuft auch die alte Straße, die viel benutzt wurde und zu den Steinbrüchen führte, aus denen man das Material für die Gräber holte." Er merkte, wie gespannt Jodie zuhörte, und nickte lächelnd. „Ja, es ist ein hochinteressantes Gelände, das ich gern einmal genauer durchforschen würde."
    "Nehmen Sie mich dann mit?" fragte Jodie. „Es ist erstaunlich, wie viel Sie in der kurzen Zeit über Land und Leute gelernt haben."
    "Das ist schnell erklärt", erwiderte Morgan. "Ich habe viele Stunden an Matts Bett verbracht und ihm dabei aus seinen Lieblingsbüchern vorgelesen."
    Jodie drehte sich zu ihm um. Die Sonne schien voll auf ihr Gesicht und ließ ihr Haar wie Kupfer aufleuchten. "Sie haben sehr viel für meinen Vater getan", sagte sie bewegt. "Ohne Sie hätte er wahrscheinlich nicht überlebt. Ich werde Ihnen mein Leben lang dankbar sein." In einer spontanen Aufwallung ergriff sie Morgans Hand. „Es muss eine besondere Beziehung zwischen Ihnen bestehen.
    Wie kam es dazu?"
    Sprechen. Es herausschreien. Nichts anderes konnte ihm, Morgan, helfen und ihn von dem unerträglichen Druck, der wachsenden Unruhe und der inneren Leere befreien. Aber wo sollte er anfangen? Wie sollte er etwas erklären, das er selbst nur teilweise verstand?
    „Ich verdanke Matt alles", antwortete er nur und blickte zu dem "Großen Mann" hinauf. Ob die Menschen zu seiner Zeit unter denselben Problemen gelitten hatten? Waren sie genauso schuldig geworden? Hatten sie genauso gegen die Schwächen ihres Geistes gekämpft und mit ihren sinnlichen Begierden gerungen?
    "Etwas Ähnliches dachte ich mir", antwortete Jodie glücklich.
    Morgan hätte sie gern in die Arme genommen und an sich gedrückt. Sein Herz und sein Körper verlangten danach, aber er durfte ihr naives Vertrauen nicht enttäuschen.
    "Meine Mutter war Matts Sekretärin", erzählte er weiter. "Sie war achtzehn, als sie sich in seinem Büro vorstellte, und erwartete ein Kind."
    "Sind Sie dieses Kind?" fragte Jodie gespannt.
    Morgan nickte und dachte an seine Mutter, die allein und unverheiratet in einem fremden Land gewesen war. "Sie kam direkt aus Bogota. Der Vater des Kindes - mein Vater - hatte sie nicht heiraten wollen."
    "Dann haben Sie ihn nie kennen gelernt?" fragte Jodie betroffen. "0 Morgan, wie Leid mir das tut! Dann können Sie ja verstehen, wie mir zu Mute war. Sie kennen diese innere Leere, die man vergebens auszufüllen versucht."
    "Allerdings. Ohne meine eigenen Erinnerungen hätte ich Sie gestern nicht hereingelassen."
    "Ich bin froh, dass Sie es getan haben und dass uns ein ähnliches Schicksal verbindet. Wir hätten uns sonst niemals kennen gelernt. "
    "Nein." Morgan widerstand dem Zauber, der ihn zu Jodie hinzog. "Wollen wir weitergehen? Es wird kühl."
    "Noch nicht", antwortete sie. "Erzählen Sie mir mehr von meinem Vater und Ihrer Mutter."
    Morgan legte ihr den Arm um die Schultern. Es war eine freundschaftliche Geste, um sie zu wärmen. Mehr nicht.
    "Sie hatten kein Verhältnis, falls Sie das meinen", fuhr er fort. "Sie wurden und blieben gute Freunde. Ich glaube, Matt erkannte seine eigene Einsamkeit in ihr.
    Sie war gut erzogen und gebildet und teilte seine geistigen Interessen. Außerdem hatten sie denselben Sinn für Humor."
    Jodie schwieg und beobachtete Satan, der sich im Gras wälzte und zwischendurch nach Insekten schnappte. Sie hätte ewig so dasitzen mögen, allein mit Morgan und dem langsam erwachenden Frühling.
    Auch Morgan scheute sich, die trauliche, von Erinnerungen getragene Stimmung zu unterbrechen.
    „Es ist

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